Zwerge sind kleinere, etwas rundlichere und robuste Humanoide, welche vor allem in Khaz Modan in den Östlichen Königreichen beheimatet sind. Ihre Vorväter sind die Irdenen, eine Schöpfung der Titanen, welche dem Fluch des Fleisches anheim fiel.[2] Im Zuge ihrer Geschichte entwickelten sich die Zwerge zu verschiedenen Klans und Gruppierungen. Die drei größten Klans, die Dunkeleisenzwerge, die Eisenschmiedezwerge und die Wildhammerzwerge werden vom Rat der Drei Hämmer angeführt. In Nordend sind überdies die Frosterben und die Eisenzwerge heimisch.
Hintergrund[]
Frühgeschichte: Die Irdenen[]
Die Irdenen wurden ursprünglich in der titanischen Seelenschmiede erschaffen, um bei der Ordnung Azeroths behilflich zu sein. Die als gutherzig beschriebenen Wesen spezialisierten sich auf das Erschaffen von Bergen und widmeten sich zudem den unterirdischen Bereichen Azeroths.[3] Eine Fraktion der Irdenen unter Dungard Ironcutter stellte sich später im Krieg der Ahnen Seite an Seite mit den Nachtelfen und den Tauren der Bedrohung durch die Brennende Legion.[4][5] Die Zerstörung des Brunnens der Ewigkeit betraf sie überdies sehr, als sie die Schmerzen der Welt spürten, als wären es ihre eigenen.[6]
Der Fluch des Fleisches[]
Die Alten Götter nahmen den Titanenschöpfungen ihre Schutzsysteme und infizierten damit auch die Irdenen mit dem sogenannten Fluch des Fleisches. Da eine Zerstörung der Alten Götter auch die Zerstörung Azeroths zur Folge gehabt hätte, wurden sie stattdessen eingesperrt und die Titanen errichteten die Seelenschmiede, um neue, nicht-infizierte Irdene zu erschaffen. Die alten Irdenen wurden von Loken in einen Stasiszustand versetzt und in designierten Lagereinrichtungen aufbewahrt. Als jene schließlich wieder erwachten, waren sie durch den Fluch des Fleisches bereits zu Zwergen bzw. Zwergenvorfahren geworden.[2]
In den Jahrhunderten nach Lokens Verrat verteilten sich die aus Ulduar verstoßenen Titangeschmiedeten über ganz Kalimdor. Die Irdenen begannen, tiefe Tunnel in die Erde zu graben und lieferten sich erbitterte Kämpfe gegen die dort befindlichen Troggs.[7] Einige von ihnen begleiteten Ironaya und Archaedas nach dem erfolgreichen Diebstahl der Scheiben von Norgannon nach Uldaman. Als der Fluch des Fleisches sich auch bei ihnen zunehmend bemerkbar machte, baten sie darum, in einen tiefen Schlaf versetzt zu werden, bis eine Heilmöglichkeit gefunden werden könne.[8] Mit der Zeit befassten sich Ironaya und Archaedas fast ausschließlich damit, den Fluch des Fleisches rückgängig zu machen und entfernten sich zunehmend von ihren Schöpfungen. Sie zogen sich gänzlich zurück und wurden über Jahrhunderte nicht mehr gesehen, während Irdene und Mechagnome den Alltag in Uldaman regelten. Die Große Teilung verursachte ihnen große Schmerzen und jene, die noch nicht schliefen, gruben sich tief in die Tunnel zu ihren Brüdern und überließen Uldaman den Mechagnomen.[9]
Das Erwachen der Zwerge (2.500 vDP)[]
Über die Jahrtausende verfielen auch Archaedas und Ironaya in einen tiefen Schlaf. Viele der Mechagnome hatten Uldaman verlassen, nachdem auch sie vom Fluch des Fleisches betroffen worden waren und lediglich eine Handvoll verblieb in den Hallen, während sich ihre metallene Form zunehmend veränderte. Als nur mehr eine Gnomin übrig war, erweckte sie als letzten Akt die noch schlummernden Irdenen, auf dass sie in den unterirdischen Kammern nicht in Vergessenheit geraten sollten. Die Irdenen, welche bemerkten dass sich ihre Körper während ihres Schlafs verändert hatten, nannten sich fortan Zwerge und zogen hinaus in die Welt. Wie auch die Gnome mussten sie sich an die harsche Umgebung anpassen und siedelten schließlich im schneebedeckten Dun Morogh.[10]
Obschon der Fluch des Fleisches viele ihrer Erinnerungen zunichte gemacht hatte, erinnerten sich die Zwerge vage an ihre titanische Vergangenheit und tauften ihre neue Heimat "Khaz Modan" ("Berg von Khaz") zu Ehren des Titanen Khaz'goroth. Ein weiteres Relikt ihrer titanischen Vergangenheit blieb ihnen ebenfalls erhalten, nämlich ihre natürliche Affinität zu Stein. In dem größten Berg schufen sie eine gewaltige Schmiede und errichteten ihre Stadt Eisenschmiede um jene herum. Bei Erkundungen ihrer neuen Heimat entdeckten sie auch die Gnome und fühlten sich auf eine natürliche Weise mit ihnen verwandt. Beide Völker unterstützten sich fortan gegenseitig und schufen damit ein unerschütterliches Bündnis. Zudem waren die Zwerge bei der Errichtung Gnomeregans behilflich.[10]
Menschen, Zwerge und Gnome (1.200 vDP)[]
Im Laufe der Zeit gewannen Arathors Außenposten zunehmend an Autonomie und die Kontrolle Stroms schwand, während die einzelnen Nationen ihren eigenen Interessen nachgingen. Gilneas und Alterac unternahmen oft gemeinsame Expeditionen, um die Grenzen Arathors zu schützen und stießen in Khaz Modan dabei auf die Zwerge und Gnome. Die Menschen freundeten sich rasch mit beiden Völkern an und trieben Handel und tauschten ihr Wissen über Schmiedekunst, Ingenieurskunst und sogar Arkane Magie aus.[11]
Krieg der Drei Hämmer (230 vDP)[]
In Eisenschmiede bildeten sich allmählich drei mächtige Klans heraus, die Bronzebärte unter Madoran Bronzebart, die Wildhämmer unter Khardros Wildhammer und die Dunkeleisenzwerge unter Zauberthan Thaurissan, allesamt vereint unter der Regentschaft von Modimus Ambossar, und Spannungen waren oftmals an der Tagesordnung. Modimus bemühte sich zwar, jeden Klan gleichwertig zu behandeln, doch nach seinem Tod brachen Erbstreitigkeiten aus. Die Bronzebärte konnten sich in Eisenschmiede letztlich durchsetzen und sowohl die Wildhämmer als auch die Dunkeleisenzwerge wurden aus der Stadt vertrieben.[12][13]
Die Dunkeleisenzwerge zogen zunächst in den Süden in das ruhige Rotkammgebirge, doch Thaurissan träumte über die Jahre stetig davon, ganz Khaz Modan einzunehmen. In einem Zweifrontenangriff ließ er schließlich sowohl Eisenschmiede als auch Grim Batol belagern. Die Bronzebärte blieben siegreich.[14][13], und letztlich musste der Zauberthan auch in Grim Batol eine Niederlage einstecken, auch wenn die durch Modgud gewirkten Zauber die Stadt der Wildhämmer in einen unbewohnbaren Alptraum verwandelt hatten.[15][13][14][16]
Thaurissan verschanzte sich mit den Überresten seiner Truppen erneut im Rotkammgebirge, und beschwor Feuer und Flammen aus den Tiefen Azeroth herauf, doch er griff "zu tief": er brach zur Elementarebene bis zu Ragnaros durch. Das Erscheinen des Feuerfürsten an der Oberfläche Azeroths führte zu einer Reihe apokalyptischer Explosionen und führte nicht nur zu Thaurissans Tod, sondern auch zu einer völligen Zerstörung der umliegenden Gebiete[13][14], welche fortan als Brennende Steppe und Sengende Schlucht bekannt sein sollten.[17]
Ragnaros zog sich anschließend in den entstandenen Schwarzfels zurück und vom Geschmolzenen Kern tief im Innern aus versklavte er die Dunkeleisenzwerge, welche die Zerstörungen überlebt hatten. Madoran Bronzebart und seine Gefolgsleute bauten wiederum Eisenschmiede wieder auf, während Khardros Wildhammer und sein Klan Grim Batol verließen und beide Herrscher bemüht waren, diplomatische Beziehungen zueinander zu unterhalten.[17]
Vor dem Ersten Krieg (~21-18 vDP)[]
Während ein junger Medivh im Koma lag, genoss Azeroth eine Zeit relativen Friedens, auch wenn dies nicht bedeutete, dass die Welt sicher war. Konflikte bestimmten auch weiterhin das tägliche Leben: Stämme bekämpften andere Stämme, Dörfer stritten mit anderen Dörfern und Königreiche spionierten andere Königreiche aus. In den Östlichen Königreichen betrieben die Menschen regen Handel mit Zwergen, Gnomen und Hochelfen.[18]
Der Dritte Krieg[]
Der Fall von Lordaeron[]
Nachdem Lordaeron nach Terenas' Ermordung durch Arthas an die Geißel gefallen war, konnten die anderen Nationen der Allianz von Lordaeron die Nachrichten kaum glauben. Niemand dort hätte sich je so ein albtraumhaftes Szenario ausmalen können, und die meisten waren nicht darauf vorbereitet, auf eine solche Situation zu reagieren - aber sie versuchten es dennoch. So zogen auch Zwerge aus Eisenschmiede und vom Nistgipfel nach Lordaeron. Doch kein Gegner konnte gegen die Geißel bestehen. Arthas eroberte alsbald Lordaeron und nur hier und da verblieben kleine Widerstandsnester der Allianz, doch diese konnten nichts tun, außer mit ihrer Sturheit das Unvermeidliche hinauszuzögern.
Die Erweckung der Troggs[]
Während Lordaeron im Chaos versank, stand Gnomeregan unter Belagerung durch die Troggs. Jene Kreaturen hatten Jahrtausende in Uldaman geschlummert, bevor sie unabsichtlich von Zwergen aus Eisenschmiede geweckt wurden, welche auf der Suche nach Artefakten und Wissen nach Uldaman vorgedrungen waren. Die überlebenden Forscher flohen schockiert zurück nach Eisenschmiede, während ihnen die Troggs, unbemerkt und unter der Erde, folgten. Als sie sich der Zwergenhauptstadt näherten, hörten sie in den Tiefen die großen Fabriken im Herzen Gnomeregans und waren fasziniert von dem Rumpeln der Maschinen und dem Mahlen der Zahnräder. Die Troggs gruben Tunnel nach oben, der Stadt un ihren ahnungslosen Einwohnern entgegen. Hochtüftler Gelbin Mekkadrill organisierte die Verteidigung mit Müh und Not, doch waren die Gnome den Invasoren kaum gewachsen. Kurz gedachte er, die Allianz um Hilfe zu bitten, entschied sich aber dann dagegen, da die Front in Lordaeron ihm wichtiger erschien und er keine Ressourcen von dort abziehen wollte. So sollte es Jahre dauern, bis die übrigen Mitglieder der Allianz, darunter auch die Zwerge, erfahren sollten, was sich in Gnomeregan abgespielt hatte.[19]
Die Flucht nach Kalimdor[]
Als sich die Geißel Dalaran näherte, drängte Antonidas Jaina, doch noch auf die Warnungen des mysteriösen Propheten zu hören, und nach Westen zu segeln. Nach langen Diskussionen gab Jaina nach und arbeitete unermüdlich darauf hin, möglichst viele Flüchtlinge um sich zu scharen. Nicht jeder, auf den sie stieß, wollte mit ihr gehen, aber viele folgten ihr, und als sie schließlich nach Kalimdor lossegelte, hatte sie Mitglieder beinahe jedes Allianzvolkes in ihrer Gruppe. Einige waren Überlebende aus Lordaeron und Quel'Thalas; andere waren Zwerge und Gnome aus dem Militär der Allianz; und wieder andere waren Menschen aus Stromgarde, Kul'Tiras und anderen Nationen der Region.[20]
Bekannte Zwerge[]
Galerie[]
Anmerkungen[]
- ↑ World of Warcraft: The Roleplaying Game, S. 35
- ↑ 2,0 2,1 Tribunal der Zeitalter
- ↑ Chroniken, Bd. 1, S. 39
- ↑ Das Erwachen, Kap. 1
- ↑ Chroniken, Bd. 1, S. 104
- ↑ Eisenschmiede – Das Erwachen der Zwerge
- ↑ Chroniken, Bd. 1, S. 60
- ↑ Chroniken, Bd. 1, S. 63
- ↑ Chroniken, Bd. 1, S. 125
- ↑ 10,0 10,1 Chroniken, Bd. 1, S. 137
- ↑ Chroniken, Bd. 1, S. 141
- ↑ Chroniken, Bd. 1, S. 153
- ↑ 13,0 13,1 13,2 13,3 Krieg der Drei Hämmer
- ↑ 14,0 14,1 14,2 Chroniken, Bd. 1, S. 154
- ↑ Xal'atath, Klinge des schwarzen Imperiums, Teil sechs
- ↑ Xal'atath, Klinge des schwarzen Imperiums, Teil sieben
- ↑ 17,0 17,1 Chroniken, Bd. 1, S. 156
- ↑ Chroniken, Bd. 2, S. 105
- ↑ Chroniken, Bd. 3, S. 56
- ↑ Chroniken, Bd. 3, S. 64