Die Aldor Wiki
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{{Karteikarten Anfang
|Karteikarte-1=Aico Drachenjäger
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= Zusammenfassung =
= [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Prolog: Wie alles begann... =
 
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==Wesen und äußere Merkmale==
   
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===Die "Sonnige"===
Die Hände hinterm Rücken verschränkt, wanderte Grolthok Weißfeder, Chronist und Archivar des Siegels, nachdenklich in seinem Arbeitszimmer auf und ab.
 
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In die typischen Farben Silbermonds gehüllt und von ihren beiden goldenen Drachenfalken begleitet, tritt sie selbstbewusst und freundlich, manchmal aber auch frech bis spitzbübisch auf. Sie versteht es, bei offiziellen Anlässen die Leitung zu übernehmen, hält sich aber auch bewusst zurück, wenn ihr Wort nicht erforderlich ist.
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Mit allerlei Flausen im Kopf, kann es passieren, dass Aico Streiche spielt oder sonstigen Unfug treibt, sooft sich die Gelegenheit ergibt und solang kühle Köpfe nicht gefragt sind.
   
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===Die "Dunkle"===
"Shadrak... grrmmm..." lautete der Name, der ihm im Kopf herum geisterte. Wie hatte alles begonnen? Der Orc warf einen Blick auf die Stapel alter Bücher, die sich gefährlich schwankend an der Wand auftürmten und grunzte ärgerlich. Die ältesten Aufzeichnungen waren gänzlich unleserlich geworden und konnten ihm nur noch Bruchstücke dessen liefern, was damals geschehen war.
 
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Schwarz und Violett sind die Farben der Melancholie, der Einsamkeit, der Stille, aber auch der Kraft und eines starken Willens für sie. Von ihrem schwarzen Reitwolf Nachtmähne begleitet, wirkt sie verschlossen und nachdenklich. Tritt aber gerade dann auch besonders entschlossen und unnachgibig auf.
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Eine mysteriöse Begegnung mit [[Lethon]], einem der vier verderbten Wächtern [[Ysera]]s, verursachte die tiefgreifende Veränderung ihres Wesens. Das grauenvolle Schicksal der Großdrachen ließ sie bisher nicht wieder los, wenngleich diese Ehrfahrung und das Versprechen, dass sie sich selbst gegeben hatte, eines Tages einen Weg zu finden, jene von ihren Qualen zu befreien, was freilich ein geradezu unerreichbares Zeil darstellen mag, im Laufe der Zeit und in Anbetracht ihrer heutigen Arbeit, in den Hintergrund getreten zu sein scheint.
   
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===Die "Kühle"===
[[Datei:MemiorenDrachenjaeger 01 orgrimmar.png|mini|''Blick auf das alte Orgrimmar, Gründungsort des Siegels, Standort der ersten Gildenhallen'']]Wie es schien, gehörte Shadrak zu denen der Horde, die Thralls Befehle in Zweifel zogen und sich gegen jene Rassen aussprachen, die seiner Meinung nach nicht zur Horde gehören sollten. Seine Ablehnung und sein Mistrauen galt den Verlassenen, vor allem aber den Blutelfen. Shadrak hatte viele Anhänger. Nicht nur sein eigener Clan wetterte gegen die Elfen. Auch andere, vor allem die alten Clans der Orcs, wiegelte er gegen die neuen Verbündeten auf.
 
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Eine eisige Begegnung mit dem Blaudrachen [[Zaubermaul]] in [[Winterquell]], die überraschend glimpflich endete, versöhnte Aico mit ihrer magischen Vergangenheit. Wann immer sie Distanz braucht und einen klaren Kopf, zieht sie sich in jene innere Stille zurück, die den magischen Teil in ihr integriert.
   
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==Die Wendungen des Lebens==
Auf offener Straße, mitten in Orgrimmar und vor Thralls Augen, hatte Shadrak seine Hassreden geschwungen. Er provozierte die Elfen, die hier seine Wege kreuzten auf jede erdenkliche Weise, vermied allerdings stets den offenen Kampf. Einer der wenigen, die solche Hassparolen leid waren, die treu hinter Thrall und seinen Entscheidungen standen, war Ratschok, der Orcjäger. Ratschok ging offen auf die Elfen zu, die in seine Hauptstadt strömten, und befreundete sich sogar mit ihnen. Er grämte sich über das Verhalten seiner Landsleute und ärgerte sich maßlos über ihre Untreue zu Thrall. Der Orc war alt geworden. Hatte schon so viele Schlachten geschlagen und wollte nun, im Kampf gestärkt durch die wilden Tiere, die er ausgebildet hatte, seine Tage in ruhiger Jagd verbringen. Doch nun kochte sein Blut wieder voller Wut!
 
   
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===Der Aspekt des Feuers===
Die Horde sollte nicht länger im Inneren geschwächt werden, durch diese Dummheit! Zusammenhalt war das Gebot der Stunde, denn es herrschte Krieg! Und so gründete Ratschok, der Orcjäger, noch einmal einen neuen Bund. Was aus den Bündnissen geworden war, die er in jüngeren Tagen gegründet hatte, weiß heute niemand mehr zu sagen. Doch all seine Kraft, seine Erfahrung und sein Wille die Horde zu einen, flossen in seine Bemühungen eine Gemeinschaft zu formen, die von nun an für den Zusammenhalt kämpfen sollte. Geschlossen gegen die Geißel und gegen alle Feinde der Horde.
 
   
[ooc] Hintergrund des ganzen war damals die enorme Welle der Blutelfen, die die Server überschwemmten, als BC gerade heraus gekommen war. Shadrak war nur -ein- Sprachrohr und seine Reden sprachen vielen "alten" Rollenspielern aus dem Herzen.
 
 
== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Der Aspekt des Feuers: Der Weg einer Elfe in die Hauptstadt der Orcs ==
 
 
"Wenn dein Herz für eine Sache brennt, ersticke nicht das Feuer."
 
"Wenn dein Herz für eine Sache brennt, ersticke nicht das Feuer."
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[[Bild:Goldkralle.jpg|left|Goldkralle mit Jungtier]]
 
[[Bild:Goldkralle.jpg|left|Goldkralle mit Jungtier]]
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Ein weiteres mal half er ihr, indem er versprach mit ihren Onkeln zu reden. Wenn diese schon keine Jägerin in ihren Kreisen ertragen können, dann sollten sie Aico wenigstens ziehen lassen. Und so kam es, dass sie ihre Habseligkeiten einpackte … und es waren nicht viele … und sie berührte den Kristall im Turm der Stadt … und sie landete in Undercity, ohne Schrecken und ohne langes Zögern, und sie nahm ein Zeppelin in Richtung Orgimmar … Durotar …
 
Ein weiteres mal half er ihr, indem er versprach mit ihren Onkeln zu reden. Wenn diese schon keine Jägerin in ihren Kreisen ertragen können, dann sollten sie Aico wenigstens ziehen lassen. Und so kam es, dass sie ihre Habseligkeiten einpackte … und es waren nicht viele … und sie berührte den Kristall im Turm der Stadt … und sie landete in Undercity, ohne Schrecken und ohne langes Zögern, und sie nahm ein Zeppelin in Richtung Orgimmar … Durotar …
   
==Galerie - Der Weg in ein eigenes Leben==
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====Galerie - Der Weg in ein eigenes Leben====
 
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Bild:Feuer02sonnenzorn_Kopie.jpg|Heimat in [[Silbermond]]
 
Bild:Feuer02sonnenzorn_Kopie.jpg|Heimat in [[Silbermond]]
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= [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Bündnis mit dem Siegel =
 
   
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===Der Aspekt des Schattens===
Er war einer der ersten, die in Orgrimmar freundlich mit ihr sprachen: Ratschok, der Orcjäger - so nannte er sich selbst. Ein gewaltiger Orc mit Bogen und einem tierischen Begleiter, wie sie selbst einen hatte. Tatsächlich herrschte in der Hauptstadt großer Aufruhr und an allen Ecken warf man Blutelfen wie ihr böse Blicke zu oder rief ihr Unflätiges hinterher. Ratschok wollte die junge Jägerin für das Vorhaben eines neues Bündnisses rekrutieren. Doch Aico, die gerade erst ihre Freiheit entdeckt hatte, wollte ungebunden bleiben. Dennoch sollte sich aus dieser Begegnung ein enges Band zur Gemeinschaft und über die Jahre viele treue Freundschaften entwickeln.
 
   
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Vielleicht liegt ihr die Affinität zu den Aspekten im Blut. Vielleicht ist sie nur Ausdruck ihrer noch immer starken Verbundenheit zur Familie und ihrer Vergangenheit, trotz des Bruches mit der Tradition und ihrem magischen Anteil. Tatsache ist, dass Aicos Schicksal von Begegnungen mit verschiedenen Drachen gekennzeichnet ist, die ihr Wesen stark beeinflusst haben. Ebenso tief, wie ihre Bewunderung und Zuneigung zu jenen Wesen, ist auch der Schmerz über deren Qual und Verderbtheit, die Folge des Verrats von [[Neltharion]].
== Auszüge aus dem Schriftwechsel ==
 
   
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[[Bild:Nachtmähne.jpg|left|Reitwolf Nachtmähne]]
''Verfasst: Mo Mai 21, 2007 12:18 pm - von Aico''
 
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Ein Auftrag führte Aico war auf die Suche nach einem verbannten Troll, dem sie ein Päckchen mit Atal’ai–Artefakten aus den Sümpfen des Elends ins Hinterland zu bringen hatte. Der Pfad, dem sie nun folgte, brachte sie an eine Brücke, die sich hoch über einen Fluss schwang und an einem seltsamen Tor endete. Es sah aus, wie ein Überbleibsel einer längst vergessenen Stadt.<br />
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Vorsichtig lenkte sie ihren Reitvogel über die wacklige Brücke und passierte das uralte Tor, das massiv über ihr aufragte und durchaus den Eindruck machte, noch weitere Zeitalter überdauern zu können. Aico stieg von ihrem Vogel, schlang die Zügel um einen tief hängenden Ast und ging zu Fuß weiter.<br />
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Ein gewaltiger Baum erhob sich hoch über allen anderen und an seinem Fuße öffnete sich ein riesiges Tor, das direkt in den Stamm hinein zu führen schien. Die Luft um sie herum schien regelrecht zu knistern. Sie spürte die gewaltigen magischen Kräfte, die diesen Ort umgaben beinahe körperlich. Dies musste einer der Orte sein, über die sie bereits so vieles gelesen hatte. Es gab mehrere solcher Tore. Einst waren es Wege, durch die einzig die Druiden in den smaragdgrünen Traum hinüber wandeln konnten. Nun jedoch, so hatte Aico verschiedene Geschichten gehört, traten gewaltige grüne Drachen in ihre Welt hindurch. Einst gutmütige Wesen, Beschützer dieser Welt, doch inzwischen verderbte, gequälte Bestien.<br />
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Hinter einer steinernen Säule ging sie schließlich in die Hocke, sah sich noch einmal gehetzt nach den Wachen um und blickte schließlich nach oben. Tatsächlich! Ein weiterer grüner Drache schwebte weit oben über der Rampe, die zum Tor hinauf führte und dahinter sah sie ihn: Lethon! Düsternis umgab seinen wunderbaren Körper und dunkel schillerten seine Schuppen bei jeder Bewegung. So fremdartig und gewaltig dieses Wesen auch war, konnte sie doch das Leid und die Qual deutlich spüren, die Lethon beherrschten.<br />
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Aico wusste selbst nicht genau, wie lange sie den Drachen schon angestarrt hatte, als sie sich schließlich erhob. Lethons Schmerz hatte sich tief in ihre Seele gebrannt. Es war, als hätte sich ein Teil seiner Schatten in ihrem Herzen festgesetzt. Noch immer rannen Tränen über ihr Gesicht und jede Angst, ja jede Vernunft schienen von ihr gewichen zu sein, denn offen ging sie ein paar weitere Schritte auf den Drachen zu.<br />
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Zitternd bewegte sie sich die steinerne Rampe hinauf. Es gab keinen Gedanken mehr in ihrem Kopf. Nur ein ehrfürchtiges Brennen, das ihren Körper durchflutete und ihr die Luft abschnürte. Die Blicke des grünen geflügelten Wächters folgten ihr, doch er machte keinerlei Anstalten sie anzugreifen. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Wie in Trance an ihm vorbei und weiter nach oben, bis sie schließlich vor Lethon selbst stand. Plötzlich wurde sie ganz ruhig. Sie wagte nicht, ihn zu berühren und sie spürte, dass sie nun wieder zu gehen hatte.<br />
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Unten am Fuße der Rampe wieder angekommen, blickte sie noch einmal zurück und zu Lethon hinauf. In diesem Moment breitete er die Flügel aus und streckte sich und ließ ein markerschütterndes Brüllen über das Tal rollen.
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Ehrfürchtig kniete sie nieder und ihre Lippen formten ein lautloses Versprechen. Sollte es keinen Weg geben, Euch zu retten, so sollten wir wenigstens alles tun, um Euch zu erlösen und Frieden zu schenken! Ein qualvolles Schluchzen erklang und hallte zwischen den Ruinen wieder und Aico brauchte eine ganze Weile, um zu erkennen, dass es ihr eigenes war.
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Später konnte Aico nicht mehr sagen, ob ihr Gang hinauf zu ihm nicht doch nur ein Traum gewesen war. Wie hätte sie sonst diesem Wesen so nah sein können, ohne augenblicklich getötet zu werden? Doch egal, ob es wirklich war, oder nicht, sie spürte den Schatten in sich, den Lethons Anwesenheit hinterlassen hatte. Und sie wusste, dass sie ihr Versprechen halten wollte. Sollte sich kein Weg offenbaren, diese Wesen zu erlösen, so würde sie alles tun, um genug Krieger zusammen zu scharen. Sie würden Azeroth von der zerstörerischen Wut der verderbten Drachen befreien. Vor allem aber würden sie ihnen Frieden schenken…<br />
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Seit jener Zeit findet sich an ihrer Seite oft ein nachtschwarzer Wolf, als stünde er als Symbol für den neuen dunklen Teil ihrer Seele. Manchmal kann man die beiden zusammen sehen, wie der Wind reitet sie, auf einem schwarzen Schatten durch die Nacht ...
   
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====Galerie - Eine schicksalhafte Begegnung====
Die Drachenjäger stehen an deiner Seite, Ratschok. Wenngleich es bislang nicht viele sind. Dieses Bündnis entstand aus der Freundschaft einzelner. Möge ein machtvolles Bündnis vieler in der Zukunft liegen. [..]
 
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Bild:Schatten01bruecke_k.jpg|Ruine im [[Hinterland]]
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Bild:Schatten02tor_k.jpg|Tor - [[Smaragdgrüner Traum]]
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Bild:Schatten03vorsicht_k.jpg|Beobachtung aus sicherer Entfernung
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Bild:Schatten04waechter_k.jpg|Der grüne Wächter
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Bild:Schatten05lethon_k.jpg|[[Lethon]], Wächter von [[Ysera]]
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Bild:Schatten06naehe_k.jpg|Traum oder Wahrheit?
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Bild:Schatten07respekt_k.jpg|Respekt vor den [[Drachen]]
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Bild:Schatten08versprechen_k.jpg|Ein ungewöhnliches Versprechen
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''Verfasst: Mo Mai 21, 2007 1:59 pm - von Ratschok''
 
   
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===Der Aspekt des Eises===
Ich grüsse Dich, Aico!
 
Es freut mich ungemein, das du unsere Schrifttafeln aufgesucht hast um uns allen deine Loyalität gegenüber dem Siegel zu bekräftigen. Die Gilde "Das Siegel" wird den Drachenjägern stets mit Respekt und Hilfsbereit zur Seite stehen. Ich weiß, dass du das gegenüber uns auch bist, Aico. [..]
 
Ratschok - Orcjäger
 
   
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[[Bild:Schneepfote.jpg|left|Begleiterin Schneepfote]]
[[Datei:Icon Inschriftenkunde AD.jpg|links|mini]] '''Anmerkung des Chronisten'''
 
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Die Luft war schneidend kalt. Eine glitzernde dünne Eisschicht überzog die Schneedecke und brach bei jedem Schritt mit hellem Klirren. Ein funkelnder Schauer feinster Eiskristalle stob Aico entgegen, als eine kräftige Böhe durch die Äste der hohen Fichte fuhr. Sie atmete tief ein. Sie spürte die Kälte nicht. Einer der wenigen Vorteile, die sie aus der magischen Lehre ihrer Kindheit mitgenommen hatte. Die Fähigkeit den eigenen Körper bis zu einem gewissen Maße vor Hitze und Kälte zu schützen.<br />
Gründung und Aufbau der ersten Strukturen des Siegels wurden vollzogen. Ratschok achtete sehr darauf, dass vor allem Blutelfen und Verlassene in die Reihen des Siegels aufgenommen bzw. Bündnisse mit ihnen geschlossen wurden.
 
  +
Sie genoss den Blick, der sich ihr offenbahrte, als sie oben auf dem kleinen Hügel angekommen war. Manchmal zog es sie in diese Gegend. Sie liebte diese kalte, scharfe Klarheit. Und sie wünschte sich manchmal, die selbe Klarheit würde sich auf sie übertragen. Der Schnee dämpfte alle Geräusche bis auf ein winziges Maß und der Blick war frei und konnte bis in weite Fernen gleiten. Es war, als würden innere Mauern fallen und ihr für einen kurzen Moment erlauben, frei von störenden Gedanken auf ihr Innerstes zu blicken.<br />
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Doch plötzlich nahm sie ein seltsames Rauschen hinter sich wahr. Ein Schlagen wie von riesigen Flügeln? Aico drehte sich um und...
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Das letzte, was sie sah, war der glitzernde majestätische Körper eines riesigen blauen Drachen und das letzte, das sie wahrnahm, war die eisige Kälte, die ihr schier den Athem raubte, als der Drache ihr seinen Eishauch entgegen bließ und ihr magisches Schild zerbrach...<br />
  +
Sie konnte nicht sagen, wie lange sie dort im Schnee gelegen haben musste, doch irendwann nahm sie eine seltsame und sehr angenehme Wärme in ihrem Rücken wahr. Sie blinzelte vorsichtig. Im ersten Moment konnte sie nicht richtig sehen, doch als sich ihr Blick endlich klärte, erschrak sie ein weiteres mal.<br />
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Aico wagte kaum zu atmen, doch dann gewann sie eine überraschende Erkenntnis. Die riesige weiße Schneekatze hatte sich zu ihr gelegt und sie mit der eigenen Körperwärme am Leben erhalten. Aico schüttelte erstaunt und unsicher den Kopf. Vorsichtig rappelte sie sich auf und hob vorsichtig die Hand, um schneeweiße Fell der Tigerin zu streicheln.
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Von jenem Tag an, hatte Aico ihren dritten treuen Begleiter und sie selbst spürte, dass ein dritter Aspekt ihre Seele erfüllte. Magie und Eis. Sie fühlte sich auf seltsame Weise mit ihren magischen Fähigkeiten und den Erinnerungen aus ihrer Jugend versöhnt. Und wann immer sie sich dieser Facette am nähesten fühlt, wandelt die weiße Katze an ihrer Seite.
   
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====Galerie - Die weiße Tigerin====
Das Siegel verstand sich als eine Alternative oder Gegenbewegung zu Gilden, die innerhalb der Horde eine Isolationspolitik anstrebten bzw. eine künstliche Unterscheidung in eine alte Horde und eine neue Horde wünschten. Geprägt durch seinen Gründer Ratschok, steht das Siegel treu zu Thrall, richtet sich nach dessen Weisheit, und steht damit allen Völkern der Horde loyal gegenüber. Der Bund setzt sich für den Zusammenhalt der Horde ein, verteidigt sie im Inneren gegen Zwietracht und Missgunst und steht im Außen geschlossen gegen seine Feinde.
 
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Bild:Eis010schnee_k.jpg|Die Klarheit des Winters
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Bild:Eis01zaubermaul_k.jpg|Begegnung mit [[Zaubermaul]]
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Bild:Eis02schutz_k.jpg|Schutz der Schneetigerin
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Bild:Eis04weite_k.jpg|Ungewöhnliche Freundschaft
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===Liebe und Leid===
== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Gründung eines Ateliers ==
 
[[Datei:MemiorenDrachenjaeger 02 RatschokAtelier.png|mini|''Ratschok, der Orcjäger und Aico Drachenjäger in Orgrimmar, Ein Atelier für die Elfe in den Hallen des Siegels'']] Bereits vor der Gründung des Siegels bestand ein tiefes, freundschaftliches Verhältnis zwischen Ratschok und Aico Drachenjäger. So ergab es sich auch, dass er der kunstbegabten Elfe ein eigenes Atelier in den ersten Siegelhallen zur Verfügung stellte. Zum Dank dafür fertigte sie das erste offizielle Siegelportrait von Ratschok an. Im Laufe der Jahre sollte Aico noch viele freie Stunden nutzen, um die Hallen mit ihren Bildern zu füllen, die Gildenbücher zu verzieren und später auch, um amtlichen Pergamenten des Siegels eine kunstvolle Note zu geben.
 
   
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[[Datei:Va_exodar.jpg|thumb|130px|Calryn Vilraen Blutstein, Aico Drachenjäger]]
==Der Aspekt des Schattens==
 
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Für die männlichen Vertreter ihrer Rasse interessierte sich Aico für ihr Alter erst spät. Und hätte es wohl nie, wäre sie nicht auf einen ganz besonderen Mann getroffen. Calryn [[Vilraen]] Blutstein, ein Blutelf, der ganz offen und selbstbewusst zu seiner Profession als Hexer stand. Etwas arrogant, sehr direkt, selbstbewusst, stark und dominant. Dabei aber auch undurchschaubar und kompliziert. Attribute, die Aico in ihren Bann zogen.
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Eine lange und komplizierte Beziehung mit allen Höhen und Tiefen schloss sich an, bis zu jenem Tag, als sie einen Brief erhielt. Vilraen wäre auf eine Expedition in den Abyss gegangen und dort offenbar verschollen. Eine dramatische und langwierige Rettungsaktion folgte, die fast alle Mitglieder des Siegels mit einbezog. Vor allen anderen ihre engsten Freunde [[Gernod]], [[Imdhrel]] und [[Fhyr]].
   
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[[Datei:Schwarze-Zauberin-cut.png|thumb|left|280px|Schwarze Zauberin]]
Vielleicht liegt ihr die Affinität zu den Aspekten im Blut. Vielleicht ist sie nur Ausdruck ihrer noch immer starken Verbundenheit zur Familie und ihrer Vergangenheit, trotz des Bruches mit der Tradition und ihrem magischen Anteil. Tatsache ist, dass Aicos Schicksal von Begegnungen mit verschiedenen Drachen gekennzeichnet ist, die ihr Wesen stark beeinflusst haben. Ebenso tief, wie ihre Bewunderung und Zuneigung zu jenen Wesen, ist auch der Schmerz über deren Qual und Verderbtheit, die Folge des Verrats von [[Neltharion]].
 
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Wie es in ihrer Natur liegt, zog sie dennoch oft allein aus, recherchierte, forschte und begab sich auf dunkle Pfade, um ihren späteren Verlobten zu retten, möge es kosten was es wolle. Finstere uralte Rituale befolgend, gelang es ihr, ein dämonisches Tor zu öffnen, dass zumindest den Avatar Vilraens beschwor. So erfuhr sie von seiner Gefangenschaft bei einer Sukkubus und auch von möglichen Wegen, ihn aus deren Klauen zu befreien.
   
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Eine weitere dramatische Rettungsaktion, diesmal gemeinsam mit ihren Freunden, brachte Vilraen schließlich an ihre Seite zurück. Über alle Maßen glücklich, stimmte sie der Verlobung zu und bereitete sich auf die bevorstehende Hochzeit vor. Eine seltsame Wendung, dass ausgerechnet nach so tiefen Ereignissen, die zudem noch manche Abenteuer nach sich zogen, Vilraen die Verlobung auflöste, weil er sich in eine andere verliebt zu haben schien.
[[Bild:Nachtmähne.jpg|left|Reitwolf Nachtmähne]]
 
Ein Auftrag führte Aico war auf die Suche nach einem verbannten Troll, dem sie ein Päckchen mit Atal’ai–Artefakten aus den Sümpfen des Elends ins Hinterland zu bringen hatte. Der Pfad, dem sie nun folgte, brachte sie an eine Brücke, die sich hoch über einen Fluss schwang und an einem seltsamen Tor endete. Es sah aus, wie ein Überbleibsel einer längst vergessenen Stadt.<br />
 
Vorsichtig lenkte sie ihren Reitvogel über die wacklige Brücke und passierte das uralte Tor, das massiv über ihr aufragte und durchaus den Eindruck machte, noch weitere Zeitalter überdauern zu können. Aico stieg von ihrem Vogel, schlang die Zügel um einen tief hängenden Ast und ging zu Fuß weiter.
 
   
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Ihrem starken Ehrgefühl entsprechend, half sie dennoch ein weiteres mal bei seiner Rettung, denn jener Hexer hatte ganz offenbar großes Talent, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Nichts desto trotz wäre sie beinahe daran zerbrochen.<br />
Ein gewaltiger Baum erhob sich hoch über allen anderen und an seinem Fuße öffnete sich ein riesiges Tor, das direkt in den Stamm hinein zu führen schien. Die Luft um sie herum schien regelrecht zu knistern. Sie spürte die gewaltigen magischen Kräfte, die diesen Ort umgaben beinahe körperlich. Dies musste einer der Orte sein, über die sie bereits so vieles gelesen hatte. Es gab mehrere solcher Tore. Einst waren es Wege, durch die einzig die Druiden in den smaragdgrünen Traum hinüber wandeln konnten. Nun jedoch, so hatte Aico verschiedene Geschichten gehört, traten gewaltige grüne Drachen in ihre Welt hindurch. Einst gutmütige Wesen, Beschützer dieser Welt, doch inzwischen verderbte, gequälte Bestien.
 
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Ihren Freunden und der starken Gemeinschaft des Siegels ist es zu verdanken, dass sie es schaffte, sich auf neue Wege zu konzentrieren, sich von Vergangenem zu lösen und all ihre Kraft für das Siegel einzusetzen.
   
Hinter einer steinernen Säule ging sie schließlich in die Hocke, sah sich noch einmal gehetzt nach den Wachen um und blickte schließlich nach oben. Tatsächlich! Ein weiterer grüner Drache schwebte weit oben über der Rampe, die zum Tor hinauf führte und dahinter sah sie ihn: Lethon! Düsternis umgab seinen wunderbaren Körper und dunkel schillerten seine Schuppen bei jeder Bewegung. So fremdartig und gewaltig dieses Wesen auch war, konnte sie doch das Leid und die Qual deutlich spüren, die Lethon beherrschten.
 
   
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====Galerie - Ein uraltes Ritual====
Aico wusste selbst nicht genau, wie lange sie den Drachen schon angestarrt hatte, als sie sich schließlich erhob. Lethons Schmerz hatte sich tief in ihre Seele gebrannt. Es war, als hätte sich ein Teil seiner Schatten in ihrem Herzen festgesetzt. Noch immer rannen Tränen über ihr Gesicht und jede Angst, ja jede Vernunft schienen von ihr gewichen zu sein, denn offen ging sie ein paar weitere Schritte auf den Drachen zu.
 
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Bild:01kohlepfannen.jpg|Vorbereitungen
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Bild:02altar.jpg|Uralte Formeln
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Bild:03kreis.jpg|Bannkreis
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Bild:04tor.jpg|Ruf unter Schmerzen
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Bild:05beschwoerung.jpg|Vilraens Avatar
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Bild:06erklaerung.jpg|Hoffnungsschimmer
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Zitternd bewegte sie sich die steinerne Rampe hinauf. Es gab keinen Gedanken mehr in ihrem Kopf. Nur ein ehrfürchtiges Brennen, das ihren Körper durchflutete und ihr die Luft abschnürte. Die Blicke des grünen geflügelten Wächters folgten ihr, doch er machte keinerlei Anstalten sie anzugreifen. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Wie in Trance an ihm vorbei und weiter nach oben, bis sie schließlich vor Lethon selbst stand. Plötzlich wurde sie ganz ruhig. Sie wagte nicht, ihn zu berühren und sie spürte, dass sie nun wieder zu gehen hatte.
 
   
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===Das Siegel - Aico als Rechte Hand der Bundmeisterin===
Unten am Fuße der Rampe wieder angekommen, blickte sie noch einmal zurück und zu Lethon hinauf. In diesem Moment breitete er die Flügel aus und streckte sich und ließ ein markerschütterndes Brüllen über das Tal rollen.
 
   
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[[Bild:Schreibzeug.png|links|Schreibwerkzeug der "Rechten Hand"]] Als Rechte Hand der Bundmeisterin in verschiedenen Bereichen des Siegels aktiv.
Ehrfürchtig kniete sie nieder und ihre Lippen formten ein lautloses Versprechen. Sollte es keinen Weg geben, Euch zu retten, so sollten wir wenigstens alles tun, um Euch zu erlösen und Frieden zu schenken! Ein qualvolles Schluchzen erklang und hallte zwischen den Ruinen wieder und Aico brauchte eine ganze Weile, um zu erkennen, dass es ihr eigenes war.
 
   
  +
Um den inneren Qualen zu entfliehen, die ihr die Begegnung, das Leben an seiner Seite und die schmachvolle Trennung von Calryn Vilraen Blutstein, beigebracht hatten, stürzte sich die Elfe mit all ihrer Energie in die Arbeit für Das Siegel.
Später konnte Aico nicht mehr sagen, ob ihr Gang hinauf zu ihm nicht doch nur ein Traum gewesen war. Wie hätte sie sonst diesem Wesen so nah sein können, ohne augenblicklich getötet zu werden? Doch egal, ob es wirklich war, oder nicht, sie spürte den Schatten in sich, den Lethons Anwesenheit hinterlassen hatte. Und sie wusste, dass sie ihr Versprechen halten wollte. Sollte sich kein Weg offenbaren, diese Wesen zu erlösen, so würde sie alles tun, um genug Krieger zusammen zu scharen. Sie würden Azeroth von der zerstörerischen Wut der verderbten Drachen befreien. Vor allem aber würden sie ihnen Frieden schenken…
 
   
  +
Aico hat ihren Hauptsitz in den Schreibzimmern der Siegel-Hallen und pflegt diese in enger Zusammenarbeit mit dem Archivar. Hierzu gehören die Gildenbücher im Besonderen. Sie fungiert als Schreibkraft der Bundmeisterin und verkündet in deren Auftrag das Wort des Siegels. Hierzu gehören vor allem Aushänge in öffentlichen Hallen, sowie die Betreuung von Werbungs- und Rekrutierungsschriften im öffentlichen Bereich.
Seit jener Zeit findet sich an ihrer Seite oft ein nachtschwarzer Wolf, als stünde er als Symbol für den neuen dunklen Teil ihrer Seele. Manchmal kann man die beiden zusammen sehen, wie der Wind reitet sie, auf einem schwarzen Schatten durch die Nacht ...
 
  +
Aico hat keine direkte Entscheidungsgewalt im Rat, kann jedoch zeitweilig stellvertretend mit Ratsaufgaben betraut werden. Sie organisiert und betreut die Feierlichkeiten des Siegels, delegiert und überwacht bei größeren Veranstaltungen. Weiterhin unterstützt sie den amtierenden Herold bei den Anwärterprüfungen in beratender und hilfreicher Funktion, sowie den amtierenden Torwächter bei der Bewältigung des eingehenden Bewerbungsschriftverkehrs und begleitet nach Bedarf die Aufnahmegespräche, sollte kein stellvertretender Torwächter zur Verfügung stehen. Sie organisiert und betreut die Wahl und Prüfung der Berufsmeister und dient im Folgenden in unterstützender Funktion den Meistern der Berufe. Hierzu gehören im Besonderen etwaige
  +
Buchführungen, sowie die Organisation von Veranstaltungen.
  +
Außerdem ist sie berechtigt, in Eigenverantwortung Stellen auszuschreiben.
   
  +
===Das Siegel - Aico als Bundmeisterin===
==Galerie - Eine schicksalhafte Begegnung==
 
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[[Bild:Siegel.png|Wappen des Siegels]]
Bild:Schatten01bruecke_k.jpg|Ruine im [[Hinterland]]
 
  +
Bild:Schatten02tor_k.jpg|Tor - [[Smaragdgrüner Traum]]
 
  +
Die harte Arbeit für die Gemeinschaft hatten schließlich zur Folge, dass Aico die Leitung des Siegels übernahm, als Bundmeisterin Fhyr Schattenklinge diese Aufgabe nieder legte, um sich privaten und eigenen wichtigen Aufgaben zu widmen. Zunächst dehnte die Elfe dazu ihre bisheriden Aufgaben als Rechte Hand noch weiter aus. Später konnte sie viele dieser organisatorischen Aufgaben an die Siegelmeister delegieren und etablierte eine Struktur, die jenen Zusammenhalt und das Füreinander, das stets die Grundlage des Siegels war, untermauert. [[Das Siegel|Siegel, Das]] <small>[http://www.dassiegel.net/ H] [http://www.dassiegel.net F]</small>
Bild:Schatten03vorsicht_k.jpg|Beobachtung aus sicherer Entfernung
 
  +
Bild:Schatten04waechter_k.jpg|Der grüne Wächter
 
  +
===Das Siegel - Ein Bücherwurm===
Bild:Schatten05lethon_k.jpg|[[Lethon]], Wächter von [[Ysera]]
 
  +
Bild:Schatten06naehe_k.jpg|Traum oder Wahrheit?
 
  +
[[Bild:Archiv.jpg|right|Schreibtisch im Archiv mit schlafender Schreiberin]] Trotz aller Mühen konnten auch ihre Aufgaben im Siegel und die damit verbundenen Abenteuer nicht jene Leere füllen, die sie in sich trug. Mehr und mehr zog sie sich in ihr Schreibzimmer zurück, vergrub sich hinter Stapeln von Pergamenten und Büchern, bis sie, ausgelaugt und voller Wehmut, aber auch mit einem Gefühl, das Richtige zu tun, die Leitung des Bundes an Torwächterin Kerttu Kauste Weidenruh übertug.
Bild:Schatten07respekt_k.jpg|Respekt vor den [[Drachen]]
 
  +
Bild:Schatten08versprechen_k.jpg|Ein ungewöhnliches Versprechen
 
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===Zurück ins Leben?===
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Befreit von aller Verantwortung fühlte sich die Elfe zunächst sehr gut, ging auf Reisen, las viel, half dem Siegelarchivar Grolthok Weißfeder in der Bibliothek und bat die neue Bundmeisterin schließlich, ihr dort einen ruhigen Posten als Bibliothekarin zu geben. Es dauerte eine ganze Zeit, doch die quirlige Elfe hielt die gleichförmige Langeweile am Ende nicht mehr aus. Gestärkt und mit frischer Kraft arbeitet sie heute wieder als Rechte Hand der Bundmeisterin, wie sie es früher schon getan hatte.
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Zusätzlich, und in der innigen Hoffnung, niemand möge auf sie aufmerksam werden und die Verbindung zum Hause Drachenjäger schlagen, arbeitet sie in Kazzams [[Wanderers Ruh|Wanderers Ruh']], einer Taverne in Silbermond, die für guten Tee und wunderbare Kekse bekannt geworden ist. Dort ist sie ganz die dienstbeflissene Schankmaid, genießt das einfache Leben und die Gesellschaft manch neuer Freunde und Bekanntschaften. Vor allem die Nähe zu ihrem alten Freund, Schankwirt und nun Cheff [[Kazzam]] scheint Aico ausgesprochen gut zu tun. In seiner chaotischen Impusivität und mit seinem dennoch felsenfesten Wesen gehört der alte und in seinen Maßen und seiner Kraft gewaltige Orc zu ihren wichtigsten und liebsten Freundschaften.
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==[[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Gegenwart: Ein neues Kapitel beginnt==
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In ihren [[Tagebücher Drachenjäger|Tagebüchern]] hält Aico sporadisch ihre Gedanken und Erinnerungen fest. Sie geben Aufschluss über ihre persönliche Entwicklung und beschreiben Schlüsselmomente, die zu Änderungen in ihrem Lebenswandel führen.
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= [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Prolog: Wie alles begann... =
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Die Hände hinterm Rücken verschränkt, wanderte Grolthok Weißfeder, Chronist und Archivar des Siegels, nachdenklich in seinem Arbeitszimmer auf und ab.
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"Shadrak... grrmmm..." lautete der Name, der ihm im Kopf herum geisterte. Wie hatte alles begonnen? Der Orc warf einen Blick auf die Stapel alter Bücher, die sich gefährlich schwankend an der Wand auftürmten und grunzte ärgerlich. Die ältesten Aufzeichnungen waren gänzlich unleserlich geworden und konnten ihm nur noch Bruchstücke dessen liefern, was damals geschehen war.
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[[Datei:MemiorenDrachenjaeger 01 orgrimmar.png|mini|''Blick auf das alte Orgrimmar, Gründungsort des Siegels, Standort der ersten Gildenhallen'']]Wie es schien, gehörte Shadrak zu denen der Horde, die Thralls Befehle in Zweifel zogen und sich gegen jene Rassen aussprachen, die seiner Meinung nach nicht zur Horde gehören sollten. Seine Ablehnung und sein Mistrauen galt den Verlassenen, vor allem aber den Blutelfen. Shadrak hatte viele Anhänger. Nicht nur sein eigener Clan wetterte gegen die Elfen. Auch andere, vor allem die alten Clans der Orcs, wiegelte er gegen die neuen Verbündeten auf.
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Auf offener Straße, mitten in Orgrimmar und vor Thralls Augen, hatte Shadrak seine Hassreden geschwungen. Er provozierte die Elfen, die hier seine Wege kreuzten auf jede erdenkliche Weise, vermied allerdings stets den offenen Kampf. Einer der wenigen, die solche Hassparolen leid waren, die treu hinter Thrall und seinen Entscheidungen standen, war Ratschok, der Orcjäger. Ratschok ging offen auf die Elfen zu, die in seine Hauptstadt strömten, und befreundete sich sogar mit ihnen. Er grämte sich über das Verhalten seiner Landsleute und ärgerte sich maßlos über ihre Untreue zu Thrall. Der Orc war alt geworden. Hatte schon so viele Schlachten geschlagen und wollte nun, im Kampf gestärkt durch die wilden Tiere, die er ausgebildet hatte, seine Tage in ruhiger Jagd verbringen. Doch nun kochte sein Blut wieder voller Wut!
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Die Horde sollte nicht länger im Inneren geschwächt werden, durch diese Dummheit! Zusammenhalt war das Gebot der Stunde, denn es herrschte Krieg! Und so gründete Ratschok, der Orcjäger, noch einmal einen neuen Bund. Was aus den Bündnissen geworden war, die er in jüngeren Tagen gegründet hatte, weiß heute niemand mehr zu sagen. Doch all seine Kraft, seine Erfahrung und sein Wille die Horde zu einen, flossen in seine Bemühungen eine Gemeinschaft zu formen, die von nun an für den Zusammenhalt kämpfen sollte. Geschlossen gegen die Geißel und gegen alle Feinde der Horde.
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[ooc] Hintergrund des ganzen war damals die enorme Welle der Blutelfen, die die Server überschwemmten, als BC gerade heraus gekommen war. Shadrak war nur -ein- Sprachrohr und seine Reden sprachen vielen "alten" Rollenspielern aus dem Herzen.
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= [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Bündnis mit dem Siegel =
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Er war einer der ersten, die in Orgrimmar freundlich mit ihr sprachen: Ratschok, der Orcjäger - so nannte er sich selbst. Ein gewaltiger Orc mit Bogen und einem tierischen Begleiter, wie sie selbst einen hatte. Tatsächlich herrschte in der Hauptstadt großer Aufruhr und an allen Ecken warf man Blutelfen wie ihr böse Blicke zu oder rief ihr Unflätiges hinterher. Ratschok wollte die junge Jägerin für das Vorhaben eines neues Bündnisses rekrutieren. Doch Aico, die gerade erst ihre Freiheit entdeckt hatte, wollte ungebunden bleiben. Dennoch sollte sich aus dieser Begegnung ein enges Band zur Gemeinschaft und über die Jahre viele treue Freundschaften entwickeln.
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== Auszüge aus dem Schriftwechsel ==
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''Verfasst: Mo Mai 21, 2007 12:18 pm - von Aico''
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Die Drachenjäger stehen an deiner Seite, Ratschok. Wenngleich es bislang nicht viele sind. Dieses Bündnis entstand aus der Freundschaft einzelner. Möge ein machtvolles Bündnis vieler in der Zukunft liegen. [..]
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''Verfasst: Mo Mai 21, 2007 1:59 pm - von Ratschok''
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Ich grüsse Dich, Aico!
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Es freut mich ungemein, das du unsere Schrifttafeln aufgesucht hast um uns allen deine Loyalität gegenüber dem Siegel zu bekräftigen. Die Gilde "Das Siegel" wird den Drachenjägern stets mit Respekt und Hilfsbereit zur Seite stehen. Ich weiß, dass du das gegenüber uns auch bist, Aico. [..]
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Ratschok - Orcjäger
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[[Datei:Icon Inschriftenkunde AD.jpg|links|mini]] '''Anmerkung des Chronisten'''
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Gründung und Aufbau der ersten Strukturen des Siegels wurden vollzogen. Ratschok achtete sehr darauf, dass vor allem Blutelfen und Verlassene in die Reihen des Siegels aufgenommen bzw. Bündnisse mit ihnen geschlossen wurden.
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Das Siegel verstand sich als eine Alternative oder Gegenbewegung zu Gilden, die innerhalb der Horde eine Isolationspolitik anstrebten bzw. eine künstliche Unterscheidung in eine alte Horde und eine neue Horde wünschten. Geprägt durch seinen Gründer Ratschok, steht das Siegel treu zu Thrall, richtet sich nach dessen Weisheit, und steht damit allen Völkern der Horde loyal gegenüber. Der Bund setzt sich für den Zusammenhalt der Horde ein, verteidigt sie im Inneren gegen Zwietracht und Missgunst und steht im Außen geschlossen gegen seine Feinde.
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Gründung eines Ateliers ==
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[[Datei:MemiorenDrachenjaeger 02 RatschokAtelier.png|mini|''Ratschok, der Orcjäger und Aico Drachenjäger in Orgrimmar, Ein Atelier für die Elfe in den Hallen des Siegels'']] Bereits vor der Gründung des Siegels bestand ein tiefes, freundschaftliches Verhältnis zwischen Ratschok und Aico Drachenjäger. So ergab es sich auch, dass er der kunstbegabten Elfe ein eigenes Atelier in den ersten Siegelhallen zur Verfügung stellte. Zum Dank dafür fertigte sie das erste offizielle Siegelportrait von Ratschok an. Im Laufe der Jahre sollte Aico noch viele freie Stunden nutzen, um die Hallen mit ihren Bildern zu füllen, die Gildenbücher zu verzieren und später auch, um amtlichen Pergamenten des Siegels eine kunstvolle Note zu geben.
   
 
[[Datei:Icon Inschriftenkunde AD.jpg|links|mini]] '''Anmerkung des Chronisten'''
 
[[Datei:Icon Inschriftenkunde AD.jpg|links|mini]] '''Anmerkung des Chronisten'''
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In großen Gemeinschaften treffen auch immer große Charakter aufeinander. Die komplizierten Netze und Fäden aufzulösen, die das Schicksal zwischen den Männern und Frauen des Siegels spann und jederzeit weiter spinnt, führte an dieser Stelle zu weit. Es sei nur gesagt, dass die Gemeinschaft im Laufe der Zeit viele Höhen und Tiefen überstand. Auch das Siegel war nicht gefeit vor Machtgier, Intrigen und dramatischen Wendungen. Zu jeder Zeit entstanden tiefe Freundschaften, die bis heute anhalten und andere, die zerbrachen.
 
In großen Gemeinschaften treffen auch immer große Charakter aufeinander. Die komplizierten Netze und Fäden aufzulösen, die das Schicksal zwischen den Männern und Frauen des Siegels spann und jederzeit weiter spinnt, führte an dieser Stelle zu weit. Es sei nur gesagt, dass die Gemeinschaft im Laufe der Zeit viele Höhen und Tiefen überstand. Auch das Siegel war nicht gefeit vor Machtgier, Intrigen und dramatischen Wendungen. Zu jeder Zeit entstanden tiefe Freundschaften, die bis heute anhalten und andere, die zerbrachen.
   
== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Taerar - Eine düstere Vision ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Taerar - Eine düstere Vision ==
 
Das Schicksal brachte die junge Blutelfe immer wieder auf die eine oder andere Weise in Kontakt mit Drachen und deren Schicksal.
 
Das Schicksal brachte die junge Blutelfe immer wieder auf die eine oder andere Weise in Kontakt mit Drachen und deren Schicksal.
 
[[Datei:MemiorenDrachenjaeger 05 Taerar.png|mini|rechts|Taerar, Wächter des smaragdgrünen Traumes.]]
 
[[Datei:MemiorenDrachenjaeger 05 Taerar.png|mini|rechts|Taerar, Wächter des smaragdgrünen Traumes.]]
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== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Markttag der Horde ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Markttag der Horde ==
 
''02. Februar 2008''
 
''02. Februar 2008''
   
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Die leidenschaftlich gern zeichnende Elfe Aico Drachenjäger portraitierte viele der Marktbesucher und konnte erstmalig auch einige ihrer Bilder verkaufen. Später sollte sie diese Freizeitbeschäftigung weiter vertiefen und fertigte im Laufe der Zeit eine ansehnliche Menge an Auftragsarbeiten an.
 
Die leidenschaftlich gern zeichnende Elfe Aico Drachenjäger portraitierte viele der Marktbesucher und konnte erstmalig auch einige ihrer Bilder verkaufen. Später sollte sie diese Freizeitbeschäftigung weiter vertiefen und fertigte im Laufe der Zeit eine ansehnliche Menge an Auftragsarbeiten an.
   
=[[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Der Hexer und die Elfe=
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=[[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Der Hexer und die Elfe=
   
 
[[Datei:MemiorenDrachenjaeger 08 Vilraen.png|left|Der Hexer und die Elfe]] Aico Drachenjäger - idealistisch, chaotisch, ambivalent. Ohne dass es ihr selbst bewusst war, versuchte sie feste Bindungen instinktiv zu vermeiden. Dies war wohl auch der Grund, warum sie noch immer nicht den Schritt gewagt hatte, sich der Gemeinschaft offiziell anzuschließen und ihre eigentlich im Herzen längst vorhandene Zugehörigkeit damit zu besiegeln.
 
[[Datei:MemiorenDrachenjaeger 08 Vilraen.png|left|Der Hexer und die Elfe]] Aico Drachenjäger - idealistisch, chaotisch, ambivalent. Ohne dass es ihr selbst bewusst war, versuchte sie feste Bindungen instinktiv zu vermeiden. Dies war wohl auch der Grund, warum sie noch immer nicht den Schritt gewagt hatte, sich der Gemeinschaft offiziell anzuschließen und ihre eigentlich im Herzen längst vorhandene Zugehörigkeit damit zu besiegeln.
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== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Gibt es denn Hoffnung? ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Gibt es denn Hoffnung? ==
 
''[Autor: Vilraen]''
 
''[Autor: Vilraen]''
 
Ithilihen stand schon sicher einer dreiviertel Stunde vor der Türe die sie von jenem Atelier trennte, in der sich die Werke der Dame Drachenjäger befanden. Immer wieder rieb sie über das Metall des Schlüssels welcher ihr zugeschickt worden war. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde und ob sie in diesen intimen Bereich der Verlobten ihres Meisters eindringen sollte.
 
Ithilihen stand schon sicher einer dreiviertel Stunde vor der Türe die sie von jenem Atelier trennte, in der sich die Werke der Dame Drachenjäger befanden. Immer wieder rieb sie über das Metall des Schlüssels welcher ihr zugeschickt worden war. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde und ob sie in diesen intimen Bereich der Verlobten ihres Meisters eindringen sollte.
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[[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Zurück in Aicos Atelier
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[[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Zurück in Aicos Atelier
   
 
''[Autorin: Aico]''
 
''[Autorin: Aico]''
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Gernod
 
Gernod
   
== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Tief unten im Abyss... auf der Suche nach den Vermissten ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Tief unten im Abyss... auf der Suche nach den Vermissten ==
 
''[Autor: Vilraen]''
 
''[Autor: Vilraen]''
 
Der Suchtrupp war nun schon mehrere Tage im Schlund unterwegs gewesen
 
Der Suchtrupp war nun schon mehrere Tage im Schlund unterwegs gewesen
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[[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] '''Altair macht sich allein auf die Suche'''
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[[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] '''Altair macht sich allein auf die Suche'''
 
''[Autor: Vilraen]''
 
''[Autor: Vilraen]''
 
Altair huschte auf dem schmalen Steinsteg nahe der Felswand von Nische zu
 
Altair huschte auf dem schmalen Steinsteg nahe der Felswand von Nische zu
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flinker im Schatten voran kommen – so glaubte er.
 
flinker im Schatten voran kommen – so glaubte er.
 
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[[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] '''Irgendwo in der Dunkelheit'''
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[[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] '''Irgendwo in der Dunkelheit'''
 
''[Autor: Vilraen]''
 
''[Autor: Vilraen]''
 
Irgendwo in diesen Wirren des schier endlosen Abgrunds irrte ein grimmiger, aber
 
Irgendwo in diesen Wirren des schier endlosen Abgrunds irrte ein grimmiger, aber
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[[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] '''Ithilihen ist zurück'''
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[[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] '''Ithilihen ist zurück'''
 
''[Autor: Vilraen]''
 
''[Autor: Vilraen]''
 
Ithilihen lehnte sich aus dem Fenster ihres Wohnraumes im zweiten Stock.
 
Ithilihen lehnte sich aus dem Fenster ihres Wohnraumes im zweiten Stock.
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== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Auf den Spuren der Magie ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Auf den Spuren der Magie ==
 
''[Autor: Vilraen]''
 
''[Autor: Vilraen]''
 
"Hier ist es... Ja... Hier. Ich bin mir sicher!" Kalan kniete sich nieder und
 
"Hier ist es... Ja... Hier. Ich bin mir sicher!" Kalan kniete sich nieder und
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== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Der schwarze Berg ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Der schwarze Berg ==
 
''[Autorin: Aico]''
 
''[Autorin: Aico]''
 
Qualvoll lang waren die Tage und schmerzvoller noch die unendlichen Nächte,
 
Qualvoll lang waren die Tage und schmerzvoller noch die unendlichen Nächte,
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== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Folter ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Folter ==
 
''[Autor: Vilaren]''
 
''[Autor: Vilaren]''
 
Noch immer streichelte Aico zärtlich durch das Haar ihres Verlobten. Nach dem Vil nun gut 2 Teller vom Braten samt Gemüse und Obst verschlungen hatte und die Karafe bis auf den letzten Tropfen geleert war, schlummerte er in den Kissen einen erschöpften Schlaf. Während die Augen der Elfe sich an dem Seelenfrieden des Mannes erfreuten, sah der Succubus ein wahres Gewirr an Farben und Formen. Der Dämon, dessen Domänen Lust und Verführung war, betrachtete sich die Lebensaura und die Seele ihres Opfers.
 
Noch immer streichelte Aico zärtlich durch das Haar ihres Verlobten. Nach dem Vil nun gut 2 Teller vom Braten samt Gemüse und Obst verschlungen hatte und die Karafe bis auf den letzten Tropfen geleert war, schlummerte er in den Kissen einen erschöpften Schlaf. Während die Augen der Elfe sich an dem Seelenfrieden des Mannes erfreuten, sah der Succubus ein wahres Gewirr an Farben und Formen. Der Dämon, dessen Domänen Lust und Verführung war, betrachtete sich die Lebensaura und die Seele ihres Opfers.
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== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Ritual der Kraft ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Ritual der Kraft ==
   
 
Stürmisch blies der Wind von Westen her über das Meer. Rasch dahinziehende Wolkenberge verdunkelten den Himmel. Es war kalt. Doch von all dem nahm Aico nur wenig wahr. Unruhig suchte sie den Himmel nach Windreitern ab. Imdhrel sollte längst da sein. Peitschend brach sich eine Woge nahe des Stegs und schlug ihr als eisiger Nieselregen ins Gesicht.
 
Stürmisch blies der Wind von Westen her über das Meer. Rasch dahinziehende Wolkenberge verdunkelten den Himmel. Es war kalt. Doch von all dem nahm Aico nur wenig wahr. Unruhig suchte sie den Himmel nach Windreitern ab. Imdhrel sollte längst da sein. Peitschend brach sich eine Woge nahe des Stegs und schlug ihr als eisiger Nieselregen ins Gesicht.
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Imdhrel erholte sich erstaunlich rasch und so schnell es ging machten sie sich auf den Rückweg. Erstmal fort hier. Kein Wort war mehr zwischen ihnen gefallen, seit sich Aico des Gelingens dieses Rituals versichert hatte. Er hatte es geschafft. Die Lebensenergie des Orks war durch die Dunkelheit geschickt worden und Imdhrel hatte alles getan um sie den Pfad entlang zu schicken, den Aico vormals gewoben hatte, bis hin zu Vilraen selbst, der irgendwo in der Dunkelheit gefangen war. Doch etwas Angst einflößendes hatte er dabei erfahren. Er hatte einen Dämon gespürt, eine Succubus...
 
Imdhrel erholte sich erstaunlich rasch und so schnell es ging machten sie sich auf den Rückweg. Erstmal fort hier. Kein Wort war mehr zwischen ihnen gefallen, seit sich Aico des Gelingens dieses Rituals versichert hatte. Er hatte es geschafft. Die Lebensenergie des Orks war durch die Dunkelheit geschickt worden und Imdhrel hatte alles getan um sie den Pfad entlang zu schicken, den Aico vormals gewoben hatte, bis hin zu Vilraen selbst, der irgendwo in der Dunkelheit gefangen war. Doch etwas Angst einflößendes hatte er dabei erfahren. Er hatte einen Dämon gespürt, eine Succubus...
 
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== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Die schwarze Lady ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Die schwarze Lady ==
 
Getriebenheit, der schieren Verzweiflung entsprungen, verdammt in ihrer Hilflosigkeit veranlassten die Elfe dem letzten Wunsch ihres Liebsten nachzugeben und neben der bisher erfolglosen Suche nach ihm auch den Spuren des Komplotts im schwarzen Berg zu folgen. Viele Streiter des Siegels schlossen sich dem Vorhaben an, bis hin zu jener mysteriösen, verderbten Gestalt, die sich in einer Höhle in den Sümpfen verbarg. Dann schließlich war es soweit. Alle nötigen Beweise lagen in den Händen der Gemeinschaft. Die Vorbereitungen konnten beginnen. Das Siegel ging gründlich vor. Nichts durfte überstürzt werden, denn es würde nur eine Chance geben.
 
Getriebenheit, der schieren Verzweiflung entsprungen, verdammt in ihrer Hilflosigkeit veranlassten die Elfe dem letzten Wunsch ihres Liebsten nachzugeben und neben der bisher erfolglosen Suche nach ihm auch den Spuren des Komplotts im schwarzen Berg zu folgen. Viele Streiter des Siegels schlossen sich dem Vorhaben an, bis hin zu jener mysteriösen, verderbten Gestalt, die sich in einer Höhle in den Sümpfen verbarg. Dann schließlich war es soweit. Alle nötigen Beweise lagen in den Händen der Gemeinschaft. Die Vorbereitungen konnten beginnen. Das Siegel ging gründlich vor. Nichts durfte überstürzt werden, denn es würde nur eine Chance geben.
 
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== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Das Siegel wird tiefer und tiefer verstrickt ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Das Siegel wird tiefer und tiefer verstrickt ==
 
''[Autor: Imdhrel]''
 
''[Autor: Imdhrel]''
 
Es war schon spät als Imdhrel zurück im Gasthaus bei den Sehern in Shattrat einkehrte, um sein Nachtlager aufzusuchen. Er war immer noch erschöpft von dem Ritual, aber was noch viel mehr wog, waren die aufkommenden Zweifel, ob dies wirklich der richtige Weg sei. Er hatte sich in vielem getäuscht. Vilraen schwebte bereits in größerer Gefahr als angenommen. Daher war auch das Ritual wesentlich kräftezehrender und gefährlicher, als Imdhrel vermutet hatte.
 
Es war schon spät als Imdhrel zurück im Gasthaus bei den Sehern in Shattrat einkehrte, um sein Nachtlager aufzusuchen. Er war immer noch erschöpft von dem Ritual, aber was noch viel mehr wog, waren die aufkommenden Zweifel, ob dies wirklich der richtige Weg sei. Er hatte sich in vielem getäuscht. Vilraen schwebte bereits in größerer Gefahr als angenommen. Daher war auch das Ritual wesentlich kräftezehrender und gefährlicher, als Imdhrel vermutet hatte.
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Gernod schnaubte zufrieden. Dieser Trank würde helfen, seine Freunde von innen zu reinigen und sie dem Geiste der Erdenmutter zu öffnen, damit sich die dämonische Verderbnis aus ihnen würde austreiben lassen. Nun blieb es ihm nur noch, sich gesitig auf das Säuberungsritual vorzubereiten. Also packte er seine Sachen zusammen und verstaute alles in seinen Taschen, bevor er ein leises Knurren vernehmen ließ und sich in einen agilen Gepard verwandelte. Die Katze witterte kurz und zuckte mit ihren Schnurrhaaren, um sich auf die neuen, viel stärkeren Sinne einzustellen, dann drehte sie sich vom Tisch weg und lief zielstrebig aus dem Apothekarium heraus.
 
Gernod schnaubte zufrieden. Dieser Trank würde helfen, seine Freunde von innen zu reinigen und sie dem Geiste der Erdenmutter zu öffnen, damit sich die dämonische Verderbnis aus ihnen würde austreiben lassen. Nun blieb es ihm nur noch, sich gesitig auf das Säuberungsritual vorzubereiten. Also packte er seine Sachen zusammen und verstaute alles in seinen Taschen, bevor er ein leises Knurren vernehmen ließ und sich in einen agilen Gepard verwandelte. Die Katze witterte kurz und zuckte mit ihren Schnurrhaaren, um sich auf die neuen, viel stärkeren Sinne einzustellen, dann drehte sie sich vom Tisch weg und lief zielstrebig aus dem Apothekarium heraus.
 
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== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Balsam für die Seele ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Balsam für die Seele ==
 
''[Autorin: Aico]''
 
''[Autorin: Aico]''
 
[[Datei:MemiorenDrachenjaeger 14 HeilsameBegegnung.png|rechts|Heilsame Begegnung]]Aico stürmte in das Gasthaus und sah sich wild um. „Wo ist mein Buch? Verdammt nochmal, ich sollte meine Sinne zusammen nehmen. Wie konnte das geschehen?“ Unwirsch sah sie sich in dem düsteren Raum um. Da waren zwei kleinere Tische, bei den Sofas... war sie dort gewesen? Ein Elf mit silberweißem Haar saß dort, wo sie als nächstes suchte. Ohne lange nachzudenken sprach sie ihn an: „Verzeiht, Habt Ihr hier ein rotes kleines Buch liegen sehen?“ Fast hektisch hob sie ein Buch nach dem anderen an, das auf dem Tisch lag. Ihres war nicht dabei. Der Elf schmunzelte amüsiert.
 
[[Datei:MemiorenDrachenjaeger 14 HeilsameBegegnung.png|rechts|Heilsame Begegnung]]Aico stürmte in das Gasthaus und sah sich wild um. „Wo ist mein Buch? Verdammt nochmal, ich sollte meine Sinne zusammen nehmen. Wie konnte das geschehen?“ Unwirsch sah sie sich in dem düsteren Raum um. Da waren zwei kleinere Tische, bei den Sofas... war sie dort gewesen? Ein Elf mit silberweißem Haar saß dort, wo sie als nächstes suchte. Ohne lange nachzudenken sprach sie ihn an: „Verzeiht, Habt Ihr hier ein rotes kleines Buch liegen sehen?“ Fast hektisch hob sie ein Buch nach dem anderen an, das auf dem Tisch lag. Ihres war nicht dabei. Der Elf schmunzelte amüsiert.
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== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Feuer und Schatten ==
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== [[Datei:Inv scroll 03.png|links|mini]] Feuer und Schatten ==
 
''[Autorin: Aico]''
 
''[Autorin: Aico]''
 
Urplötzlich explodierte ein greller Lichtblitz vor ihren Augen, begleitet von einem sengenden Schmerz. Sie riss die Hände an die Schläfen, taumelte einen Schritt rückwärts und prallte hart gegen die Wand hinter ihr. Sämtliche Luft entwich aus ihren Lungen, begleitet von einem erstickten und eher überraschten Keuchen. Wie in Zeitlupe sackte sie in die Knie...
 
Urplötzlich explodierte ein greller Lichtblitz vor ihren Augen, begleitet von einem sengenden Schmerz. Sie riss die Hände an die Schläfen, taumelte einen Schritt rückwärts und prallte hart gegen die Wand hinter ihr. Sämtliche Luft entwich aus ihren Lungen, begleitet von einem erstickten und eher überraschten Keuchen. Wie in Zeitlupe sackte sie in die Knie...
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Datei:MemiorenDrachenjaeger 13 SucheNachAntworten 08.png|mini|Suche nach Antworten
 
Datei:MemiorenDrachenjaeger 13 SucheNachAntworten 08.png|mini|Suche nach Antworten
 
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== [[Datei:Icon Schriftrolle AD.jpg|links|mini]] Neues Kapitel ==
 
 
   
 
[[Datei:Icon Inschriftenkunde AD.jpg|links|mini]] '''Anmerkung des Chronisten''' Der Archivar überträgt die nächsten Seiten in die Memoiren. Sie werden hier ausgestellt, sobald gebunden.
 
[[Datei:Icon Inschriftenkunde AD.jpg|links|mini]] '''Anmerkung des Chronisten''' Der Archivar überträgt die nächsten Seiten in die Memoiren. Sie werden hier ausgestellt, sobald gebunden.
 
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= Zusammenfassung =
 
==Wesen und äußere Merkmale==
 
 
Die Elfe ist ein vielschichtiger, fast schon ambivalenter Charakter. Sie liebt es, ihre Stimmungen weniger in Tat und Sprache auszudrücken, als ihnen vielmehr durch Äußerlichkeiten Ausdruck zu verleihen und dabei nach Möglichkeit stets ruhig und höflich zu wirken.
 
 
<br />
 
===Die "Sonnige"===
 
In die typischen Farben Silbermonds gehüllt und von ihren beiden goldenen Drachenfalken begleitet, tritt sie selbstbewusst und freundlich, manchmal aber auch frech bis spitzbübisch auf. Sie versteht es, bei offiziellen Anlässen die Leitung zu übernehmen, hält sich aber auch bewusst zurück, wenn ihr Wort nicht erforderlich ist.
 
Mit allerlei Flausen im Kopf, kann es passieren, dass Aico Streiche spielt oder sonstigen Unfug treibt, sooft sich die Gelegenheit ergibt und solang kühle Köpfe nicht gefragt sind.
 
 
<br />
 
 
===Die "Dunkle"===
 
Schwarz und Violett sind die Farben der Melancholie, der Einsamkeit, der Stille, aber auch der Kraft und eines starken Willens für sie. Von ihrem schwarzen Reitwolf Nachtmähne begleitet, wirkt sie verschlossen und nachdenklich. Tritt aber gerade dann auch besonders entschlossen und unnachgibig auf.
 
Eine mysteriöse Begegnung mit [[Lethon]], einem der vier verderbten Wächtern [[Ysera]]s, verursachte die tiefgreifende Veränderung ihres Wesens. Das grauenvolle Schicksal der Großdrachen ließ sie bisher nicht wieder los, wenngleich diese Ehrfahrung und das Versprechen, dass sie sich selbst gegeben hatte, eines Tages einen Weg zu finden, jene von ihren Qualen zu befreien, was freilich ein geradezu unerreichbares Zeil darstellen mag, im Laufe der Zeit und in Anbetracht ihrer heutigen Arbeit, in den Hintergrund getreten zu sein scheint.
 
 
<br />
 
===Die "Kühle"===
 
Eine eisige Begegnung mit dem Blaudrachen [[Zaubermaul]] in [[Winterquell]], die überraschend glimpflich endete, versöhnte Aico mit ihrer magischen Vergangenheit. Wann immer sie Distanz braucht und einen klaren Kopf, zieht sie sich in jene innere Stille zurück, die den magischen Teil in ihr integriert.
 
 
==Die Wendungen des Lebens==
 
 
===Der Aspekt des Feuers===
 
 
<br /><br />
 
"Wenn dein Herz für eine Sache brennt, ersticke nicht das Feuer."
 
<br /><br />
 
 
[[Bild:Goldkralle.jpg|left|Goldkralle mit Jungtier]]
 
Als Tochter einer sehr alten und traditionsreichen Famile von Arkanisten geboren, verbrachte Aico ihre Jugend in Silbermond, wo sie unter der Anleitung ihrer drei sehr strengen Onkel die Grundlagen der [[Magie]] studierte. Im Gegensatz zu ihren Geschwistern war sie selbst vergleichsweise unbegabt. Ein Kind, dass man besser verbarg, oder nach draußen schickte, weil es nicht einmal die einfachsten Zauber der tadellosen Etikette beherrschte. Aico spielte lieber im Wald und kletterte auf Bäumen herum, statt bei den anderen fleißigen Geschwistern zu sitzen, zauberhafte Tinkturen zu mischen und magische Formeln zu pauken. Sie begann den glänzenden Marmor, die goldenen Türmchen und die an jeder Ecke umherschwebenden blühenden Töpfe Silbermonds regelrecht zu hassen. Statt dessen zog sich sich in die Immersangwälder zurück, wann immer es möglich war.<br />
 
Und dort fand sie auch eine wahre Freundin: Goldkralle, die Schöne. Aico hatte das verletzte Drachenfalken-Weibchen im Wald entdeckt, viele Kampfspuren in der Nähe, wüst durcheinander geworfene Erde und einige Knochen. Die ekelhaften Skelette der Narbe mussten sie erwischt haben. Es dauerte nicht lang, bis Aico die Ursache des Kampfes und der Aggressivität Goldkralles klar war: sie hatte ein Junges! Unbedacht nahe der Narbe hatte sie wohl ihr Ei ausgebrütet und das Junge aufziehen wollen.
 
Aico brachte beide in einen Verschlag, ganz nahe der Stadt. Heimlich schaffte sie einige Vorräte aus der Familien-Speiseammer beiseite und pflegte das Falkenweibchen und ihr Junges gesund. Seither waren sie untrennbar miteinander verbunden und im selben Zuge wurde Aico etwas bewusst: Sie war eine Jägerin. Der Wald, die Ferne, die seltsam tiefe Verbundenheit zu jedwedem Getier … Sie war eine Jägerin. Wenn da nicht ihre Onkel gewesen wären. Längere Zeit noch versuchte sie verzweifelt, den Onkeln zu gehorchen, sich der magischen Lehre zu widmen, um die Familie nicht zu enttäuschen.<br />
 
Bis zu jenem Tag, als Aico den Platz der Weltenwanderer betrat. Tausende male war sie hier schon entlang gegangen, hing ihren eigenen düsteren Gedanken nach und sah sich verstohlen nach den Jägern um, die hier ihre Übungen machten. Diesmal jedoch war irgendetwas anders. Und zum ersten mal in ihrem Leben war sie wirklich ungehorsam.<br />
 
Oninath, einer der Lehrenden der Waldläufer, war sehr überrascht, versprach ihr jedoch seine Hilfe, in gewissem Maße. Von nun an schlich Aico in jeder freien Stunde in die Hallen der Jäger und übte sich im Kampf und mit dem Bogen. An freien Tagen begleitete sie Oninath auf die Jagd und von nun an fiel es ihr sogar leichter, die Stunden bei ihren Onkeln zu überstehen, in denen sie nach wie vor ihre Formeln paukte.<br />
 
Aus Goldkralle wurde inzwischen ein starkes und gesundes Tier, das treu an ihrer Seite blieb und ihr Junges wuchs und gedieh wie ein Drachenfalkenjunges es tun sollte. Nach einiger Zeit ihrer heimlicheln Lehre trat Oninath an ihre Seite, überzeugte sie davon, dass eine weitere Ausbildung nur Sinn macht, wenn sie sich dieser voll und ganz widmen würde.<br />
 
Ein weiteres mal half er ihr, indem er versprach mit ihren Onkeln zu reden. Wenn diese schon keine Jägerin in ihren Kreisen ertragen können, dann sollten sie Aico wenigstens ziehen lassen. Und so kam es, dass sie ihre Habseligkeiten einpackte … und es waren nicht viele … und sie berührte den Kristall im Turm der Stadt … und sie landete in Undercity, ohne Schrecken und ohne langes Zögern, und sie nahm ein Zeppelin in Richtung Orgimmar … Durotar …
 
 
==Galerie - Der Weg in ein eigenes Leben==
 
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Bild:Feuer02sonnenzorn_Kopie.jpg|Heimat in [[Silbermond]]
 
Bild:Feuer03lehre_Kopie.jpg|Studium der [[Magie]]
 
Bild:Feuer05weltenwanderer_Kopie.jpg|Platz der [[Weltenwanderer]]
 
Bild:Feuer06oninath_Kopie.jpg|Oninath, Jägerlehrer
 
Bild:Feuer07wald_Kopie.jpg|Die Jagd in vertrauten Wäldern von [[Immersang]]
 
Bild:Feuer_goldkralle.jpg|Goldkralle, Begleiter
 
Bild:Feuer09durotar_Kopie.jpg|Ankunft [[Durotar]] und neue Wege
 
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<br /><br />
 
 
==Der Aspekt des Schattens==
 
 
Vielleicht liegt ihr die Affinität zu den Aspekten im Blut. Vielleicht ist sie nur Ausdruck ihrer noch immer starken Verbundenheit zur Familie und ihrer Vergangenheit, trotz des Bruches mit der Tradition und ihrem magischen Anteil. Tatsache ist, dass Aicos Schicksal von Begegnungen mit verschiedenen Drachen gekennzeichnet ist, die ihr Wesen stark beeinflusst haben. Ebenso tief, wie ihre Bewunderung und Zuneigung zu jenen Wesen, ist auch der Schmerz über deren Qual und Verderbtheit, die Folge des Verrats von [[Neltharion]].
 
 
[[Bild:Nachtmähne.jpg|left|Reitwolf Nachtmähne]]
 
Ein Auftrag führte Aico war auf die Suche nach einem verbannten Troll, dem sie ein Päckchen mit Atal’ai–Artefakten aus den Sümpfen des Elends ins Hinterland zu bringen hatte. Der Pfad, dem sie nun folgte, brachte sie an eine Brücke, die sich hoch über einen Fluss schwang und an einem seltsamen Tor endete. Es sah aus, wie ein Überbleibsel einer längst vergessenen Stadt.<br />
 
Vorsichtig lenkte sie ihren Reitvogel über die wacklige Brücke und passierte das uralte Tor, das massiv über ihr aufragte und durchaus den Eindruck machte, noch weitere Zeitalter überdauern zu können. Aico stieg von ihrem Vogel, schlang die Zügel um einen tief hängenden Ast und ging zu Fuß weiter.<br />
 
Ein gewaltiger Baum erhob sich hoch über allen anderen und an seinem Fuße öffnete sich ein riesiges Tor, das direkt in den Stamm hinein zu führen schien. Die Luft um sie herum schien regelrecht zu knistern. Sie spürte die gewaltigen magischen Kräfte, die diesen Ort umgaben beinahe körperlich. Dies musste einer der Orte sein, über die sie bereits so vieles gelesen hatte. Es gab mehrere solcher Tore. Einst waren es Wege, durch die einzig die Druiden in den smaragdgrünen Traum hinüber wandeln konnten. Nun jedoch, so hatte Aico verschiedene Geschichten gehört, traten gewaltige grüne Drachen in ihre Welt hindurch. Einst gutmütige Wesen, Beschützer dieser Welt, doch inzwischen verderbte, gequälte Bestien.<br />
 
Hinter einer steinernen Säule ging sie schließlich in die Hocke, sah sich noch einmal gehetzt nach den Wachen um und blickte schließlich nach oben. Tatsächlich! Ein weiterer grüner Drache schwebte weit oben über der Rampe, die zum Tor hinauf führte und dahinter sah sie ihn: Lethon! Düsternis umgab seinen wunderbaren Körper und dunkel schillerten seine Schuppen bei jeder Bewegung. So fremdartig und gewaltig dieses Wesen auch war, konnte sie doch das Leid und die Qual deutlich spüren, die Lethon beherrschten.<br />
 
Aico wusste selbst nicht genau, wie lange sie den Drachen schon angestarrt hatte, als sie sich schließlich erhob. Lethons Schmerz hatte sich tief in ihre Seele gebrannt. Es war, als hätte sich ein Teil seiner Schatten in ihrem Herzen festgesetzt. Noch immer rannen Tränen über ihr Gesicht und jede Angst, ja jede Vernunft schienen von ihr gewichen zu sein, denn offen ging sie ein paar weitere Schritte auf den Drachen zu.<br />
 
Zitternd bewegte sie sich die steinerne Rampe hinauf. Es gab keinen Gedanken mehr in ihrem Kopf. Nur ein ehrfürchtiges Brennen, das ihren Körper durchflutete und ihr die Luft abschnürte. Die Blicke des grünen geflügelten Wächters folgten ihr, doch er machte keinerlei Anstalten sie anzugreifen. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Wie in Trance an ihm vorbei und weiter nach oben, bis sie schließlich vor Lethon selbst stand. Plötzlich wurde sie ganz ruhig. Sie wagte nicht, ihn zu berühren und sie spürte, dass sie nun wieder zu gehen hatte.<br />
 
Unten am Fuße der Rampe wieder angekommen, blickte sie noch einmal zurück und zu Lethon hinauf. In diesem Moment breitete er die Flügel aus und streckte sich und ließ ein markerschütterndes Brüllen über das Tal rollen.
 
Ehrfürchtig kniete sie nieder und ihre Lippen formten ein lautloses Versprechen. Sollte es keinen Weg geben, Euch zu retten, so sollten wir wenigstens alles tun, um Euch zu erlösen und Frieden zu schenken! Ein qualvolles Schluchzen erklang und hallte zwischen den Ruinen wieder und Aico brauchte eine ganze Weile, um zu erkennen, dass es ihr eigenes war.
 
Später konnte Aico nicht mehr sagen, ob ihr Gang hinauf zu ihm nicht doch nur ein Traum gewesen war. Wie hätte sie sonst diesem Wesen so nah sein können, ohne augenblicklich getötet zu werden? Doch egal, ob es wirklich war, oder nicht, sie spürte den Schatten in sich, den Lethons Anwesenheit hinterlassen hatte. Und sie wusste, dass sie ihr Versprechen halten wollte. Sollte sich kein Weg offenbaren, diese Wesen zu erlösen, so würde sie alles tun, um genug Krieger zusammen zu scharen. Sie würden Azeroth von der zerstörerischen Wut der verderbten Drachen befreien. Vor allem aber würden sie ihnen Frieden schenken…<br />
 
Seit jener Zeit findet sich an ihrer Seite oft ein nachtschwarzer Wolf, als stünde er als Symbol für den neuen dunklen Teil ihrer Seele. Manchmal kann man die beiden zusammen sehen, wie der Wind reitet sie, auf einem schwarzen Schatten durch die Nacht ...
 
 
==Galerie - Eine schicksalhafte Begegnung==
 
<gallery>
 
Bild:Schatten01bruecke_k.jpg|Ruine im [[Hinterland]]
 
Bild:Schatten02tor_k.jpg|Tor - [[Smaragdgrüner Traum]]
 
Bild:Schatten03vorsicht_k.jpg|Beobachtung aus sicherer Entfernung
 
Bild:Schatten04waechter_k.jpg|Der grüne Wächter
 
Bild:Schatten05lethon_k.jpg|[[Lethon]], Wächter von [[Ysera]]
 
Bild:Schatten06naehe_k.jpg|Traum oder Wahrheit?
 
Bild:Schatten07respekt_k.jpg|Respekt vor den [[Drachen]]
 
Bild:Schatten08versprechen_k.jpg|Ein ungewöhnliches Versprechen
 
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<br /><br />
 
 
==Der Aspekt des Eises==
 
<br /><br />
 
 
[[Bild:Schneepfote.jpg|left|Begleiterin Schneepfote]]
 
Die Luft war schneidend kalt. Eine glitzernde dünne Eisschicht überzog die Schneedecke und brach bei jedem Schritt mit hellem Klirren. Ein funkelnder Schauer feinster Eiskristalle stob Aico entgegen, als eine kräftige Böhe durch die Äste der hohen Fichte fuhr. Sie atmete tief ein. Sie spürte die Kälte nicht. Einer der wenigen Vorteile, die sie aus der magischen Lehre ihrer Kindheit mitgenommen hatte. Die Fähigkeit den eigenen Körper bis zu einem gewissen Maße vor Hitze und Kälte zu schützen.<br />
 
Sie genoss den Blick, der sich ihr offenbahrte, als sie oben auf dem kleinen Hügel angekommen war. Manchmal zog es sie in diese Gegend. Sie liebte diese kalte, scharfe Klarheit. Und sie wünschte sich manchmal, die selbe Klarheit würde sich auf sie übertragen. Der Schnee dämpfte alle Geräusche bis auf ein winziges Maß und der Blick war frei und konnte bis in weite Fernen gleiten. Es war, als würden innere Mauern fallen und ihr für einen kurzen Moment erlauben, frei von störenden Gedanken auf ihr Innerstes zu blicken.<br />
 
Doch plötzlich nahm sie ein seltsames Rauschen hinter sich wahr. Ein Schlagen wie von riesigen Flügeln? Aico drehte sich um und...
 
Das letzte, was sie sah, war der glitzernde majestätische Körper eines riesigen blauen Drachen und das letzte, das sie wahrnahm, war die eisige Kälte, die ihr schier den Athem raubte, als der Drache ihr seinen Eishauch entgegen bließ und ihr magisches Schild zerbrach...<br />
 
Sie konnte nicht sagen, wie lange sie dort im Schnee gelegen haben musste, doch irendwann nahm sie eine seltsame und sehr angenehme Wärme in ihrem Rücken wahr. Sie blinzelte vorsichtig. Im ersten Moment konnte sie nicht richtig sehen, doch als sich ihr Blick endlich klärte, erschrak sie ein weiteres mal.<br />
 
Aico wagte kaum zu atmen, doch dann gewann sie eine überraschende Erkenntnis. Die riesige weiße Schneekatze hatte sich zu ihr gelegt und sie mit der eigenen Körperwärme am Leben erhalten. Aico schüttelte erstaunt und unsicher den Kopf. Vorsichtig rappelte sie sich auf und hob vorsichtig die Hand, um schneeweiße Fell der Tigerin zu streicheln.
 
Von jenem Tag an, hatte Aico ihren dritten treuen Begleiter und sie selbst spürte, dass ein dritter Aspekt ihre Seele erfüllte. Magie und Eis. Sie fühlte sich auf seltsame Weise mit ihren magischen Fähigkeiten und den Erinnerungen aus ihrer Jugend versöhnt. Und wann immer sie sich dieser Facette am nähesten fühlt, wandelt die weiße Katze an ihrer Seite.
 
 
===Galerie - Die weiße Tigerin===
 
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Bild:Eis010schnee_k.jpg|Die Klarheit des Winters
 
Bild:Eis01zaubermaul_k.jpg|Begegnung mit [[Zaubermaul]]
 
Bild:Eis02schutz_k.jpg|Schutz der Schneetigerin
 
Bild:Eis04weite_k.jpg|Ungewöhnliche Freundschaft
 
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==Liebe und Leid==
 
 
[[Datei:Va_exodar.jpg|thumb|130px|Calryn Vilraen Blutstein, Aico Drachenjäger]]
 
Für die männlichen Vertreter ihrer Rasse interessierte sich Aico für ihr Alter erst spät. Und hätte es wohl nie, wäre sie nicht auf einen ganz besonderen Mann getroffen. Calryn [[Vilraen]] Blutstein, ein Blutelf, der ganz offen und selbstbewusst zu seiner Profession als Hexer stand. Etwas arrogant, sehr direkt, selbstbewusst, stark und dominant. Dabei aber auch undurchschaubar und kompliziert. Attribute, die Aico in ihren Bann zogen.
 
Eine lange und komplizierte Beziehung mit allen Höhen und Tiefen schloss sich an, bis zu jenem Tag, als sie einen Brief erhielt. Vilraen wäre auf eine Expedition in den Abyss gegangen und dort offenbar verschollen. Eine dramatische und langwierige Rettungsaktion folgte, die fast alle Mitglieder des Siegels mit einbezog. Vor allen anderen ihre engsten Freunde [[Gernod]], [[Imdhrel]] und [[Fhyr]].
 
 
[[Datei:Schwarze-Zauberin-cut.png|thumb|left|280px|Schwarze Zauberin]]
 
Wie es in ihrer Natur liegt, zog sie dennoch oft allein aus, recherchierte, forschte und begab sich auf dunkle Pfade, um ihren späteren Verlobten zu retten, möge es kosten was es wolle. Finstere uralte Rituale befolgend, gelang es ihr, ein dämonisches Tor zu öffnen, dass zumindest den Avatar Vilraens beschwor. So erfuhr sie von seiner Gefangenschaft bei einer Sukkubus und auch von möglichen Wegen, ihn aus deren Klauen zu befreien.
 
 
Eine weitere dramatische Rettungsaktion, diesmal gemeinsam mit ihren Freunden, brachte Vilraen schließlich an ihre Seite zurück. Über alle Maßen glücklich, stimmte sie der Verlobung zu und bereitete sich auf die bevorstehende Hochzeit vor. Eine seltsame Wendung, dass ausgerechnet nach so tiefen Ereignissen, die zudem noch manche Abenteuer nach sich zogen, Vilraen die Verlobung auflöste, weil er sich in eine andere verliebt zu haben schien.
 
 
Ihrem starken Ehrgefühl entsprechend, half sie dennoch ein weiteres mal bei seiner Rettung, denn jener Hexer hatte ganz offenbar großes Talent, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Nichts desto trotz wäre sie beinahe daran zerbrochen.<br />
 
Ihren Freunden und der starken Gemeinschaft des Siegels ist es zu verdanken, dass sie es schaffte, sich auf neue Wege zu konzentrieren, sich von Vergangenem zu lösen und all ihre Kraft für das Siegel einzusetzen.
 
 
 
==Galerie - Ein uraltes Ritual==
 
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Bild:01kohlepfannen.jpg|Vorbereitungen
 
Bild:02altar.jpg|Uralte Formeln
 
Bild:03kreis.jpg|Bannkreis
 
Bild:04tor.jpg|Ruf unter Schmerzen
 
Bild:05beschwoerung.jpg|Vilraens Avatar
 
Bild:06erklaerung.jpg|Hoffnungsschimmer
 
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==Das Siegel - Aico als Rechte Hand der Bundmeisterin==
 
 
[[Bild:Schreibzeug.png|links|Schreibwerkzeug der "Rechten Hand"]] Als Rechte Hand der Bundmeisterin in verschiedenen Bereichen des Siegels aktiv.
 
 
Um den inneren Qualen zu entfliehen, die ihr die Begegnung, das Leben an seiner Seite und die schmachvolle Trennung von Calryn Vilraen Blutstein, beigebracht hatten, stürzte sich die Elfe mit all ihrer Energie in die Arbeit für Das Siegel.
 
 
Aico hat ihren Hauptsitz in den Schreibzimmern der Siegel-Hallen und pflegt diese in enger Zusammenarbeit mit dem Archivar. Hierzu gehören die Gildenbücher im Besonderen. Sie fungiert als Schreibkraft der Bundmeisterin und verkündet in deren Auftrag das Wort des Siegels. Hierzu gehören vor allem Aushänge in öffentlichen Hallen, sowie die Betreuung von Werbungs- und Rekrutierungsschriften im öffentlichen Bereich.
 
Aico hat keine direkte Entscheidungsgewalt im Rat, kann jedoch zeitweilig stellvertretend mit Ratsaufgaben betraut werden. Sie organisiert und betreut die Feierlichkeiten des Siegels, delegiert und überwacht bei größeren Veranstaltungen. Weiterhin unterstützt sie den amtierenden Herold bei den Anwärterprüfungen in beratender und hilfreicher Funktion, sowie den amtierenden Torwächter bei der Bewältigung des eingehenden Bewerbungsschriftverkehrs und begleitet nach Bedarf die Aufnahmegespräche, sollte kein stellvertretender Torwächter zur Verfügung stehen. Sie organisiert und betreut die Wahl und Prüfung der Berufsmeister und dient im Folgenden in unterstützender Funktion den Meistern der Berufe. Hierzu gehören im Besonderen etwaige
 
Buchführungen, sowie die Organisation von Veranstaltungen.
 
Außerdem ist sie berechtigt, in Eigenverantwortung Stellen auszuschreiben.
 
 
==Das Siegel - Aico als Bundmeisterin==
 
 
[[Bild:Siegel.png|Wappen des Siegels]]
 
 
Die harte Arbeit für die Gemeinschaft hatten schließlich zur Folge, dass Aico die Leitung des Siegels übernahm, als Bundmeisterin Fhyr Schattenklinge diese Aufgabe nieder legte, um sich privaten und eigenen wichtigen Aufgaben zu widmen. Zunächst dehnte die Elfe dazu ihre bisheriden Aufgaben als Rechte Hand noch weiter aus. Später konnte sie viele dieser organisatorischen Aufgaben an die Siegelmeister delegieren und etablierte eine Struktur, die jenen Zusammenhalt und das Füreinander, das stets die Grundlage des Siegels war, untermauert. [[Das Siegel|Siegel, Das]] <small>[http://www.dassiegel.net/ H] [http://www.dassiegel.net F]</small>
 
 
==Das Siegel - Ein Bücherwurm==
 
 
[[Bild:Archiv.jpg|right|Schreibtisch im Archiv mit schlafender Schreiberin]] Trotz aller Mühen konnten auch ihre Aufgaben im Siegel und die damit verbundenen Abenteuer nicht jene Leere füllen, die sie in sich trug. Mehr und mehr zog sie sich in ihr Schreibzimmer zurück, vergrub sich hinter Stapeln von Pergamenten und Büchern, bis sie, ausgelaugt und voller Wehmut, aber auch mit einem Gefühl, das Richtige zu tun, die Leitung des Bundes an Torwächterin Kerttu Kauste Weidenruh übertug.
 
 
 
==Als Rechte Hand und Schankmaid - Zurück ins Leben?==
 
 
Befreit von aller Verantwortung fühlte sich die Elfe zunächst sehr gut, ging auf Reisen, las viel, half dem Siegelarchivar Grolthok Weißfeder in der Bibliothek und bat die neue Bundmeisterin schließlich, ihr dort einen ruhigen Posten als Bibliothekarin zu geben. Es dauerte eine ganze Zeit, doch die quirlige Elfe hielt die gleichförmige Langeweile am Ende nicht mehr aus. Gestärkt und mit frischer Kraft arbeitet sie heute wieder als Rechte Hand der Bundmeisterin, wie sie es früher schon getan hatte.
 
 
Zusätzlich, und in der innigen Hoffnung, niemand möge auf sie aufmerksam werden und die Verbindung zum Hause Drachenjäger schlagen, arbeitet sie in Kazzams [[Wanderers Ruh|Wanderers Ruh']], einer Taverne in Silbermond, die für guten Tee und wunderbare Kekse bekannt geworden ist. Dort ist sie ganz die dienstbeflissene Schankmaid, genießt das einfache Leben und die Gesellschaft manch neuer Freunde und Bekanntschaften. Vor allem die Nähe zu ihrem alten Freund, Schankwirt und nun Cheff [[Kazzam]] scheint Aico ausgesprochen gut zu tun. In seiner chaotischen Impusivität und mit seinem dennoch felsenfesten Wesen gehört der alte und in seinen Maßen und seiner Kraft gewaltige Orc zu ihren wichtigsten und liebsten Freundschaften.
 
 
<br /><br />
 
==[[Aico|Gegenwart: Ein neues Kapitel beginnt]]==
 
<br /><br />
 
   
 
==Engste Freunde==
 
==Engste Freunde==
 
[[Gernod]], [[Fhyr]], [[Imdhrel]], [[Kerttu]], [[Hegel]], [[Bilè]], [[Typhis]], [[Kazzam]]
 
[[Gernod]], [[Fhyr]], [[Imdhrel]], [[Kerttu]], [[Hegel]], [[Bilè]], [[Typhis]], [[Kazzam]]
   
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==Zitat==
 
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[[Kategorie:Spielergeschichten]]
"Es ist das Herz, das ihr erobern müsst und sie Seele auf die ihr blicken solltet, denn das Äußere ist wandelbar, Melord, und flüchtig, wie der Wind."
 

Aktuelle Version vom 11. Juni 2022, 20:27 Uhr

Goldkehlchens Gabe Das Haus Drachenjäger Aico Drachenjäger Tagebücher Memoiren 2007-2014

Zusammenfassung[]

Wesen und äußere Merkmale[]

Die "Sonnige"[]

In die typischen Farben Silbermonds gehüllt und von ihren beiden goldenen Drachenfalken begleitet, tritt sie selbstbewusst und freundlich, manchmal aber auch frech bis spitzbübisch auf. Sie versteht es, bei offiziellen Anlässen die Leitung zu übernehmen, hält sich aber auch bewusst zurück, wenn ihr Wort nicht erforderlich ist. Mit allerlei Flausen im Kopf, kann es passieren, dass Aico Streiche spielt oder sonstigen Unfug treibt, sooft sich die Gelegenheit ergibt und solang kühle Köpfe nicht gefragt sind.

Die "Dunkle"[]

Schwarz und Violett sind die Farben der Melancholie, der Einsamkeit, der Stille, aber auch der Kraft und eines starken Willens für sie. Von ihrem schwarzen Reitwolf Nachtmähne begleitet, wirkt sie verschlossen und nachdenklich. Tritt aber gerade dann auch besonders entschlossen und unnachgibig auf. Eine mysteriöse Begegnung mit Lethon, einem der vier verderbten Wächtern Yseras, verursachte die tiefgreifende Veränderung ihres Wesens. Das grauenvolle Schicksal der Großdrachen ließ sie bisher nicht wieder los, wenngleich diese Ehrfahrung und das Versprechen, dass sie sich selbst gegeben hatte, eines Tages einen Weg zu finden, jene von ihren Qualen zu befreien, was freilich ein geradezu unerreichbares Zeil darstellen mag, im Laufe der Zeit und in Anbetracht ihrer heutigen Arbeit, in den Hintergrund getreten zu sein scheint.

Die "Kühle"[]

Eine eisige Begegnung mit dem Blaudrachen Zaubermaul in Winterquell, die überraschend glimpflich endete, versöhnte Aico mit ihrer magischen Vergangenheit. Wann immer sie Distanz braucht und einen klaren Kopf, zieht sie sich in jene innere Stille zurück, die den magischen Teil in ihr integriert.

Die Wendungen des Lebens[]

Der Aspekt des Feuers[]

"Wenn dein Herz für eine Sache brennt, ersticke nicht das Feuer."

Goldkralle mit Jungtier

Als Tochter einer sehr alten und traditionsreichen Famile von Arkanisten geboren, verbrachte Aico ihre Jugend in Silbermond, wo sie unter der Anleitung ihrer drei sehr strengen Onkel die Grundlagen der Magie studierte. Im Gegensatz zu ihren Geschwistern war sie selbst vergleichsweise unbegabt. Ein Kind, dass man besser verbarg, oder nach draußen schickte, weil es nicht einmal die einfachsten Zauber der tadellosen Etikette beherrschte. Aico spielte lieber im Wald und kletterte auf Bäumen herum, statt bei den anderen fleißigen Geschwistern zu sitzen, zauberhafte Tinkturen zu mischen und magische Formeln zu pauken. Sie begann den glänzenden Marmor, die goldenen Türmchen und die an jeder Ecke umherschwebenden blühenden Töpfe Silbermonds regelrecht zu hassen. Statt dessen zog sich sich in die Immersangwälder zurück, wann immer es möglich war.
Und dort fand sie auch eine wahre Freundin: Goldkralle, die Schöne. Aico hatte das verletzte Drachenfalken-Weibchen im Wald entdeckt, viele Kampfspuren in der Nähe, wüst durcheinander geworfene Erde und einige Knochen. Die ekelhaften Skelette der Narbe mussten sie erwischt haben. Es dauerte nicht lang, bis Aico die Ursache des Kampfes und der Aggressivität Goldkralles klar war: sie hatte ein Junges! Unbedacht nahe der Narbe hatte sie wohl ihr Ei ausgebrütet und das Junge aufziehen wollen. Aico brachte beide in einen Verschlag, ganz nahe der Stadt. Heimlich schaffte sie einige Vorräte aus der Familien-Speiseammer beiseite und pflegte das Falkenweibchen und ihr Junges gesund. Seither waren sie untrennbar miteinander verbunden und im selben Zuge wurde Aico etwas bewusst: Sie war eine Jägerin. Der Wald, die Ferne, die seltsam tiefe Verbundenheit zu jedwedem Getier … Sie war eine Jägerin. Wenn da nicht ihre Onkel gewesen wären. Längere Zeit noch versuchte sie verzweifelt, den Onkeln zu gehorchen, sich der magischen Lehre zu widmen, um die Familie nicht zu enttäuschen.
Bis zu jenem Tag, als Aico den Platz der Weltenwanderer betrat. Tausende male war sie hier schon entlang gegangen, hing ihren eigenen düsteren Gedanken nach und sah sich verstohlen nach den Jägern um, die hier ihre Übungen machten. Diesmal jedoch war irgendetwas anders. Und zum ersten mal in ihrem Leben war sie wirklich ungehorsam.
Oninath, einer der Lehrenden der Waldläufer, war sehr überrascht, versprach ihr jedoch seine Hilfe, in gewissem Maße. Von nun an schlich Aico in jeder freien Stunde in die Hallen der Jäger und übte sich im Kampf und mit dem Bogen. An freien Tagen begleitete sie Oninath auf die Jagd und von nun an fiel es ihr sogar leichter, die Stunden bei ihren Onkeln zu überstehen, in denen sie nach wie vor ihre Formeln paukte.
Aus Goldkralle wurde inzwischen ein starkes und gesundes Tier, das treu an ihrer Seite blieb und ihr Junges wuchs und gedieh wie ein Drachenfalkenjunges es tun sollte. Nach einiger Zeit ihrer heimlicheln Lehre trat Oninath an ihre Seite, überzeugte sie davon, dass eine weitere Ausbildung nur Sinn macht, wenn sie sich dieser voll und ganz widmen würde.
Ein weiteres mal half er ihr, indem er versprach mit ihren Onkeln zu reden. Wenn diese schon keine Jägerin in ihren Kreisen ertragen können, dann sollten sie Aico wenigstens ziehen lassen. Und so kam es, dass sie ihre Habseligkeiten einpackte … und es waren nicht viele … und sie berührte den Kristall im Turm der Stadt … und sie landete in Undercity, ohne Schrecken und ohne langes Zögern, und sie nahm ein Zeppelin in Richtung Orgimmar … Durotar …

Galerie - Der Weg in ein eigenes Leben[]


Der Aspekt des Schattens[]

Vielleicht liegt ihr die Affinität zu den Aspekten im Blut. Vielleicht ist sie nur Ausdruck ihrer noch immer starken Verbundenheit zur Familie und ihrer Vergangenheit, trotz des Bruches mit der Tradition und ihrem magischen Anteil. Tatsache ist, dass Aicos Schicksal von Begegnungen mit verschiedenen Drachen gekennzeichnet ist, die ihr Wesen stark beeinflusst haben. Ebenso tief, wie ihre Bewunderung und Zuneigung zu jenen Wesen, ist auch der Schmerz über deren Qual und Verderbtheit, die Folge des Verrats von Neltharion.

Reitwolf Nachtmähne

Ein Auftrag führte Aico war auf die Suche nach einem verbannten Troll, dem sie ein Päckchen mit Atal’ai–Artefakten aus den Sümpfen des Elends ins Hinterland zu bringen hatte. Der Pfad, dem sie nun folgte, brachte sie an eine Brücke, die sich hoch über einen Fluss schwang und an einem seltsamen Tor endete. Es sah aus, wie ein Überbleibsel einer längst vergessenen Stadt.
Vorsichtig lenkte sie ihren Reitvogel über die wacklige Brücke und passierte das uralte Tor, das massiv über ihr aufragte und durchaus den Eindruck machte, noch weitere Zeitalter überdauern zu können. Aico stieg von ihrem Vogel, schlang die Zügel um einen tief hängenden Ast und ging zu Fuß weiter.
Ein gewaltiger Baum erhob sich hoch über allen anderen und an seinem Fuße öffnete sich ein riesiges Tor, das direkt in den Stamm hinein zu führen schien. Die Luft um sie herum schien regelrecht zu knistern. Sie spürte die gewaltigen magischen Kräfte, die diesen Ort umgaben beinahe körperlich. Dies musste einer der Orte sein, über die sie bereits so vieles gelesen hatte. Es gab mehrere solcher Tore. Einst waren es Wege, durch die einzig die Druiden in den smaragdgrünen Traum hinüber wandeln konnten. Nun jedoch, so hatte Aico verschiedene Geschichten gehört, traten gewaltige grüne Drachen in ihre Welt hindurch. Einst gutmütige Wesen, Beschützer dieser Welt, doch inzwischen verderbte, gequälte Bestien.
Hinter einer steinernen Säule ging sie schließlich in die Hocke, sah sich noch einmal gehetzt nach den Wachen um und blickte schließlich nach oben. Tatsächlich! Ein weiterer grüner Drache schwebte weit oben über der Rampe, die zum Tor hinauf führte und dahinter sah sie ihn: Lethon! Düsternis umgab seinen wunderbaren Körper und dunkel schillerten seine Schuppen bei jeder Bewegung. So fremdartig und gewaltig dieses Wesen auch war, konnte sie doch das Leid und die Qual deutlich spüren, die Lethon beherrschten.
Aico wusste selbst nicht genau, wie lange sie den Drachen schon angestarrt hatte, als sie sich schließlich erhob. Lethons Schmerz hatte sich tief in ihre Seele gebrannt. Es war, als hätte sich ein Teil seiner Schatten in ihrem Herzen festgesetzt. Noch immer rannen Tränen über ihr Gesicht und jede Angst, ja jede Vernunft schienen von ihr gewichen zu sein, denn offen ging sie ein paar weitere Schritte auf den Drachen zu.
Zitternd bewegte sie sich die steinerne Rampe hinauf. Es gab keinen Gedanken mehr in ihrem Kopf. Nur ein ehrfürchtiges Brennen, das ihren Körper durchflutete und ihr die Luft abschnürte. Die Blicke des grünen geflügelten Wächters folgten ihr, doch er machte keinerlei Anstalten sie anzugreifen. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Wie in Trance an ihm vorbei und weiter nach oben, bis sie schließlich vor Lethon selbst stand. Plötzlich wurde sie ganz ruhig. Sie wagte nicht, ihn zu berühren und sie spürte, dass sie nun wieder zu gehen hatte.
Unten am Fuße der Rampe wieder angekommen, blickte sie noch einmal zurück und zu Lethon hinauf. In diesem Moment breitete er die Flügel aus und streckte sich und ließ ein markerschütterndes Brüllen über das Tal rollen. Ehrfürchtig kniete sie nieder und ihre Lippen formten ein lautloses Versprechen. Sollte es keinen Weg geben, Euch zu retten, so sollten wir wenigstens alles tun, um Euch zu erlösen und Frieden zu schenken! Ein qualvolles Schluchzen erklang und hallte zwischen den Ruinen wieder und Aico brauchte eine ganze Weile, um zu erkennen, dass es ihr eigenes war. Später konnte Aico nicht mehr sagen, ob ihr Gang hinauf zu ihm nicht doch nur ein Traum gewesen war. Wie hätte sie sonst diesem Wesen so nah sein können, ohne augenblicklich getötet zu werden? Doch egal, ob es wirklich war, oder nicht, sie spürte den Schatten in sich, den Lethons Anwesenheit hinterlassen hatte. Und sie wusste, dass sie ihr Versprechen halten wollte. Sollte sich kein Weg offenbaren, diese Wesen zu erlösen, so würde sie alles tun, um genug Krieger zusammen zu scharen. Sie würden Azeroth von der zerstörerischen Wut der verderbten Drachen befreien. Vor allem aber würden sie ihnen Frieden schenken…
Seit jener Zeit findet sich an ihrer Seite oft ein nachtschwarzer Wolf, als stünde er als Symbol für den neuen dunklen Teil ihrer Seele. Manchmal kann man die beiden zusammen sehen, wie der Wind reitet sie, auf einem schwarzen Schatten durch die Nacht ...

Galerie - Eine schicksalhafte Begegnung[]


Der Aspekt des Eises[]

Begleiterin Schneepfote

Die Luft war schneidend kalt. Eine glitzernde dünne Eisschicht überzog die Schneedecke und brach bei jedem Schritt mit hellem Klirren. Ein funkelnder Schauer feinster Eiskristalle stob Aico entgegen, als eine kräftige Böhe durch die Äste der hohen Fichte fuhr. Sie atmete tief ein. Sie spürte die Kälte nicht. Einer der wenigen Vorteile, die sie aus der magischen Lehre ihrer Kindheit mitgenommen hatte. Die Fähigkeit den eigenen Körper bis zu einem gewissen Maße vor Hitze und Kälte zu schützen.
Sie genoss den Blick, der sich ihr offenbahrte, als sie oben auf dem kleinen Hügel angekommen war. Manchmal zog es sie in diese Gegend. Sie liebte diese kalte, scharfe Klarheit. Und sie wünschte sich manchmal, die selbe Klarheit würde sich auf sie übertragen. Der Schnee dämpfte alle Geräusche bis auf ein winziges Maß und der Blick war frei und konnte bis in weite Fernen gleiten. Es war, als würden innere Mauern fallen und ihr für einen kurzen Moment erlauben, frei von störenden Gedanken auf ihr Innerstes zu blicken.
Doch plötzlich nahm sie ein seltsames Rauschen hinter sich wahr. Ein Schlagen wie von riesigen Flügeln? Aico drehte sich um und... Das letzte, was sie sah, war der glitzernde majestätische Körper eines riesigen blauen Drachen und das letzte, das sie wahrnahm, war die eisige Kälte, die ihr schier den Athem raubte, als der Drache ihr seinen Eishauch entgegen bließ und ihr magisches Schild zerbrach...
Sie konnte nicht sagen, wie lange sie dort im Schnee gelegen haben musste, doch irendwann nahm sie eine seltsame und sehr angenehme Wärme in ihrem Rücken wahr. Sie blinzelte vorsichtig. Im ersten Moment konnte sie nicht richtig sehen, doch als sich ihr Blick endlich klärte, erschrak sie ein weiteres mal.
Aico wagte kaum zu atmen, doch dann gewann sie eine überraschende Erkenntnis. Die riesige weiße Schneekatze hatte sich zu ihr gelegt und sie mit der eigenen Körperwärme am Leben erhalten. Aico schüttelte erstaunt und unsicher den Kopf. Vorsichtig rappelte sie sich auf und hob vorsichtig die Hand, um schneeweiße Fell der Tigerin zu streicheln. Von jenem Tag an, hatte Aico ihren dritten treuen Begleiter und sie selbst spürte, dass ein dritter Aspekt ihre Seele erfüllte. Magie und Eis. Sie fühlte sich auf seltsame Weise mit ihren magischen Fähigkeiten und den Erinnerungen aus ihrer Jugend versöhnt. Und wann immer sie sich dieser Facette am nähesten fühlt, wandelt die weiße Katze an ihrer Seite.

Galerie - Die weiße Tigerin[]

Liebe und Leid[]

Va exodar

Calryn Vilraen Blutstein, Aico Drachenjäger

Für die männlichen Vertreter ihrer Rasse interessierte sich Aico für ihr Alter erst spät. Und hätte es wohl nie, wäre sie nicht auf einen ganz besonderen Mann getroffen. Calryn Vilraen Blutstein, ein Blutelf, der ganz offen und selbstbewusst zu seiner Profession als Hexer stand. Etwas arrogant, sehr direkt, selbstbewusst, stark und dominant. Dabei aber auch undurchschaubar und kompliziert. Attribute, die Aico in ihren Bann zogen. Eine lange und komplizierte Beziehung mit allen Höhen und Tiefen schloss sich an, bis zu jenem Tag, als sie einen Brief erhielt. Vilraen wäre auf eine Expedition in den Abyss gegangen und dort offenbar verschollen. Eine dramatische und langwierige Rettungsaktion folgte, die fast alle Mitglieder des Siegels mit einbezog. Vor allen anderen ihre engsten Freunde Gernod, Imdhrel und Fhyr.

Schwarze-Zauberin-cut

Schwarze Zauberin

Wie es in ihrer Natur liegt, zog sie dennoch oft allein aus, recherchierte, forschte und begab sich auf dunkle Pfade, um ihren späteren Verlobten zu retten, möge es kosten was es wolle. Finstere uralte Rituale befolgend, gelang es ihr, ein dämonisches Tor zu öffnen, dass zumindest den Avatar Vilraens beschwor. So erfuhr sie von seiner Gefangenschaft bei einer Sukkubus und auch von möglichen Wegen, ihn aus deren Klauen zu befreien.

Eine weitere dramatische Rettungsaktion, diesmal gemeinsam mit ihren Freunden, brachte Vilraen schließlich an ihre Seite zurück. Über alle Maßen glücklich, stimmte sie der Verlobung zu und bereitete sich auf die bevorstehende Hochzeit vor. Eine seltsame Wendung, dass ausgerechnet nach so tiefen Ereignissen, die zudem noch manche Abenteuer nach sich zogen, Vilraen die Verlobung auflöste, weil er sich in eine andere verliebt zu haben schien.

Ihrem starken Ehrgefühl entsprechend, half sie dennoch ein weiteres mal bei seiner Rettung, denn jener Hexer hatte ganz offenbar großes Talent, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Nichts desto trotz wäre sie beinahe daran zerbrochen.
Ihren Freunden und der starken Gemeinschaft des Siegels ist es zu verdanken, dass sie es schaffte, sich auf neue Wege zu konzentrieren, sich von Vergangenem zu lösen und all ihre Kraft für das Siegel einzusetzen.


Galerie - Ein uraltes Ritual[]


Das Siegel - Aico als Rechte Hand der Bundmeisterin[]

Schreibwerkzeug der "Rechten Hand"
Als Rechte Hand der Bundmeisterin in verschiedenen Bereichen des Siegels aktiv.

Um den inneren Qualen zu entfliehen, die ihr die Begegnung, das Leben an seiner Seite und die schmachvolle Trennung von Calryn Vilraen Blutstein, beigebracht hatten, stürzte sich die Elfe mit all ihrer Energie in die Arbeit für Das Siegel.

Aico hat ihren Hauptsitz in den Schreibzimmern der Siegel-Hallen und pflegt diese in enger Zusammenarbeit mit dem Archivar. Hierzu gehören die Gildenbücher im Besonderen. Sie fungiert als Schreibkraft der Bundmeisterin und verkündet in deren Auftrag das Wort des Siegels. Hierzu gehören vor allem Aushänge in öffentlichen Hallen, sowie die Betreuung von Werbungs- und Rekrutierungsschriften im öffentlichen Bereich. Aico hat keine direkte Entscheidungsgewalt im Rat, kann jedoch zeitweilig stellvertretend mit Ratsaufgaben betraut werden. Sie organisiert und betreut die Feierlichkeiten des Siegels, delegiert und überwacht bei größeren Veranstaltungen. Weiterhin unterstützt sie den amtierenden Herold bei den Anwärterprüfungen in beratender und hilfreicher Funktion, sowie den amtierenden Torwächter bei der Bewältigung des eingehenden Bewerbungsschriftverkehrs und begleitet nach Bedarf die Aufnahmegespräche, sollte kein stellvertretender Torwächter zur Verfügung stehen. Sie organisiert und betreut die Wahl und Prüfung der Berufsmeister und dient im Folgenden in unterstützender Funktion den Meistern der Berufe. Hierzu gehören im Besonderen etwaige Buchführungen, sowie die Organisation von Veranstaltungen. Außerdem ist sie berechtigt, in Eigenverantwortung Stellen auszuschreiben.

Das Siegel - Aico als Bundmeisterin[]

Wappen des Siegels

Die harte Arbeit für die Gemeinschaft hatten schließlich zur Folge, dass Aico die Leitung des Siegels übernahm, als Bundmeisterin Fhyr Schattenklinge diese Aufgabe nieder legte, um sich privaten und eigenen wichtigen Aufgaben zu widmen. Zunächst dehnte die Elfe dazu ihre bisheriden Aufgaben als Rechte Hand noch weiter aus. Später konnte sie viele dieser organisatorischen Aufgaben an die Siegelmeister delegieren und etablierte eine Struktur, die jenen Zusammenhalt und das Füreinander, das stets die Grundlage des Siegels war, untermauert. Siegel, Das H F

Das Siegel - Ein Bücherwurm[]

Schreibtisch im Archiv mit schlafender Schreiberin
Trotz aller Mühen konnten auch ihre Aufgaben im Siegel und die damit verbundenen Abenteuer nicht jene Leere füllen, die sie in sich trug. Mehr und mehr zog sie sich in ihr Schreibzimmer zurück, vergrub sich hinter Stapeln von Pergamenten und Büchern, bis sie, ausgelaugt und voller Wehmut, aber auch mit einem Gefühl, das Richtige zu tun, die Leitung des Bundes an Torwächterin Kerttu Kauste Weidenruh übertug.


Zurück ins Leben?[]

Befreit von aller Verantwortung fühlte sich die Elfe zunächst sehr gut, ging auf Reisen, las viel, half dem Siegelarchivar Grolthok Weißfeder in der Bibliothek und bat die neue Bundmeisterin schließlich, ihr dort einen ruhigen Posten als Bibliothekarin zu geben. Es dauerte eine ganze Zeit, doch die quirlige Elfe hielt die gleichförmige Langeweile am Ende nicht mehr aus. Gestärkt und mit frischer Kraft arbeitet sie heute wieder als Rechte Hand der Bundmeisterin, wie sie es früher schon getan hatte.

Zusätzlich, und in der innigen Hoffnung, niemand möge auf sie aufmerksam werden und die Verbindung zum Hause Drachenjäger schlagen, arbeitet sie in Kazzams Wanderers Ruh', einer Taverne in Silbermond, die für guten Tee und wunderbare Kekse bekannt geworden ist. Dort ist sie ganz die dienstbeflissene Schankmaid, genießt das einfache Leben und die Gesellschaft manch neuer Freunde und Bekanntschaften. Vor allem die Nähe zu ihrem alten Freund, Schankwirt und nun Cheff Kazzam scheint Aico ausgesprochen gut zu tun. In seiner chaotischen Impusivität und mit seinem dennoch felsenfesten Wesen gehört der alte und in seinen Maßen und seiner Kraft gewaltige Orc zu ihren wichtigsten und liebsten Freundschaften.


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Gegenwart: Ein neues Kapitel beginnt
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In ihren Tagebüchern hält Aico sporadisch ihre Gedanken und Erinnerungen fest. Sie geben Aufschluss über ihre persönliche Entwicklung und beschreiben Schlüsselmomente, die zu Änderungen in ihrem Lebenswandel führen.


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Prolog: Wie alles begann...
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Die Hände hinterm Rücken verschränkt, wanderte Grolthok Weißfeder, Chronist und Archivar des Siegels, nachdenklich in seinem Arbeitszimmer auf und ab.

"Shadrak... grrmmm..." lautete der Name, der ihm im Kopf herum geisterte. Wie hatte alles begonnen? Der Orc warf einen Blick auf die Stapel alter Bücher, die sich gefährlich schwankend an der Wand auftürmten und grunzte ärgerlich. Die ältesten Aufzeichnungen waren gänzlich unleserlich geworden und konnten ihm nur noch Bruchstücke dessen liefern, was damals geschehen war.

MemiorenDrachenjaeger 01 orgrimmar

Blick auf das alte Orgrimmar, Gründungsort des Siegels, Standort der ersten Gildenhallen

Wie es schien, gehörte Shadrak zu denen der Horde, die Thralls Befehle in Zweifel zogen und sich gegen jene Rassen aussprachen, die seiner Meinung nach nicht zur Horde gehören sollten. Seine Ablehnung und sein Mistrauen galt den Verlassenen, vor allem aber den Blutelfen. Shadrak hatte viele Anhänger. Nicht nur sein eigener Clan wetterte gegen die Elfen. Auch andere, vor allem die alten Clans der Orcs, wiegelte er gegen die neuen Verbündeten auf.

Auf offener Straße, mitten in Orgrimmar und vor Thralls Augen, hatte Shadrak seine Hassreden geschwungen. Er provozierte die Elfen, die hier seine Wege kreuzten auf jede erdenkliche Weise, vermied allerdings stets den offenen Kampf. Einer der wenigen, die solche Hassparolen leid waren, die treu hinter Thrall und seinen Entscheidungen standen, war Ratschok, der Orcjäger. Ratschok ging offen auf die Elfen zu, die in seine Hauptstadt strömten, und befreundete sich sogar mit ihnen. Er grämte sich über das Verhalten seiner Landsleute und ärgerte sich maßlos über ihre Untreue zu Thrall. Der Orc war alt geworden. Hatte schon so viele Schlachten geschlagen und wollte nun, im Kampf gestärkt durch die wilden Tiere, die er ausgebildet hatte, seine Tage in ruhiger Jagd verbringen. Doch nun kochte sein Blut wieder voller Wut!

Die Horde sollte nicht länger im Inneren geschwächt werden, durch diese Dummheit! Zusammenhalt war das Gebot der Stunde, denn es herrschte Krieg! Und so gründete Ratschok, der Orcjäger, noch einmal einen neuen Bund. Was aus den Bündnissen geworden war, die er in jüngeren Tagen gegründet hatte, weiß heute niemand mehr zu sagen. Doch all seine Kraft, seine Erfahrung und sein Wille die Horde zu einen, flossen in seine Bemühungen eine Gemeinschaft zu formen, die von nun an für den Zusammenhalt kämpfen sollte. Geschlossen gegen die Geißel und gegen alle Feinde der Horde.

[ooc] Hintergrund des ganzen war damals die enorme Welle der Blutelfen, die die Server überschwemmten, als BC gerade heraus gekommen war. Shadrak war nur -ein- Sprachrohr und seine Reden sprachen vielen "alten" Rollenspielern aus dem Herzen.

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Bündnis mit dem Siegel
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Er war einer der ersten, die in Orgrimmar freundlich mit ihr sprachen: Ratschok, der Orcjäger - so nannte er sich selbst. Ein gewaltiger Orc mit Bogen und einem tierischen Begleiter, wie sie selbst einen hatte. Tatsächlich herrschte in der Hauptstadt großer Aufruhr und an allen Ecken warf man Blutelfen wie ihr böse Blicke zu oder rief ihr Unflätiges hinterher. Ratschok wollte die junge Jägerin für das Vorhaben eines neues Bündnisses rekrutieren. Doch Aico, die gerade erst ihre Freiheit entdeckt hatte, wollte ungebunden bleiben. Dennoch sollte sich aus dieser Begegnung ein enges Band zur Gemeinschaft und über die Jahre viele treue Freundschaften entwickeln.

Auszüge aus dem Schriftwechsel[]

Verfasst: Mo Mai 21, 2007 12:18 pm - von Aico

Die Drachenjäger stehen an deiner Seite, Ratschok. Wenngleich es bislang nicht viele sind. Dieses Bündnis entstand aus der Freundschaft einzelner. Möge ein machtvolles Bündnis vieler in der Zukunft liegen. [..]

Verfasst: Mo Mai 21, 2007 1:59 pm - von Ratschok

Ich grüsse Dich, Aico! Es freut mich ungemein, das du unsere Schrifttafeln aufgesucht hast um uns allen deine Loyalität gegenüber dem Siegel zu bekräftigen. Die Gilde "Das Siegel" wird den Drachenjägern stets mit Respekt und Hilfsbereit zur Seite stehen. Ich weiß, dass du das gegenüber uns auch bist, Aico. [..] Ratschok - Orcjäger

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Anmerkung des Chronisten

Gründung und Aufbau der ersten Strukturen des Siegels wurden vollzogen. Ratschok achtete sehr darauf, dass vor allem Blutelfen und Verlassene in die Reihen des Siegels aufgenommen bzw. Bündnisse mit ihnen geschlossen wurden.

Das Siegel verstand sich als eine Alternative oder Gegenbewegung zu Gilden, die innerhalb der Horde eine Isolationspolitik anstrebten bzw. eine künstliche Unterscheidung in eine alte Horde und eine neue Horde wünschten. Geprägt durch seinen Gründer Ratschok, steht das Siegel treu zu Thrall, richtet sich nach dessen Weisheit, und steht damit allen Völkern der Horde loyal gegenüber. Der Bund setzt sich für den Zusammenhalt der Horde ein, verteidigt sie im Inneren gegen Zwietracht und Missgunst und steht im Außen geschlossen gegen seine Feinde.

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Gründung eines Ateliers
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MemiorenDrachenjaeger 02 RatschokAtelier

Ratschok, der Orcjäger und Aico Drachenjäger in Orgrimmar, Ein Atelier für die Elfe in den Hallen des Siegels

Bereits vor der Gründung des Siegels bestand ein tiefes, freundschaftliches Verhältnis zwischen Ratschok und Aico Drachenjäger. So ergab es sich auch, dass er der kunstbegabten Elfe ein eigenes Atelier in den ersten Siegelhallen zur Verfügung stellte. Zum Dank dafür fertigte sie das erste offizielle Siegelportrait von Ratschok an. Im Laufe der Jahre sollte Aico noch viele freie Stunden nutzen, um die Hallen mit ihren Bildern zu füllen, die Gildenbücher zu verzieren und später auch, um amtlichen Pergamenten des Siegels eine kunstvolle Note zu geben.
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Anmerkung des Chronisten
MemiorenDrachenjaeger 03 Orgimmar

31. August 2007 - Das alte Orgrimmar, Blick zur Bank

Im Laufe der Zeit erlebten Aico und die Mitglieder des Siegels viele kleine und große Abenteuer und gemeinsame Abende, die alle zu beschreiben innerhalb dieser Chronik zu weit führte. Auch sind längst nicht alle Erlebnisse hinreichend dokumentiert worden. An dieser Stelle sei nur gesagt, dass auch spaßige Erlebnisse und kleine Heldentaten zum Alltag der Gemeinschaft gehörten.

Schicksal und Wendungen
MemiorenDrachenjaeger 04 Vilraen Solanar

05. Januar 2008: Solanar Schattenfeuer und Calryn Vilraen Blutstein treffen aufeinander, dazwischen: Aico Drachenjäger

In großen Gemeinschaften treffen auch immer große Charakter aufeinander. Die komplizierten Netze und Fäden aufzulösen, die das Schicksal zwischen den Männern und Frauen des Siegels spann und jederzeit weiter spinnt, führte an dieser Stelle zu weit. Es sei nur gesagt, dass die Gemeinschaft im Laufe der Zeit viele Höhen und Tiefen überstand. Auch das Siegel war nicht gefeit vor Machtgier, Intrigen und dramatischen Wendungen. Zu jeder Zeit entstanden tiefe Freundschaften, die bis heute anhalten und andere, die zerbrachen.

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Taerar - Eine düstere Vision
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Das Schicksal brachte die junge Blutelfe immer wieder auf die eine oder andere Weise in Kontakt mit Drachen und deren Schicksal.

MemiorenDrachenjaeger 05 Taerar

Taerar, Wächter des smaragdgrünen Traumes.

Aus einem Brief, verfasst: Di Jan 22, 2008 12:03 am - von Aico

Lieber Vomstunne,

gestern erst habt Ihr mir von einem riesigen grünen Drachen erzählt und Eure Beschreibung ließ mir keine Ruhe. Auch der Klang seines Namens wollte mir nicht mehr aus dem Sinn und nun endlich weiß ich weshalb. Ohne es zu wissen, habe auch ich diesen Drachen einmal aus einiger Entfernung gesehen. Nun ließ mir der Gedanke keine Ruhe und ich habe Nachforschungen angestellt, all meine Aufzeichnungen erneut durchgesehen und siehe da! Es war tatsächlich Taerar, den auch ich bereits sah! Natürlich möchte ich Euch meine Aufzeichnungen nicht vorenthalten, Vomstunne. Anders als Ihr, sah ich das prachtvolle Geschöpf in Feralas ...

Lasst Euch sagen, Vomstunne, er ist ein mächtiges Geschöpf voller Trauer und Wut. Vielleicht könnt Ihr mehr heraus finden über ihn, wenn Ihr die Druiden befragt, von denen Ihr spracht. Sicher habt Ihr hier die besseren Verbindungen. Der smaragdgrüne Traum, über den sie einst wachten, ist von grässlicher Verderbtheit befallen und diese treibt die grünen Drachen nun in Wut und Qual über unsere Lande, alles und jeden vernichtend, der ihnen den Weg verstellt. Ich wünschte wir fänden einen anderen Weg diese Wesen zu retten, als ...

In hoffnungvoller Traurigkeit

Aico Drachenjaeger

Aus den alten Aufzeichnungen eines Bestiariums "Von all jenen, die mit der Anomalie in Kontakt gekommen sind, hat Taerar wohl am meisten gelitten. Sie hat nicht bloß seinen Verstand, sondern auch seine körperliche Gestalt gespalten. Der Drache existiert nun als Phantom, das sich in mehrere Splittergestalten aufteilen kann, die über vernichtende magische Kräfte verfügen. Taerar ist ein gerissener und erbarmungsloser Gegner, der den Wahnsinn seiner eigenen Existenz für die Bewohner Azeroths zu einer grausamen Wirklichkeit machen will."

Galerie - Abenteuer mit dem Siegel[]

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Markttag der Horde
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02. Februar 2008

Der "Markttag der Horde" war eine der ersten großen Marktveranstaltungen, bei denen das Siegel helfend mitwirkte. Als besondere Attraktion galt zum ersten und nicht letzten male "Hau den Hegel!". Er bewies mit schier unsäglicher Ruhe wieviel er einstecken kann, denn das Ziel bestand für die geneigten Gäste darin, Hegel k.o. zu schlagen. Trotz vieler Versuche... Hegel "Nethermagen" Nebelhuf war nicht klein zu kriegen.

MemiorenDrachenjaeger 07 Filmstreifen Markt01

Markttag der Horde - "Hau den Hegel!"

Hegel sieht für die Augen eines Tauren auf den ersten Blick wie ein etwas langsamer, geistig zurückgebliebener Tauren aus, der erst vor kurzem das Erwachsenenalter erreicht hat. Der Tauren ist derzeit entweder mit zwei Klingen ausgerüstet, oder mit Schwert und Schild wenn er eine Gruppe in ein Gewölbe führt. Seine Kettenrüstung wirkt ziemlich ungepflegt, das mag auch daran liegen dass das darunterliegende Leder zerschlissen ist, und an einigen Stellen das Fell durch die Kettenringe wächst. Seine Waffen sind der einzige wirklich gepflegte Teil seiner Ausrüstung. Hegel hat eine eher dunkle Hautfarbe aber ungewöhnlicherweise keinerlei Bartwuchs. Hegel trägt keine Nasenringe oder Zöpfe, möglicherweise wirkt er deshalb so jung.

MemiorenDrachenjaeger 06 Galerie Abenteuer Markt

Hegel ist unkaputtbar.

Wann immer man auf Hegel trifft, so besteht eine sehr gute Chance, dass er gerade etwas isst. Hegel isst so gut wie alles essbare, außer Fleisch. Er deutet immer wieder an, dass er den Geschmack von Fleisch zwar mag, aber dass seine Verdauung kein Fleisch verträgt, und dass Muscheln das höchste der Gefühle ist, dass er an tierischer Nahrung zu sich nehmen wagt. Ansonsten ist sein Hunger bisher scheinbar grenzenlos. Meistens ernährt er sich von Gräsern, Blumen und Brot.

Man hat ihn aber auch schon sinnlos Heil- und Manatränke verschlingen gesehen, weil er die sehr lecker findet. In letzter Zeit hat er begonnen Metallbarren abzulecken. Seine Freunde sehen dieser Entwicklung mit einiger Besorgnis entgegen.

MemiorenDrachenjaeger 07 Filmstreifen Markt02

Markttag der Horde - "Aicos Wanderatelier"

Die leidenschaftlich gern zeichnende Elfe Aico Drachenjäger portraitierte viele der Marktbesucher und konnte erstmalig auch einige ihrer Bilder verkaufen. Später sollte sie diese Freizeitbeschäftigung weiter vertiefen und fertigte im Laufe der Zeit eine ansehnliche Menge an Auftragsarbeiten an.

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Der Hexer und die Elfe
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Der Hexer und die Elfe
Aico Drachenjäger - idealistisch, chaotisch, ambivalent. Ohne dass es ihr selbst bewusst war, versuchte sie feste Bindungen instinktiv zu vermeiden. Dies war wohl auch der Grund, warum sie noch immer nicht den Schritt gewagt hatte, sich der Gemeinschaft offiziell anzuschließen und ihre eigentlich im Herzen längst vorhandene Zugehörigkeit damit zu besiegeln.

Auch für die männlichen Vertreter ihrer Rasse interessierte sich Aico für ihr Alter erst spät. Und hätte es wohl nie, wäre sie nicht auf einen ganz besonderen Mann getroffen. Calryn Vilraen Blutstein, ein Blutelf, der ganz offen und selbstbewusst zu seiner Profession als Hexer stand. Arrogant, sehr direkt, selbstbewusst, stark und dominant. Dabei aber auch undurchschaubar und kompliziert. Attribute, die Aico in ihren Bann zogen. Eine lange und komplizierte Beziehung mit allen Höhen und Tiefen schloss sich an, bis zu jenem Tag, als sie einen Brief erhielt. Vilraen wäre auf eine Expedition in den Abyss gegangen und dort offenbar verschollen. Eine dramatische und langwierige Rettungsaktion folgte, die fast alle Mitglieder des Siegels mit einbezog. Vor allen anderen ihre engsten Freunde Gernod, Imdhrel und Fhyr.

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Anmerkung des Chronisten

Einige Seiten dieses recht umfangreichen Werkes sind leider abhanden gekommen, bevor sie fachgerecht archiviert werden konnten. Wichtige Abschnitte werden der zeitlichen Abfolge nach in die Chronik übertragen. Das gebundene Werk liegt in der Bibliothek des Siegels aus.


Alles begann mit einer furchbaren Nachricht... Der versiegelte Brief mit einer geschwungenen Handschrift erreicht Aico über den üblichen Depeschendienst.

Autor: Vilraen, Brief von Ithilien

Sehr geehrte Dame Aico,

wir hatten kurz einmal das Vergnügen über das Funkodings, als Meister Blutstein und ihr eine Meinungsverschiedenheit ausgetragen hattet. Mit großem Bedauern und schwerem Herzen schreibe ich nun diese Zeilen an euch. Heute ist ein Bote der Cenobiten in unserem Domizil eingetroffen. Wie ihr vielleicht wisst ist Meister Blutstein Mitglied der Cenobiten, eine Vereinigung von Hexern und Schattenpriestern.

Meines Wissens nach wurdet Ihr ja darüber in Kenntnis gesetzt, dass Meister Blutstein an einer Expedition in den Abyss teilnimmt. Die Suche nach einem legendären Dämon war das Ziel der Cenobiten.

Der Bote brachte mir mit dem höchst gebotenen Respekt drei Bilder aus einem mir nicht ganz geläufigen Gerät eines Goblins. Diese Apparatur soll wohl Bilder machen können von dem was man ihr zeigt oder so in der Art. Es waren die letzten Aufzeichnungen die man aus dem Gerät geborgen hatte.

Sie lag neben einem Haufen Asche, die Überreste des Goblins wie man mutmaßt. Seither wird Meister Blutstein vermisst. Ich habe euch die Bilder beigefügt und ich denke sie sprechen für sich selbst. Ich war sehr erschrocken als ich sie sah.

Meister Blutstein sprach davon, dass ihr euch auf Drachen versteht und leider wenig mit unserer Profession anzufangen wisst. Doch wage ich zu behaupten, dass euch die Bedeutung und die Bedrohlichkeit der Bilder eine klare Vorstellung vermitteln können, was dort passiert sein kann Ich habe jedenfalls Anweisungen erhalten, was ich zu tun habe, wenn dieser schreckliche Vorfall eintritt.

Ich füge euch das Anschreiben ebenso bei. Selbstverständlich halte ich euch auf dem Laufenden, sobald ich Neuigkeiten erhalte.

Hochachtungsvoll Ithilihen


Brief von Vilraen

Anbei befinden sich nun 3 Abbilder und ein weiterer Brief.
MemiorenDrachenjaeger 08 Daemon

Daemon

Meine liebe Aico,

wenn du diesen Brief erhalten hast, ist etwas schief gelaufen und Ithilihen sah sich in der Situation dir diesen Brief zukommen zu lassen. Mir ist klar, dass ich keine Worte aufbringen kann um dir in diesem Moment auch nur irgendwie zur Seite zu stehen. Wohl möglich wird mir das auch nie wieder möglich sein.

Du hast mir damals auf dem Berg der Opferung mit diesem Geisterdrachen gesagt, ich muss tun was für mich wichtig ist ohne die Verantwortung jemandem zuzuschieben. Das habe ich nun getan. Ich habe für mich den Nether aufgegeben, weil ich meine Lebzeit mit dir verbringen wollte. Du warst mir wichtiger geworden als diese Möglichkeit der spirituellen Auflösung und diese einmalige Erfahrung, in der Macht aufzugehen, die mich durchdringt.

Doch ich kann nicht ewig allen Gefahren aus dem Weg gehen, die meine Profession mit sich bringt. Wir sind auch als Elfen eben sterblich und so wissen wir jeden Tag zu schätzen – oder sollten es zumindest, denn nie wieder wird ein Tag so sein, wie der vorherige. Ich habe an deiner Seite sehr intensiv gelebt. Aufgelebt, denn ich sah mich schon fast innerlich abgestorben. Du kannst dich sicher erinnern warum.

Aber für manche von uns kommt eben einmal die Zeit, an der wir die Bühne verlassen müssen. Eine Weile war ich der Letzte einer wunderbaren Gemeinschaft, ein Freund und Gefährte von treuen Freunden, bekam die Chance auf ein neues Leben und nun zum guten Schluss Liebender und Geliebter einer wunderbaren Frau.

Jedenfalls hab ich mich mit dieser Expedition einer Sache verschrieben die vielleicht ein wenig deinen Ambitionen und Lebenswerkträumen nahe kommt ein Wesen zu suchen, das in unseren Kreisen als legendär gilt.

Bei Weitem ist dieses Wesen nicht so imposant wie ein 15 Meter hoher Teufelshäscher aus der Höllenfeuerhalbinsel, aber seine Art ist unbeschreiblich. Feuer und Schatten, wild und gewaltig. Ihn zu finden ist mir sehr wichtig und es würde mein Leben bereichern. Doch ich kann es nicht verharmlosen. Niemand aus der Hexerei ist ihm in den letzten Jahrtausenden begegnet. Wir wissen nicht, welche Fähigkeiten er besitzt, noch ob unsere Künste ausreichen um mit ihm fertig zu werden, sollten wir ihm zu nahe kommen. Dieser Brief würde bedeuten, dass wir entweder unachtsam waren oder unsere Künste nicht gereicht haben – aber ich werde ihn bestimmt gesehen haben.

Was mir bleibt zu sagen ist, Aico, geh deinen Weg weiter. Du hast ein Ziel vor Augen und du warst stets die stärkere von uns beiden. Ich weiß das dich bereits die hohe Ungeduld gepackt hatte, bevor ich abreiste. Nun ist die letzte Kette gesprengt mein Schatz, sei entfesselt und schare die Mitstreiter des Siegels um dich, suche deine Freunde auf, heuer Söldner an und gehe hinauf in die Schwarzfelsspitze. Bring diesen Komplott zu Fall, finde die Beweise für die schwarze Dame und beweise dich als Jägerin.

Nur eine Bitte habe ich, wenn du Axtroz im Sumpfland triffst, bestell ihm einen schönen Gruß von mir ehe er seinen letzten Atemzug nimmt. Wisse das, egal wo ich auch sein werde, ich alle meine Gedanken an dich schicke und über dich wache. Hinzu steckt in diesem Brief all meine Hoffnung das dein Leben reich an wunderbaren Momenten sein wird und dich nicht die betäubende Leere umklammert wenn einmal deine großen Lebenswerkziele vollbracht sind. In diesem Moment empfinde ich mich dir verbundener und aufgeklärter als je zu vor. In diesem Augenblick wird mir bewusst, dass es nichts über meine Liebe zu dir aussagt, ob wir nun verheiratet wären oder nicht. Es ist ein schönes und romantisches Ritual, doch das Zusammensein bedarf solcher Dinge nicht. Vergiss mich nicht mein Engel und ich werde stets bei dir sein um dir Trost und Halt zu geben.

Calryn Vilraen


Autorin: Aico Die letzten Zeilen konnte Aico kaum mehr lesen, denn Tränen füllten längst ihre Augen. Unfähig sich auch nur einen Millimeter zu rühren, verbrachte sie wohl Stunden in der selben Haltung, in der sie die unheilvollen Zeilen zu lesen begonnen hatte. Zu keinem klaren Gedanken fähig, war das erste, dass ihr einfiel, zu malen.

Bild um Bild bannte sie ihre Erinnerungen und Emotionen auf die Leinwände, die bald schon überall im Raum herum standen. Stunden um Stunden verbrachte sie so, den ersten furchtbaren Schmerz verarbeitend.

Zuletzt hatte sie kaum mehr Kraft die Farbflaschen auf oder zu zu schrauben. Matt betrachtete sie das letzte Bild. Eine einsame Bank. Bevor die Emotionen wieder über ihr zusammen schlagen konnten, raffte sie ihre letzten Energien zusammen, hängte die Bilder in einer langen Reihe in den Flur und schrieb eine kurze Nachricht dazu, für alle die daran entlang gehen und sich wundern konnten. Vor allem aber auch, damit sie zunächst für ein Weilchen sich ungestört zurückziehen konnte.

Dann ließ sie sich auf ihr Bett fallen und schlief augenblicklich in vollkommener Erschöpfung ein.

Manche von Euch wussten, dass es jemanden an meiner Seite gab. Wenige erfuhren, dass ich sehr kurze Zeit verlobt war. Nun erhielt ich schreckliche Nachricht: Eine Reise sollte es sein. Nun ist es ewiger Abschied. In inniger Liebe. In ewiger Erinnerung. In tiefer Trauer...

Galerie - Erinnerungen an Vilraen Calryn Blutstein[]


Gernod, ein hilfreicher Freund[]

Nach langem dumpfen Schlaf schlug Aico die Augen auf. Sie brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass sie wirklich wach war. Dann machte ihr Herz einen schmerzhaften Satz. Vilraen! In urplötzlicher Angst schlug es ihr bis zum Hals. Ein lautloser Aufschrei jagte durch ihren Kopf. Eine verzweifelte Bitte: Lass es einen bösen Traum gewesen sein! Doch sie wusste, dass es kein Traum war.

In qualvoller Mühe stemmte sie ihren schmerzenden Körper hoch und blickte auf den Tisch, auf dem noch immer die Briefe, vor allem aber jene letzten drei Bilder lagen. Zitternd holte sie Luft. Und schluckte. Es half nichts. Wenigstens ein paar Zeilen musste sie Ithilihen schicken. Und ihren Schlüssel. Sie hatte Vils Schülerin nie persönlich getroffen, aber sie war sicher, dass sie der Elfe den Zutritt zur Galerie und zu manchen Bildern nicht verwehren wollte. Mit steifen Bewegungen zog sie die Schublade auf und nahm einen Bogen Papier...


Sehr verehrte Ithilihen,

wenige Worte bleiben mir für eine solche Nachricht. Habt Dank. Nehmt diesen Schlüssel. Er führt in meine kleine Galerie. Euer Meister hat mein Atelier nie betreten, jedoch möchte ich Euch den Weg nicht verschließen. Vielleicht bedeutet Euch das eine oder andere Bild etwas.

In Trauer Aico


In den nächsten beiden Nächten konnte Aico beim besten Willen keinen Schlaf mehr finden. Immer wieder plagten sie furchtbare Albträume. Immer wieder schreckte sie schreiend und schweißgebadet hoch. Und immer wieder waren es die selben Träume. Feuer und Asche. Und noch etwas... Etwas dass sie nicht greifen konnte...

Der große Markttag in Orgrimmar vermochte sie nur bedingt abzulenken und auch die Tatsache, dass sie viele Aufträge angenommen und sich in Arbeit vergraben hatte, schaffte nur wenig Besserung. Dennoch schaffte sie einige Bilder, verschickte entsprechende Briefe und stellte ihre Arbieten in gewohnter Sorgfalt aus.


[Autoren im Dialog: Gernod & Aico] Gernod klopft vorsichtig an die Tür und fragt leise in den Raum. "Hum... Aico? Bist du da?" Er drückt die Tür langsam auf und betritt das Atelier. Er lässt den Blick schweifen und betrachtet die aufgehängten Bilder, nickt beeindruckt und murmelt etwas von 'sehr schön', dann sieht er Aico zusammengesunken im Sessel liegen. Er versucht sich ihr so gut es mit Hufen eben geht leise zu nähern um zu sehen, ob sie schläft.

"Hum... schläfst du, meine Liebe? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, daher wollte ich einmal vorbeischauen... hum... du wirktest so... hum... so niedergeschlagen..."


Aico blinzelt und richtet sich halbwegs auf. Sie hatte zwar nicht geschlafen, war aber in einem ähnlich matten Zustand und brauchte einen Moment um klar zu sehen. "Gernod... ohhm... schön, dass du mich besuchst. Setz dich doch. Magst du... magst du vielleicht einen Tee?" Mit kraftloser Geste deutet auf die bauchige Kanne, die oben auf dem Kaminsims steht, wo der Tee warm blieb. "Und nein, ich hab nicht geschlafen. Genauer gesagt, hab ich schon eine ganze Weile nicht mehr geschlafen." Aico reibt sich die Schläfen und verzieht einen Moment lang das Gesicht. "Ich hatte so schreckliche Träume, Gernod... Ich hab solche Angst, dass sie wieder kommen..."


Gernod wirft einen kurzen Blick auf die Kanne, dann sieht er wieder besorgt zu Aico. "Ich...hum... nehme mir gleich etwas..." Er kniet sich vor den Sessel, um Aico besser ansehen zu können. In seinen Augen sind tiefe Sorge und Traurigkeit zu erkennen, als er versucht, sie zu beruhigen: "Träume können furchtbar sein, meine Liebe, das weiß ich. Jedoch... hum... sie können dir auch helfen."

Gernod hebt die Hand und berührt sie sanft an der Wange. "Du musst wieder schlafen. Sonst werden weder die Träume, noch deine Angst vor ihnen verschwinden... hum... Ich bin nicht mächtig genug, um direkt in deine Träume zu gehen und dir zu helfen... hum... aber ich kann hier über dich wachen. Vielleicht hilft es dir, wenn du dich sicher fühlen kannst... hum... und wenn du dich an die Freude und das Glück mit ihm zurückbesinnen kannst..."

Er denkt eine Weile nach, während er ihr weiter sanft und beruhigend in die Augen sieht. "... hum... ich kann hier bleiben und über dich wachen... wenn du versuchst zu schlafen... hum... oder... auch wenn du nicht schläfst... hum... was... was meinst du?"


Aico lehnt sich sachte zurück und versucht ein Lächeln, freudlos, aber sehr dankbar. "Was würde ich anfangen, ohne dich, Gernod?" Sie senkt den Blick und denkt einen Moment nach, bevor sie weiterspricht: "Ich glaube, das würde mir tatsächlich helfen... ein bisschen Sicherheit in all dem Zweifel. Wenn es dir wirklich nichts ausmacht, Gernod, dann will ich dies Angebot dankbar annehmen."

Aico deutet auf den Tisch, auf dem eine große runde Schachtel steht. "Dort sind auch Kekse. Du kannst dich gern bedienen." Zitternd holt sie Luft und zieht die zarte Wolldecke, die auf ihrem Schoße liegt, ein wenig höher. Ihre Augen schließen sich und sie lehnt den Kopf an die hohe umschließend geschwungene Lehne ihres Sessels. Eine Weile sitzt sie so da, als sich die Augen plötzlich wieder öffnen. Ruckartig beugt sie sich vor:

"Gernod?" Aico scheint einen Moment lang zu lauschen. Als alles still bleibt, spricht sie mit gedämpfter Stimme weiter: "Ich weiß, dass viele hier... einer... gewissen Art von Magiern... nicht günstig gegenüberstehen... jedoch..." Aico zögert ein weiteres mal. "Gernod, ich weiß, dass ich dir vertrauen kann. Bitte denke nicht schlecht von ihm. Aber ich weiß einfach nicht weiter. Zweifel regen sich in meinem Herzen, meine Träume sprechen ihre eigene Sprache. Vielleicht ... ist er doch noch am Leben?"

Aicos Stimme zittert und sie braucht einen langen Moment, bis sie sich halbwegs fasst. Schließlich angelt sie nach einem Buch, das in ihrer Nähe lag und schlägt es auf. Ein weißer Umschlag fällt in ihre Hand. Diesen Brief erhielt ich vor einigen Tagen. "Bitte, könntest du sehen und mir sagen, welches Gefühl du hast, wenn du jene Zeilen ließt?“ Die Elfe reicht Gernod den Umschlag, dessen Siegel bereits gebrochen ist. Mit geschwungener Handschrift stehen dort ihr Name und auch ein Absender: "Ithilihen"


Gernod liest beide Briefe mit ernstem und angestrengtem Gesichtsausdruck. Als er fertig ist, schließt er einen Moment die Augen, um in sich hineinzuhorchen, und sieht dann Aico wieder direkt an. "Hum... ich empfinde wenig bei dem ersten, jedoch Aufrichtigkeit, Zuneigung und erstaunliche Klarsicht bei dem zweiten Brief..."

Er denkt eine Weile nach, dann sieht er ihr wieder direkt in die Augen. "Und... hum..." Ihm fällt es sichtlich schwer, die richtigen Worte zu finden. "Du kennst... du kennst meine Einstellung zu ihrer Profession... zu hum... seiner Profession... aber das ist jetzt nebensächlich. Aus seinem Brief lese ich eine... hum... Einsicht und ...Weisheit... die ich bei bisher wenigen seines Standes gesehen habe... und ich spüre, dass dieser Elf aufrichtig dachte, als er diese Zeilen schrieb. Er hat die Gefahr erkannt und sich ihr gestellt..."

Gernod zupft sich am Bart, während er versucht, seine wirren Gedanken in eine gerade Bahn zu lenken. "Es ist gleich... was ich für seine Profession empfinde, Aico... er... war derjenige, dem deine Liebe gehörte... hum... und ich weiß, dass du sie nicht leichtfertig vergibst." Langsam zieht er Luft durch seine Nüstern ein und atmet sie schwer wieder aus, ehe er fortfährt:

"Auch wenn sich das sehr...hum... altklug anhört... du musst dennoch versuchen, deinen Weg weiter zu gehen, so wie er es wollte... Ich will versuchen, dir dabei zu helfen, wie auch immer das aussehen wird. Ob ich mit dir gegen Onyxia antrete oder hier über deine Träume wache... oder... hum... ob ich dir bei der Ergründung seines Schicksals beistehe... wenn es sein muss... bis in den wirbelnden Nether oder den smaragdgrünen Traum."

Gernod klopft sich bekräftigend an sein Horn und schnaubt kurz. "Doch zunächst... solltest du ein wenig ruhen. Ich werde genau hier über dich wachen... hum..." Er denkt kurz nach, dann fügt er mit einem leichten lächeln und Zwinkern hinzu: "Möchtest du lieber von einem Bären, einer Katze oder von einem Tauren bewacht werden?"


Aico legt die Briefe wieder zwischen die Seiten des Buches und hört Gernod aufmerksam zu. Hin und wieder nickt sie zu seinen Worten, manchmal lächelt sie matt. "Bleib am besten so, wie dir die Kekse am besten schmecken." Sie zwinkert schmunzelnd zurück. "Und über alles weitere versuche ich tatsächlich lieber erst zu schlafen. Hab vielen Dank, Gernod." Aico zieht die Decke wieder ein Stück hoch und kuschelt sich in den Sessel.


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Gibt es denn Hoffnung?
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[Autor: Vilraen] Ithilihen stand schon sicher einer dreiviertel Stunde vor der Türe die sie von jenem Atelier trennte, in der sich die Werke der Dame Drachenjäger befanden. Immer wieder rieb sie über das Metall des Schlüssels welcher ihr zugeschickt worden war. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde und ob sie in diesen intimen Bereich der Verlobten ihres Meisters eindringen sollte.

In Anbetracht der letzten Kunde der Cenobiten musste man wohl das Schlimmste annehmen, doch Ithilihen weigerte sich die Hoffnung bereits fahren zu lassen. Der Bote sprach nur von den Überresten des Goblins, nicht von den anderen. So lange dies so ungewiss blieb, bewahrte sich die junge Elfe den Glauben dass er noch lebt. Sie merkte gar nicht, dass sie ihre Faust geschlossen hatte und den Schlüssel darin fest gegen ihre Haut quetschte. Eine übliche Reaktion, denn Ithilihen hasste sich wenn sie nicht Herrin ihrer Gefühle war. Sie wollte nicht weinen, sie wollte nicht diesen schmerzenden Kloß im Hals schlucken und sie wollte nicht zittern.

Erst als sie glaubte den Gefühlsausbruch im Griff zu haben, lockerte sich ihre Faust. Man hätte einen perfekten Abdruck des Schlüssels aus der Druckstelle in ihrer Handfläche machen können, so energisch hatte sie sich angespannt. Nun mehr beherrscht strich Ithilihen ihren roten Scheitel zurück und klemmte die Haare hinter ihr Ohr. Mit einem aufgesetzten, kühlem Blick schaute sie sich um. Ein wenig trieb ihr die Sorge ein flaues Gefühl in den Bauch, dass sie inzwischen beobachtet werden könnte und auf solch neugierige Blicke hatte sie nun wirklich keine Lust.

Elegant drehte sie sich auf dem Absatz um und eilte einige Schritte von der Türe fort. Dann blieb sich noch einmal stehen und warf einen Blick über die Schulter. Langsam lösten sich die Haare hinter ihrem Ohr bis das ihr Scheitel das halbe Gesicht verdeckte. Sie war sich nun sicher, was auch immer hinter dieser Türe war, es war nicht für sie bestimmt. Daher faste Ithilihen einen Entschluss und machte sich wieder auf den Weg nach Hause. Dort angekommen setzte sie einen Brief auf und legte den Schlüssel in den Umschlag und schickte alles zusammen Zurück an die Eigentümerin.


Sehr geehrte Dame Aico,

ich habe euren Brief erhalten und auch den Schlüssel zu euren Räumlichkeiten. Ich habe gut einer Stunde vor eurem Atelier gestanden und mich entschieden, nicht hinein zu gehen. Es steht mir nicht zu die zerbrechliche Welt eurer Privatsphäre zu betreten. Statt dessen ist mir ein anderer Entschluss in den Sinn gekommen und diesen werde ich auch umsetzen. Ich werde mich heute noch den Anordnung meines Meisters widersetzen und ebenfalls zum Schlund reisen. Zuvor werde ich unseren Hausassassinen Altair aufsuchen und ihn bitten mitzukommen. Warum ich das tue, frag ihr euch vielleicht. Weil ich nicht glauben will das er so einfach fort ist. Ich weigere mich schon das Schlimmste anzunehmen. Ich hoffe diesen fatalen Gedanken habt ihr nicht schon getan.

Ich kann verstehen, dass Ungewissheit ein böser Schatten sein kann. Aber Schatten sind nun mal unsere Spezialität und mit ihnen werde ich wie auch Meister Blutstein fertig. Solltet ihr auf die dumme Idee kommen, mit zu wollen – schlagt euch das gleich wieder aus dem Kopf!

Ich weiß das ihr andere Wege zu beschreiten habt und als Jägerin ist der Schlund nicht euer Gebiet. Hoffnung gibt es immer und die solltet ihr haben und nicht verzweifeln, ehe nicht gewiss ist, was aus ihm geworden ist. Ich habe mir in den Kopf gesetzt euch den zu bringen, für den dieser Schlüssel sein soll und ich werde nicht eher aufhören zu suchen, bis ich ihn finde oder einen Beweis dafür, dass meine Hoffnung umsonst war.

Ich will nicht umsonst 4 Stunden bei meinem Schneider gestanden haben um mir das perfekte Kleid für eure Hochzeit nähen zu lassen, noch sehe ich ein es schwarz zu färben um nun Trauer zu tragen.

Mit Vertrauen und Hoffnung Ithilihen

PS: Anbei findet ihr euren Schlüssel. Gute Jagd. Zeigen wir der Dunkelheit dieser Welt aus welchem Holz wir Frauen geschnitzt sind und bringen das Licht in unseren Herzen.


[Autorin: Aico] Stunden später... Als Aico endlich wach wird, ist es schon heller Tag. Eine Weile beoachtet sie, wie glitzernde Staubteilchen in den breiten Bahnen des Sonnenlichtes tanzen, dass durch die hohen Fenster ihres Ateliers auf den alten Holzfußboden scheint. Als sie Gernod erbickt, muss sie schmunzeln. Leise steht sie auf und legt dem schlafenden Tauren ihre Wolldecke über. Dann schlecht sie sich aus dem Zimmer... und findet vor der Tür Ithiliens Brief.

Mit voller Wucht schlug Aico gegen die Wand. Eine wahre Flut der unterschiedlichsten Gefühle raubte ihr schier den Atem. Zunächst war es Wut! "Diese arrogante kleine..." Nein, das war es nicht. War sie wütend auf sich selbst? Wütend, weil sie ihre dunklen Vorahnungen für schlechte Träume gehalten hatte? Doch dann flutete eine Welle der Hoffnung durch ihren Körper und sie zwang sich zur Ruhe. Hinter ihr im Atelier lag Gernod und schlief. Gewiss hatte er die ganze Nacht gewacht und war erst in den frühen Morgenstunden letztlich eingeschlafen. Sie war ihm sehr dankbar und wollte ihn auf keinen Fall wecken. Sie musste nachdenken! Was gab es zu tun?


[Autor: Vilraen] Es war dunkel… nein, nicht dunkel, es war leer. Ja das traf besser zu, leer. Schwarze Leere. Der Elfe wusste nicht ob er die Augen offen hatte, noch fühlte er, dass er blinzelte. Es war ohne hin einerlei, denn es änderte nichts an der Leere. Auch konnte er nichts hören. Gar nichts. Nicht mal sein eigenes Atmen oder das rauschen des Blutes in seinen Ohren. Es war unerträglich still. Hinzu fühlte er auch nichts. Kein Körperempfinden. Kein bewusstes Atmen. Nichts. Oder doch… da war etwas… etwas biss in der Nase… ein... ein.. Geruch?! Ja… etwas regte sich in dem trägen Verstand, das einzige was von dem Elfen noch aktiv war. Aber er arbeitete wie durch eine dichte, klebrige Masse. Ein jeder Gedankengang wirkte als würde er Stunden brauchen. Allerdings war in der Leere das Zeitempfinden massiv gestört.

Aber zurück zu diesem Geruch… was war das… er kannte es! Es biss und... es war ekelhaft… Eier?!... warum wabbert ihm das Bild von Eiern vor das geistige Auge. Schwefel! Aber da war noch etwas… er assoziierte so was wie... ein Feuer… dunkler Rauch… etwas hing über dem Feuer und war kohlschw… Fleisch... verbranntes Fleisch... oh! War es sein eigenes? Er fühle nichts und Panik kroch in den dicken Nebel der sich im Moment sein Verstand nannte. Es ist so schrecklich dunkel… nur etwas Licht… bitte... bitte… nur etwas Licht… Dann fühlte er schlagartig sich selbst und den Untergrund auf dem er sich befand. Denn es bebte und alles begann zu erzittern.


[Autor: Gernod] Ein paar Stunden später wird auch Gernod wach. Er blinzelt in die schon hoch stehende Sonne und fragt sich, wie lange er wohl geschlafen habe? Er setzt sich langsam auf und kratzt sich mit seiner großen Hand am Nacken. Dann fällt sein Blick auf den leeren Sessel und er erschrickt. Er wollte doch wachen! Und dann war er eingeschlafen!

Er erinnert sich langsam an die Stunden der letzten Nacht zurück, in denen er lange, lange Zeit in dem sanften Dunkel des Ateliers bei Aico gesessen hatte, hin und wieder einen der leckeren Kekse knabberte und etwas Tee trank. Er hatte mit einer Mischung aus Besorgnis und Ruhe das zarte Gesicht seiner Freundin im weißen Mondlicht betrachtet, wie sie sich teilweise unruhig hin und her warf, jedoch auch erfreulich oft sanft und friedlich da lag.

Er schämte sich ein wenig, dass er letztlich doch eingeschlafen war. Schließlich bemerkte er aber, dass er mit der Decke zugedeckt war, in welche Aico sich zuvor gekuschelt hatte, und er war ein wenig beruhigter, wenn auch immer noch beschämt. Zumindest schien sie wach geworden zu sein und es war ihr hoffentlich nichts geschehen. Er richtete sich auf und schüttelte sich. Er würde schauen, ob er sie irgendwo finden konnte, zu sehr war er besorgt um sie. Er musste wissen, wie es ihr inzwischen geht.

Jedoch... vielleicht wollte sie ja auch nur allein sein... es wäre verständlich. Nein. Er musste sie dennoch suchen. Er würde es sich nie verzeihen können, wenn ihr etwas zugestoßen wäre. Er konzentrierte sich kurz und wandelte sich in seine Katzengestalt. Im ersten Moment fühlte er sich fast überwältigt von der neuen Vielfalt seiner Sinne, doch er hatte schon bald die Fassung wieder. Er streckte sich und gähnte genüsslich, bevor er sich nochmals schüttelte und dann auf flinken und lesen Pfoten aus dem Atelier schlüpfte, immer der Nase nach.


Auszüge aus dem geheimen Tagebuch von Aico Drachenjäger

Tagebuch, viele Tage ist es nun her, da ich jenen furchtbaren Brief erhielt. Wie ein dumpfer Schlag trafen mich die Bilder und im ersten Moment war ich zu keinem Gedanken fähig. Wie gelähmt hatte ich meine eigenen alten Bilder betrachtet, immer und immer wieder und schließlich auch dort aufgehängt, wo sie jeder sehen konnte, zusammen mit einem Wort des Abschieds. Ich dachte, ich könnte die Traurigkeit aushalten und inne halten. Könnte irgendwie hin nehmen, dass ich ihn nie wieder sehen sollte und mich in meiner Trauer vergraben. Und später vielleicht in die Arbeit stürzen, mich mit der Jagd beschäftigen und mein Leben weiter leben. Es gibt so viel Tod in dieser Welt, in diesen Zeiten. So viel Verluste. Und doch muss das Leben weiter gehen. Doch ein Feuer brennt in mir. Ein schwarzes, schattenhaftes Feuer, das sich nicht verdrängen lässt. Ich kann und will nicht akzeptieren, dass er fort sein soll. Erst recht nicht, da man keine Überreste gefunden hat. Ich muss ihn suchen. Muss einfach... Koste es was es wolle.

Tagebuch, Ich muss vorsichtig sein. Zweifel gärt in mir. Niemand darf erfahren, was ich vor habe. Hexer sind nicht gern gesehen, in dieser Gegend. Ich glaube, dass es bisher niemand weiß. Immer habe ich über einen Zaubernden gesprochen, wenn es um ihn ging. Das habe ich doch? Dunkel sind meine Träume in letzter Zeit. Doch ich kann nicht anders. Magie und Zauberei waren nie meine Stärke. Doch manches habe ich mitgenommen, aus den Lehren meiner Onkel. Ich brauche nur die richtigen Quelle. Bücher. Es muss doch Bücher geben...

Galerie - Ein uraltes Ritual[]


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Zurück in Aicos Atelier

[Autorin: Aico] Mit lautem Krachen fliegt die Türe zu und Aico lehnt sich von innen mit dem Rücken dagegen, die Handflächen flach auf das dunkle Holz gepresst. Ihre Brust hebt und senkt sich in schnellem Rythmus. Sie schließt die Augen und versucht sich ein wenig zu beruhigen. Minuten später löst sich sie aus ihrer Haltung und geht hinüber zu den Fenstern, wo sie die schweren Vorhänge von den seitlich angebrachten Haltern löst. Mit einem samtigen Rauschen fallen sie zu und sperren das abendliche Sonnenlicht bis auf wenige flaue Strahlen aus.

Schwer lässt sie sich in ihren Sessel plumsen und schlägt die zitternden Hände vors Gesicht. Oder vielmehr, sie will es tun, hält jedoch inne und betrachtet ihre Finger. Getrocknetes Blut klebte an ihnen. Blut und Asche. Sie hatte getötet. Das jedoch war es nicht, das sie so in Aufruhr versetzte, denn das hatte sie oft schon getan. Auch wer es war spielte keine Rolle. Ein Abtrünniger. Einer, der der Horde nicht diente und in diesen Tages des Krieges ohnehin früher oder später erwischt worden wäre. Schlimmer noch, er hätte dem Feind vorher zu Nutzen sein können.

Wie dem auch sei. Sie wischt diese Gedanken beiseite, wie eine lästige Fliege. Sie hatte etwas getan, dass sie seit ihrer Kindheit nicht mehr versucht hatte. Seit sie das Haus ihrer Onkel für immer verließ, die Zeit ihres Lebens versucht hatten, eine Magierin aus ihr zu machen. Und nicht nur das...

Portalmagie war eigentlich etwas für Anfänger. Auch relativ unbegabten Magiern gelang soetwas schon in den ersten Phasen der arcanen Ausbildung. Aico hingegen hatte sich immer schon innerlich gegen all diese Dinge gesträubt und nicht umsonst darum gekämpft, eine Jägerin zu werden. Dennoch hatte sie nun eines der Bücher ihrer Eltern aus dem Gewölbe ihres ehemaligen Elternhauses gestohlen. Ein einfaches Buch über Portalmagie. Ein uraltes Buch. Um nicht zu sagen äußerst rückschrittlich.

Was jedoch blieb ihr anderes übrig? Etwas besseres hatte sie nicht und sie hatte Angst gehabt, dass ihr jemand die Sache hätte ausreden können, wenn sie um Hilfe gebeten hätte. Außerdem war sie eine Einzelkämpfernatur. Sie musste es allein tun. Wenigstens bis sie sich ganz sicher war. Und dies war sie nun! Sie hatte ein uraltes Ritual vollbracht. Und trotz seiner teilweise ziemlich ekligen Elemente hatte es funktioniert. Sie hatte IHN gesehen! In einen Bannkreis beschworen, nur für kurze Zeit, doch sie reichte um mit ihm zu reden. Und sie hatte nun Gewissheit: Vilraen lebte! Hastig sucht sie ein Blatt Papier aus der kleinen Schublade des neben stehenden Tisches und taucht die Feder ein.

Lieber Gernod, unendlich dankbar bin ich dir, dafür dass du über meinen Schlaf gewacht hast. Bitte verzeih, dass ich mich so heimlich davon schlich. Jedoch... ich musste Gewissheit erlangen. Gewissheit, dass meine Träume mehr waren, als nur bloße Verarbeitung meiner Trauer um Vilraen. Er lebt!

Bitte frage nicht, wie ich es gemacht habe, jedoch konnte ich für wenige Augenblicke mit seinem Abbild sprechen. Er ist... irgendwo in der Finsternis. Er weiß selbst nicht genau wo. Allein die Bande unserer Liebe, haben mich zu ihm geführt und ihm den Weg zu mir gewiesen. Wir konnten nicht lange sprechen, jedoch weiß ich jetzt, wo ich ansetzen muss. Dennoch brauche ich mehr Informationen und werde mich in den nächsten Tagen auf die Suche nach verschiedenen Büchern machen. Mach dir keine Sorgen um mich. Es wird nichts gefährliches sein und ich bin bald wieder hier, im Atelier.

Alles Liebe Aico


[Autor: Gernod] Eine ganze Weile später schleicht sich langsam eine große gelbe Katze mit schwarzen Punkten und einem kleinen Metallkasten vor ihre Brust geschnallt in den Raum und sieht sich prüfend um, wittert mit zuckenden Barthaaren und späht mit zusammengekniffenen Augen in die Düsternis des Zimmers. Es scheint leer zu sein, doch etwas ist anders seit ihrem letzten Besuch hier.

Sie hebt den kopf leicht an und saugt die Gerüche tiefer ein. Aico war wieder hier gewesen, ganz eindeutig. Aber es scheint schon wieder etwas her zu sein. Der Kater konzentriert sich mehr auf ihren Geruch, riecht so etwas wie... Verzweiflung, Angst und auch grimmige Entschlosseneit und Hoffnung. Und... Blut! Er zuckte leicht zusammen. Hoffentlich nicht ihr Blut!

Wellen von Mitgefühl, Zuneigung, Verlangen und Sorge überkamen ihn und sein Geist begann immer stärker zu arbeiten. Die animalischen Instinkte des Katers traten langsam zurück und in ihm regte sich der Verstand des Druiden. Er hatte nun eine ganze Weile geruht und dem Kater die Kontrolle überlassen, nur hin und wieder eingegriffen. Doch hier ging es um mehr, als der Katzengeist erfassen konnte.

Gernod wandelte zurück in seine wahre Gestalt. Zumindest in die Gestalt, in der er geboren wurde. Unbewusst überprüfte er, ob seine Hörner noch an ihrem angestammten Platz saßen.

Nun sah er sich mit anderen Augen nochmals um. Es war zwar düster, aber er konnte erkennen, dass auf dem Tisch ein Zettel lag, mit einer schreibfeder daneben. Er griff eine Kerze, die auf dem Tisch stand und entzündete sie, um besser lesen zu können.

Er las den Brief von Aico mehrmals und schnaubte aus einer Mischung aus Erleichterung und Angst. Zumindest war sie soweit in Ordnung. Obgleich er sich Sorgen machte ob dem, was sie vorhatte. Er wusste es nicht, aber er hatte so eine dunkle Ahnung. Auch wenn er es ihr nie sagen wollte, er verabscheute die Dämonenbeschwörer mit ihrer lebensfeindlichen Einstellung. Sie strebten genau entgegen dem Willen der Erdenmutter und das konnte er nicht gutheißen. Und nun hatte er das Gefühl, Aico würde sich bald selbst auf diese Pfade begeben, um ihren Geliebten zurück zu holen. Das war ein nobles und aufrichtiges Ziel, sicherlich, doch ist gerade aus solchen strahlenden Anfängen schon oft schwärzeste Dunkelheit erwachsen.

Er schnaubte noch einmal. Diesmal war es so feste, dass sein Nasenring hochgeworfen wurde und der Luftzug ihm den Brief aus der Hand fegte.

Etwas irritiert und beschämt sammelte er das Papier wieder ein und legte es auf den Tisch zurück. Er hatte ihr versprochen, ihr zu helfen. Vollkommen egal, was geschehen mag. Also würde er ihr auch bei dieser Sache helfen, auch wenn er es nicht mochte. Und er würde da sein, um sie zu schützen, wenn die Engergien des Nether an ihr zerren sollten und sie zu verschlingen drohten. Er befürchtete, dass sie beide sich in die Nähe dieser unbegreiflichen Macht begeben mussten, wenn sie Vilraen retten wollten, und er wusste nur soviel über den Nether, dass er gierig war und nach den Seelen derjenigen dürstete, die seine Energie für sich nutzen wollten. Er schüttelte den Kopf. Genug darüber nachgedacht. Vielleicht würde es ja garnicht so weit kommen. Er drehte den Zettel um und ergriff die Feder. Zögernd, mit langen Denkpausen, schrieb er mit seiner großen, etwas ungelenken Schrift eine Antwort an seine Freundin:

Liebe Aico, es freut mich zu erfahren, dass du wohlbehalten bist und neue Hoffnung gefunden hast. Ich war eine Weile unterwegs und habe nachgedacht, leider ziemlich vergebens. Da du aber jetzt einen Weg gefunden zu haben scheinst, werde ich dich, soweit ich kann, unterstützen. Ich hoffe, du hast Erfolg mit dem, was du dir vorgenommen hast und kommst bald wieder.

Ich werde hier von Zeit zu Zeit hereinschauen, vielleicht begegnen wir uns ja so, ansonsten kennst du ja den Kanal, über den du mich mit dem Funkodings erreichst. Möge die Erdenmutter über dich und dein Vorhaben wachen, und wir uns sehr bald wohlbehalten wiedersehen.

Alles Liebe, Gernod

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Tief unten im Abyss... auf der Suche nach den Vermissten
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[Autor: Vilraen] Der Suchtrupp war nun schon mehrere Tage im Schlund unterwegs gewesen und keine Spur war von dem Vermissten Hexern und Schattenpriestern zu finden gewesen. Bei ihrem letzten Abstieg waren sie in eine Gruppe Glabrezu geraten. Schreckliche Wesen, 3 Meter große, aufrechtgehende Schakale, mit gehörntem Schakalskopf und neben ihrer klauenbesetzten Armen waren sie noch mit 2 Armen gesegnet, die in 2 große Scheren wie von einem Hummer mündeten. Der Gruppenführer musste bei dem Zusammentreffen gleich seinen rechen Arm lassen und nun waren die Priester daran diesen Sumpfen wieder nachwachsen zu lassen. Das alles sollte einfach zu nichts führen, außer an Kräften zu zehren.

Die rothaarige Elfe machte ihre Profession inzwischen alle Ehre, denn sie war ein Schatten ihrer selbst geworden. Das sonst so kräftig glänzende Haar war stumpf und schmutzig, wie auch die Robe und das Gesicht. Matt und Schwach saß sie auf einem Felsen nahe des Abstiegs, als ein junger Elf sich zu ihr gesellt.

"Fahr nach Hause Ithil... Du kannst hier nichts ausrichten. Das ist einfach zu groß." Trotzig hob die Elfe ihren Kopf und warf dem Mann einen giftigen Blick zu. "Seid wann gibt denn der großspurige Altair so einfach auf? Das ist doch gar nicht deine Art!? Wird es also mal etwas zu schwer, wirft der Herr also alles hin?!"

Altair schaffte es gerade noch, nicht mit den Augen zu rollen, aber das arrogante Grinsen huschte ihm dennoch über die Mimik. "Ich sagte, dass du nach Hause gehen sollst. Von mir war nicht die Rede."

"Du... aufgeblas..." "Ah ah ah!" von einer Sekunde auf die andere wurde der Elf wieder ernst und mit einer harschen Geste schnitt er Ithilihen das Wort ab. "Damit fangen wir gar nicht erst an Ithil! Du bist frustriert... ist in Ordnung, du bist wütend deshalb, auch gut. Du bist enttäuscht, vollkommen legitim. Aber lass das nicht an mir aus! Du wirst jetzt deine sieben Sachen packen und nach Hause reisen. Triff dich mit Aico und unterhaltet euch über die Lage. Ich denke das kann sie inzwischen gut gebrauchen. Wie viel Tage sind wir hier? Und seid dem weiß das arme Ding nichts Neues mehr. Ich halte hier die Stellung und sehe zu, dass wir weiter kommen."

Stolz war schon immer etwas gewesen, dass der Elfe gern mal im Weg stand. Doch diesmal dauerte ihr Proteste überraschend kurz an, die sie sich im Kopf zurechtlegte. Sie sah ein, dass sie hier nichts verloren hatte und das es reines Glück war, dass sie nicht schon gleich am ersten Tag zu Tode gekommen war. Schlapp raffte sie sich auf und wankte auf den Pfad zu, der sie zum Lager der Cenobiten führen sollte. Doch sie strauchelte und Altair war rasch bei ihr um ihr Halt zu geben. Nur für einen Moment lehnte sie sich dankbar an den Elfen an.

"Du bist total erledigt... du brauchst eine Pause. Vielleicht fällt euch ja zu Hause etwas ein, woran wir hier noch nicht gedacht haben. Hm?" Altair streichelt ihr das inzwischen leicht verfilzte Haar zurück und musterte die Elfe einen kleinen Moment. Er glaubte ein Nicken gesehen zu haben und nahm dies Grund zum Anlass Ihtilihen zum Lager zu schleppen.


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Altair macht sich allein auf die Suche

[Autor: Vilraen] Altair huschte auf dem schmalen Steinsteg nahe der Felswand von Nische zu Nische. Ihm gegenüber stürzte der Steg nach nur 2 Fuß in einen jähen Felsgraben aus dem hin und wieder weiße Dampfschwaden emporstiegen. Vor zwei Tagen hatte einer der Hexer der Cenobiten ein alte Signatur aufgespürt, die von einem altertümlichen Ritual stammen musste. Wie ein blassblauer Streifen zog sich diese Magie durch das arkane Geflecht der Schattenmagie. Da es den Cenobiten sehr befremdlich vor kam, diese Signatur zu finden, folgten sie ihr und waren überrascht als sie feststellten das sie aus dem Abyss bis in die bekannte Welt reichte.

Sogleich verständigte man Kollegen auf Kalimdor welche dem Ursprung folgen sollten. Binnen eines Tages kam die Meldung aus Desolace, dass jemand einen alten Schrein und dessen Runenzirkel reaktiviert haben muss. Der Runenzirkel war noch sehr schwach mit einer Blutopferbeschwörung geladen. Die Cenobiten erachteten dies als eine Spur... eine Möglichkeit... eine Chance.

Sogleich stieg eine ausgerüstete und ausgeruhte Gruppe wieder in die Tiefen hinab, der Signatur folgend. Doch allem Anschein nach war der Abyss in Aufruhr. Irgendwas weckte die Aufmerksamkeit der Wesen und sie schlossen sich zu größeren Gruppen zusammen. Hin und wieder überlagerten Beschwörungsrufe das arkane Geflecht im Abyss. Von irgendwoher wurden massenhaft Dämonen beschworen. So blieb es nicht aus, dass die Gruppe nur mühselig voran kam. Niemand wollte unnötige und langwidrige Kämpfe ausfechten. Doch für einen Assassinen war dies alles zu Zeitraubend. Er alleine würde soviel schneller und flinker im Schatten voran kommen – so glaubte er.


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Irgendwo in der Dunkelheit

[Autor: Vilraen] Irgendwo in diesen Wirren des schier endlosen Abgrunds irrte ein grimmiger, aber auch hoffnungsvoll motivierter Hexer durch die Gänge. Die Beschwörung von Aico hatte mehr als ihr Gutes getan. Nicht nur dass es ihm seelisch so gut getan hat seine Liebe für kurze Zeit in den Armen halten zu dürfen und dadurch neuen Mut zu schöpfen – sie hat zudem seinen Körper aus der Paralyse befreit, die ihn nach dem Sturz handlungsunfähig gemacht hatte. Sicher kein Zufall. Irgendeine Wesenheit hatte ihn sicher gefunden und wollte sich seiner Seele später widmen. So unglaubwürdig es in der bekannten Welt auch sein mag und wie gern das Wort Hölle auch zweckentfremdet wurde. Seinen Ursprung hatte es von diesem Ort. Es gab Dämonen deren einzige Freude – wenn sie denn so was überhaupt mit diesem Wort definieren konnten, Seelen zu peinigen. Diese Wesen waren jenseits aller Vorstellungskraft darin befähigt einen Körper solcher entsetzlichen Qualen auszusetzen und über dies auch der Seele und dem Verstand.

Vilraen erinnerte sich nur zu gut daran welchen Preis er zahlen musste, um einen Succubus als Leibwache beschwören zu können. Dabei waren diese Wesen noch das harmloseste, was ihm hier über den Weg laufen konnte. Seine neue Ausrüstung kam ihm hier auch zugleich zugute. Der Netherenergie, die durch seine Rüstung strömte und sich in den absichtlich so geschaffenen Spitzen seiner Schulterstücke entlud, sowie der kleine Netherwirbel aus Schatten verschleierten sein Wesen. Einige Dämonen hatten schlicht nur Augen, die auf Wärmebilder reagierten wieder andere reagierten nur auf das leuchtende Etwas, dass allgemein hin als Seele bezeichnet wurde. Für jene war Vilraen praktisch unsichtbar.

Aber ein ganz anderes Problem machte dem Elfen zu schaffen. Etwas viel simpleres als Schattenmagie oder Bestien des Abyss..es waren Hunger und Durst. Der Abyss war kein Ort an dem etwas wuchs, für wen oder was auch? Dämonen verschlangen im Zweifelsfall einander und das, was sie am ehesten verspeisten waren Seelen. Selbst wenn Seelen hier als Pilz wachsen würden, was ein interessantes und arg groteskes Bild abgeben würde – ein Elf könnte sich kaum davon ernähren. Nunja und mit Wasser stand es sich ähnlich. Dämonen tranken ..Blut, arkane Energie und so weiter.. Es musste sehr bald etwas passieren, eine Wendung dieser Odyssee oder er würde schlicht verdursten und verhungern.


Galerie - Die Suche nach Antworten... Das scharlachrote Kloster[]

Unterdessen begibt sich Aico in immer neue Gefahren, um Antworten und Hilfe aus alten Büchern zu finden.

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Ithilihen ist zurück

[Autor: Vilraen] Ithilihen lehnte sich aus dem Fenster ihres Wohnraumes im zweiten Stock. Die kühlen Hände auf das Fensterbrett gestützt, ließ sie etwas von der spärlichen Sonne herein und wärmte sich darin. Obwohl sie sich immer als gewissenhafte Frau gesehen hat, war ihr nach der Ankunft zu Hause erst einmal nach einem heißen Bad, einem ausgesprochen sündhaftem Mahl und nach langem Schlafen.

Nun war sie erfrischt und ausgeruht. Die träge Sonne des neuen Jahres hatte heute ausnahmsweise den Kampf gegen das noch vorherrschende, winterliche Grau gewonnen und es versprach ein herrlicher Tag zu werden. Als sie durch die Stadt kam, hatte sie schon die ganze Festtagsdekoration erblickt. Herzklopfen... war es also schon wieder so weit.

Männer und Frauen benahmen sich wie berauschte Narren, egal welcher Rasse sie auch abstammten. Sie hatte das Fest als junges Mädchen bei der Allianz erlebt und nun sollte es zum zweiten Mal unter der Flagge der Horde sein. Sie musste unweigerlich schmunzeln. Die Zwerge waren in der Beziehung ein tolles Völkchen. Die sonst so grimmigen und pathetischen Bärtigen waren so niedlich, wenn sie sich um ihre Liebste bemühten.

Ach der Loch Modan... der Frühling war dort immer so schön gewesen. Das Dorf der Zwerge lag in einem kleinen Tal, wo es schattig und kühl war und der Stausee war für ein erfrischendes Bad auch immer gut gewesen. Mit einem Mal stellte Ithilihen fest, dass ihr mehr als nur diese Ort fehlten. Was hatte die Horde schon an Länderein besetzt? Durotar...dieses karge Rotsteinödland, die weite Steppe Brachland... etwas was auch nur einem Herdentier gefallen konnte...

Oder die Länderein der Verlassenen, so gastlich wie die Abfallbehälter einer Fischfangwerft. Und überhaupt... Orks und Trolle. Ihre Sitten hatte die Elfe immer als rau, schroff und... gewalttätig empfunden. Sie wusste nicht ob sie lachen oder erschrocken sein sollte bei der Vorstellung, wenn Trolle sich zum Beispiel zum Herzklopfen küssten. Diese Hauer mussten der Frau doch das halbe Gesicht abkratzen oder gar den Schäden durchstoßen.

Ithilihen verstand so gut, warum ihr Meister damals im Widerstand war und warum sich viele Elfe gegen das Bündnis gewehrt haben. Vielleicht lagen die Ideale und die politischen Absichten weit über den Dingen, die Ithilihen kritisierte und vermisste – aber sie wäre sicher damals auch dabei gewesen. Auf der anderen Seite... die Menschen waren so... dumm. Ein Fingerschnipp und sie waren so derart bösartig voreingenommen, auch die Nachtelfen... keiner hatte mal den Versuch unternommen mit den neu getauften Blutelfen zu reden oder Verhandlungen aufzunehmen. Nein... kaum erwog die provisorische Regierung Orks, Trolle und Trauen einzuladen schickte sie Spione... Kundschafter, die bereitwillig töteten. Soviel also dazu.

Allem Anschein nach war es jedem Volk auf dieser Welt ziemlich egal was aus den Hochelfen wurde. Alte Bündnisse zerbrachen wie auf Sand gebaut, Freunde wandten sich schneller ab als ein Pfeil den Bogen verlassen konnte und das neue Bündnis war was?... Zweckgemeinschaft, mehr Soldaten für die Fronten.

Ithilihen durchfuhr ein jähes Stöhnen. Diesen Gedanken nachzujagen war schrecklich deprimierend. Das ganze konnte auch nur deshalb auf gutem Nährboden wuchern, weil sie ihren Frust über die bisher erfolglose Suche nach Meister Blutstein noch nicht verdaut hatte. Sie schloss ihre schlanken Hände zu kleinen Fäusten und schlug leicht auf das Fensterbrett. Wenn sich schon kein andere für uns interessiert oder geschweige sich um unser Wohlergehen schert, dann müssen wir es eben untereinander tun, dachte sie sich. Und so beschloss sie noch heute Aico aufzusuchen um sich mit ihr auszutauschen. Als erstes wolle sie zum Atelier gehen... Das wäre ein guter Anfang.


Inv scroll 03
Auf den Spuren der Magie
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[Autor: Vilraen] "Hier ist es... Ja... Hier. Ich bin mir sicher!" Kalan kniete sich nieder und strich über den schroffen Boden. "Ja... auf jeden Fall. Von hier aus wurde der Ruf beantwortet. Das heißt, dem Brief von Aico nach muss Vil hier gewesen sein." Der dunkelhaarige Elf blickte zu seinen beiden Begleitern auf. Irafeay, eine Schattenpriesterin und Nathdril, ein Meisteranwärter für den Zweig der Zerstörungshexerei nickten versehentlich synchron zu der Entdeckung. "Aber er ist nicht hier. Und wir haben diesen... Altair verloren. Sicher hätte er weitere Spuren ausfindig machen können." murrte Nathdril. Kalan zuckte mit den Schultern. "Der taucht bestimmt wieder auf, sofern ihn nicht irgendwelche Wesenheiten bereits zerfleischt haben. Ich mein, uns fehlen immer noch 2 Überreste von den 5 Vermissten. Der Goblin ist nur noch Asche, das was von Ulvri übrig geblieben ist, lohnt sich nicht mal mehr zu beerdigen. Vil haben wir nun zumindest als Signatur gefunden." Sein Blick viel auf Irafeay. Die Elfe stand still da und hatte den Kopf leicht geneigt, als lausche sie einem sehr leisen Geräusch. "Ira?" ... Sie reagierte nicht.

"IRA!" Sie zuckte zusammen und blinzelt ein, zwei mal, ehe sie einen klaren Blick auf den Elfen am Boden richtete. "Was ist denn?!" Die Worte kamen mit etwas Sorge in der Stimme über Kalans Lippen. Man wusste hier unten einfach nie, was einem über den Weg lief oder was gerade den Entschluss gefasst hatte, wen zu jagen. "Mich irritiert hier etwas..." begann die Priesterin. "Hier liegt noch etwas anderes auf den Strömen als nur dieser Ruf. Etwas, das in dem Zusammenhang nicht da sein sollte und schon gar nicht an der Signatur unseres Dämonologen." Nathdril runzelte die Stirn. "Ira, ich erinnere dich gern daran wie ausgesprochen wenig ich Freund von wagen Äußerungen bin. Sag was Sache ist und bring es auf den Punkt. Egal was es ist, wir müssen alles Berücksichtigen was uns auffällt."

Irafeay rollte mit den Augen, atmete einmal tief durch und setze an: "Also schön. Hier ist Licht in den Strömen. Licht wie gute Energie aus einer positiven Quelle. Ich denke so was kann unmöglich an einem Hexer haften oder?" "Verstehe ich jetzt irgendwie nicht. Das Portal kann ja nur rein aus arkaner Quelle entstammen oder ein Ruf durch Netherströme sein. Wie kann den da was von den Quellen der Naaru mit bei sein?!" kommentierte Kalan "Ich bin Priesterin und keine Hellseherin." "Möglicherweise irgendwas, das diese Aico mit eingewoben hat, als sie sich diesem Ritual stellte. Vielleicht etwas Schutz vor Bösem oder so, für den Fall das sie nicht Vil erwischt sondern ein Wesen von hier. Damit es ihr nicht gleich das Fleisch von den Knochen reißt." überlegte Nathdril.

"Angeblich ist sie doch nur eine Jägerin. Wie soll sie denn Lichtmagie, Netherströme und arcane Magie anzapfen? Das ergibt doch alles keinen Sinn?!" Kalan konnte solche Situationen nicht ausstehen, wenn unklare Informationen zu mehr Verwirrung führten als zu klaren Sachverhalten. Das Vilraens Verlobte vielleicht im Stande war, ein altertümliches Hexerritual zu auszuführen wollte er ja noch glauben könne. Aber das eine gänzlich ungebildete Person gleich drei Machtquellen anzapfen kann, wovon allein Zwei sich im System gegenüberstehen und einander unter normalen Umständen aufheben oder sehr zerstörerische Auswirkungen haben müssten, das ging zu weit. Niemand, nicht mal die von arkaner Macht gesegneten Sindorei, konnten drei Quellen anzapfen. Es gab Regeln im Machtgefüge, nicht umsonst erwählt man sich eine Disziplin und vertraut seine Lehren darauf.

"Ich habe gerade einen aberwitzigen Gedanken." Warf Irafeay ein. "Sprich dich aus, ich versteh gerade sowie so nicht mehr viel." Nathdril nickte ihr zu. "Jetzt passt auf... Uns ist durchaus klar, dass Schatten und Licht sich gegenüberstehen im System. Wir manifestieren Netherenergie, formen sie und erschaffen daraus unsere Macht. Das gleich geschieht mit der Naaruquelle. Wir zerstören eher, sie heilen. Jetzt überlegt mal, wer den Ruf nach Vil vollführt hat? Seine Verlobte, genau. Spinne ich das mal weiter, würde ich sagen das die Liebe eine antreibende Kraft war sich diesem Wagnis zu stellen. Mutmaße ich noch weiter, würde ich Liebe als eine Macht verstehen – eine Kraft deren Quelle woher stammen würde?"

"Dem Licht?!" kam es Kalan über die Lippen ehe er merkte, dass die Frage rhetorisch war. "Genau lieber Kalan. Ich habe von solch einem Phänomen noch nie gehört, aber... wenn diese fixe Idee gar nicht so daneben liegt, bedeutet es, das Vilraen – zweifelsohne selbst bis in die Ohrenspitze verliebt, sich die ganze Zeit schon mit Lichtenergie auflädt. Was mich zu einer weiteren Überlegung führt. Warum konnte ein Dämonologiemeister nicht mit einem Balor fertig werden? Die Grundzüge des Bindens und Kontrollierens sind doch immer die gleichen? Ein Balor fällt unter die Fürstenklasse, keine Frage... aber ein Veteran seines Fachs wie Vil versagt auf der ganzen Linie?" Nathdril wurde nun neugierig. "Sprich weiter..."

"Was ist wenn Vils Liebe als Lichtmacht einen Gegenpol bildet zu seiner Schattenmacht? Sie würden einander aushebeln. Ich mein, hallo?! Er ist wach, er wandelt hier umher und es ist keine Suchkugel unterwegs? Kein Kobold ruft auf den Ebenen nach uns um ihn zu abzuholen? Warum das alles nicht? Ich sage es euch, weil er es nicht mehr kann." "Ich habe über so einen Umstand nie nachgedacht, das klingt arg weit her geholt Ira..." Kalan stand nun auf und raffte seine Robe, bürstete den Dreck von den Knien und schaute sie sehr zweifelnd an. "Wer würde sich in dich auch schon verlieben." "Uhh das ist ja ein Todschlagargument aller erster Güteklasse."

"Seid still ihr beiden! Etwas mehr Beherrschung bitte! Vergesst nicht wo ihr hier seid! Ich räume deinen Gedanken die Chance einer Möglichkeit ein Ira. Wenige aus dem Stand der Hexer verlieben sich ernsthaft. Zum einen wegen des Risikos, dem sie den Partner und potentiellen Kindern aussetzen, wenn sie ihrem Handwerk weiter zu hundert Prozent nachgehen. Zum anderen, den meisten verfinstert es recht früh das Herz, das eine wirklich Liebe kaum mehr möglich ist. Wir gehen eher Zweckgemeinschaften ein. Wenn Hexer und Schattenpriester eins gemeinsam haben, dann die Affinität egoistisch und rücksichtslos zu sein. Ich mein, mit welcher Selbstverständlichkeit rauben wir anderem Leben die Seele und setzen diese für unsere eigenen Vorteile ein und gehen sogar soweit, sie den Dämonen zum Fraß vorzuwerfen."

"Vil macht dies aber auch und das mit einer sichtlichen Gelassenheit und ohne je ein schlechtes Gewissen gezeigt zu haben." merkte Kalan an.

"Ja doch... wir alle finden einen Weg mit den Lebensumständen umzugehen, in denen wir uns befinden. Vielleicht tickt unser Vil einfach noch mal anders als wir es bisher geglaubt haben. Irgendwie schafft er es wohl sich vor sich selbst moralisch im Reinen zu halten und dennoch die skrupellosen Kräfte zu entfesseln. Aber das sollte uns eher antreiben ihn schneller zu finden. Denn ein Hexer unter Dämonen der nicht hexen kann ist wie ein Lamm unter ausgehungerten Wölfen in einem harten Winter. Also los... weiter!"

...

Etwa 3 km entfernt der drei Suchenden schleppte sich Vilraen wankend vorwärts. Immer wieder rutschte er gegen die Tunnelwand. Nur noch wenig Kraft war ihm geblieben. Der Hunger war unerträglich geworden und vom Durst ganz zu schweigen. Es fiel ihm sehr schwer die Augen offen zu halten, die Kleidung war schwer geworden – aber der einzige Schutz der ihm geblieben war. Die Tasche voller Seelensteine schien nutzlos zu sein. Weder gelang es ihm einen seiner Diener zu rufen, noch einen der Steine zu erschaffen die ihn irgendwie hätten aufpeppen können.

Er hätte es ja gern auf den Sturz geschoben und auch auf den Kampf mit dem Balor. Allerdings war ihm vor Wochen schon aufgefallen, dass gewisse Mächte nicht mehr so ganz ihren Dienst taten wie zuvor und das ihm die Kontrolle deren immer schwerer gelang. Das führte soweit, dass er Haaghun aus seinem Dienst entließ. Die Teufelswache war ihm zwar treu ergeben, doch spürte das Wesen die Schwächen im Nethergeflecht das ihn an seinen Rufer band. Ein tödliches Risiko und so trennte Vilrean sich von dem Dämon.

So matt und erschöpft bemerkte er die Nische im Fels nicht, als er wieder mal das Gleichgewicht verlor und stützte ohne Halt hinein. Dabei schlug er hart mit dem Kopf gegen die Wand und stolperte zu Boden. Auf allen Vieren schaffte er es, sich aufzurappeln. Vorsichtig tastete er nach seinem Kopf und merkte, dass er sich eine ordentlich Platzwunde zugezogen hatte. Doch dann hielt inne. Etwas kitzelte seine Nase und sofort lief ihm das Wasser im Mund zusammen... Essen, frisch gebratenes Wildschwein... unverkennbar. Benommen rieb er sich mit einer Hand über das Gesicht. Aber der Geruch war noch da. Langsam hob er den Kopf und blickte den Gang hinab und blinzelte verblüfft. Nur ein Meter vor ihm mündete der Tunnel in einen großen Raum. Der Boden war an den Wänden mit Kissen ausgelegt, verspielt hingen Schleier von der Decke und alles war durch Kerzen in ein warmes Licht gehüllt. In der Mitte stand ein Tisch, klein aber doch reich gedeckt. Ein frischer Braten, dessen Geruch ihn erreicht hatte, stand darauf und dampfte noch heiß vor sich hin. Daneben sah er mit immer wieder verschwimmenden Sicht Trauben, Kuchen und eine große Weinkarafe. In seinem Bewusstsein juckte etwas von weit entfernt... etwas das ihn stutzig machen wollte, aber sein Magen knurrte in dem Moment so laut und sein sonst so trockener Mund war reicht an Speichel von den Speisen in diesem Raum.

Matt setzte er an, vorwärts zu krabbeln, getrieben von seinem Selbsterhaltungstrieb versuchte Vilraen diese Kraft noch aufzubringen. Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung im Schatten wahr, und dann traten ihm ein Paar Beine in den Weg. Langsam hob er den Kopf an, sein Blick glitt über wohlgeformte Beine, bekleidet mit eleganten, hohen schwarzen Schnallenstiefeln. Daraus umschmeichelten die Beine sogenannte Overknees. Die Schenkel waren frei und die makellose, weiße Haut verschwand als Bald unter einem kurzen Rock. In die Hüfte stemmten sich zwei schlanke Hände mit sauber manikürten, etwas länger gelassenen Nägeln. Die Hände steckten in schwarzen, halben Fingerhandschuhen die ab dem Ellebogen unter einem schwarzen, engen Oberteil verschwanden. Das Oberteil war ausgesprochen enganliegend und beinah wirkte die Bekleidung wie aus einem Guss. Die wohlgeformte Oberweite der Person zeichnete sich verführerisch unter dem Stoff ab. Doch weiter vermochte der Elf auf allen Vieren seinen Kopf nicht mehr heben. Die Frau vor ihm schien das zu bemerken.

Sie neigte sich vor, führte elegant ihre rechte Hand unter sein Kinn und ging leicht in die Hocke. Sie hob mit zwei Fingern seinen schlaffen Kopf an und Vilrean blickte in das wunderschöne Gesicht einer Elfe mit tiefen, grünen Augen. Das silberweiße Haar war zu einem strengen Zopf gebunden und dennoch versprühte diese Elfe eine prickelnde, erotische Ausstrahlung. Mit dunklem Liedschatten hatte sie Augen akzentuiert und ihre Lippen leuchteten in einem nicht zu aufdringlichen Rot.

"Du bist zu mir zurück gekommen mein Schatz... komm, lass dich verwöhnen, du hast es dir verdient mein Liebster." Die Stimme klang wie eine Offenbarung in seinen Ohren. „Ai..Aico..ich..“ "Schh schh schon gut... ich werde dich füttern und dir zu trinken geben bis das du wieder zu Kräften kommst. Danach werden wir uns nur noch lieben, nur wir zwei... für immer."

Liebevoll streichelte Aico ihm durch das dichte Haar ehe sie ihm ihre Hand reichte, um ihm aufzuhelfen. Sie schritten langsam in den Raum hinein. Behutsam führte Aico ihn an den Tisch und ließ ihn sich setzen.

Sogleich nahm sie einen Teller und füllte ihn mit den Gaben, die für das Mahl bereit standen. Sofort machte Vilrean sich über das Essen her, schlang mehr als er kaute und trank hastig gleich 2 Gläser Wein hintereinander.

Zufrieden und mit einem liebevollen Blick beobachtete die Elfe ihren Verlobten dabei. Doch das Kerzenlicht warf einen seltsamen Schatten an die Wand. So zeigte er nicht die schlanken Beine, sondern wie Bocksbeine geformte. Aus ihrem Rücken ragte der Schatten von Fledermausschwingen und wenn sie ihren Kopf drehte, zeichnete der Schatten ihre gehörnte Stirn. Der Succubus lächelte zu Recht liebevoll, denn sie hatte nun ihre Beute und sie würde sich Zeit lassen.


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Der schwarze Berg
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[Autorin: Aico] Qualvoll lang waren die Tage und schmerzvoller noch die unendlichen Nächte, in denen Aico unruhig in ihrem Zimmer umher ging, oder die vielen Bücher studierte, die sie sich seither besorgt hatte über Schattenmagie, Portale, Energieflüsse... Es war alles so unsinnig. Wie sollte ausgerechnet sie einen Weg finden? Eine Jägerin? Das bisschen, dass sie wusste und konnte hatte ausgereicht, um Vilraens Avatar in einen Bannkreis zu beschwören, jedoch lag das, was sie nun vorhatte, jenseits ihrer Fähigkeiten. Fluchend griff sie nach dem nächstliegenden Buch und schleuderte es geradewegs gegen die Wand. Aberwitzig, dass es ausgerechnet so liegen blieb, dass sie die hässliche Fratze eines Dämons angrinste. Es war eines von vielen Kupferstichen, mit denen dieses Buch verziert war. Schluchzend ließ sie sich auf ihr Bett fallen und schlug die Hände vor's Gesicht. Hoffnungslos. Wenn sie nicht bald jemanden fand, der ihr helfen konnte, dann...

Aico dachte einen Moment lang daran, was Gernod gesagt hatte. Er wusste um die Profession ihres Liebsten, und dennoch wollte er ihr helfen. Aber nein! Es was ausgeschlossen! Gernod war ein Druide. Unmöglich ihn in eine solche Sache hinein zu ziehen. Das konnte sie nicht. Sie hatte ihre Seele mit einem Blutopfer befleckt und die Bücher ließen zumindest erahnen, dass das, was nun folgen musste, nicht weniger dunkel war. Gernod durfte nichts davon wissen, so dankbar ihm Aico auch für seine Freundschaft und liebevolle Zuwendung war. Vielmehr gerade deshalb.

Was also tun? Es war zum verrückt werden! Aico griff nach dem Glas Wein, das auf ihrem Nachttisch stand. Dschungelrankenwein. Sie liebte diese Sorte aus Beutebucht. Glitzernd brach sich das Licht der Kerzen in dem Kristall und dunkel leuchtete der Wein, als sie das Glas gegen das Licht hob. Dunkel und rot. Wie Blut. Angewidert stellte sie das Glas zurück und ging hinüber zu ihrem Tisch, wo noch jede Menge Bücher lagen. Seufzend setzte sie sich und nahm das nächste vom Stapel...

Aico erwachte mit einem schmerzenden Rücken. Etwas drückte spitz gegen ihre Schläfe. Sie hob den Kopf und verzog das Gesicht. Es war die Ecke eines der vielen Bücher, über denen sie eingeschlafen war. Langsam drückte sie ihren Rücken durch und bewegte die Schultern mit kreisenden Bewegungen. Das brachte doch alles nichts! Wieder hatte sie nichts gefunden, dass ihr auch nur den Hauch einer Hoffnung hätte geben können. Dunkel und drückend kam ihr das Zimmer vor. Sie brauchte Luft!

Nach einem mehr erzwungenem als genossenen Frühstück und einem kurzen Bad machte sich Aico bereit für die Jagd. Es war das beste sich in die Arbeit zu stürzen, die ihr lag und vielleicht bekam sie ja so wieder einen klaren Kopf. Und unter Leute zu kommen, war wohl ebenfalls keine all zu schlechte Idee. Mit sehr gemischten Gefühlen warf sie noch einen Blick auf die Bücher dunkelster Magie. Plötzlich konnte sie jene, die ihr Leben und all ihre Lieben ganz und gar aufgaben, um sich einer einzigen Sache zu verschreiben ein Stück weit besser verstehen. Etwas in ihrem Verstand regte sich jedoch und ihr war sehr bewusst, dass sie andere Wege finden musste ... irgendwie ...

Ihr Weg führte sie schlussendlich in den schwarzen Berg. Gemeinsam mit ein paar Freunden war sie unterwegs um endlich dem Gerücht der Verschwörung auf den Grund zu gehen. Schwarzdrachen! Aico dachte mit Grauen und Ehrfurcht, doch auch mit Bewunderung an Onyxia. Sollten all diese Spuren tatsächlich zur ihr führen? Schmerzvoll verzog sie das Gesicht. „Vilraen... Ich brauche dich an meiner Seite, Vilraen! Sollte ich je vor der schwarzen Lady stehen... „ Aico spürte, wie ein tiefes Schluchzen ihr den Hals hochkroch. Mit geschlossenen Augen holte sie zitternd Luft. „Reiß dich zusammen, Mädchen, verdammt!“

In den nächsten Stunden legte sie einen Pfeil nach dem anderen auf die Sehne und kämpfte sich gemeinsam mit einer kleinen Schlachtgruppe verbissen durch die Gänge der schwarzen Berges. Erfolgreich kehrten sie zurück, doch Aico verspürte keinerlei Siegesgefühl. Sie mochte nicht einmal mehr nachdenken, über das, was sie dort erfahren hatten. Nicht heute...

Dennoch dankbar für die körperliche Auslastung an diesem Tag legte sie ihre schwere Rüstung ab und nahm ein kurzes Bad. Das Schwarz, das sie seit Vilraens Verschwinden trug, war wie eine zweite Hülle für sie geworden. In Trauer hatte sie es angelegt, als sie im ersten Moment des Schocks noch geglaubt hatte, Vilraen sei tot. Verständlich war es für alle anderen, ließ es sie doch in dem ruhigen Glauben, eine Trauernde vor sich zu haben. Seltsam passend jedoch, empfand sie es selbst, nun da sie erwog ein weiteres Blutopfer zu bringen. Wenn sie doch nur den richtigen Weg dazu kennen würde...

„Imdhrel, da seid Ihr schon.“ Der Elf war einer der Kämpfer, mit denen Aico noch Stunden zuvor Seite an Seite gefochten hatte. Nun erwartete er sie, um den Abend bei einer Tasse Tee ausklingen zu lassen. Seltsame Gegensätze in seltsamen Zeiten. Und doch irgendwie passend, fand sie.

Kurze Zeit später saßen die beiden Elfen an einem der Lagerfeuer in Orgrimmar und schlürften den dampfenden Golddorntee. Das Gespräch war oberflächlich. Aico hatte den gut gearbeiteten Anzug Imdhrels bewundert und alsbald drehte sich ihr Gespräch um die handwerklichen Fähigkeiten der Siegel-Schneiderinnen. Jyolandea war offenbar sehr geschickt, wenn es um Seidenstickereien ging, mit denen das Gewand Imdhrels reich verziert war. Aico pries im Gegenzug Mayalas Künste mit Mondstoffgarnen, die ihr vor längerer Zeit eine wirklich traumhafte Robe geschneidert hatte.

Aico konnte hinterher nicht mehr sagen, wie sie darauf gekommen waren, jedoch wurde ihr Gespräch von einem Moment auf den nächsten sehr viel intensiver. Immer wieder schauten sich sich nervös nach Lauschern um und dämpften ihre Stimmen: „Imdhrel, ist das wahr? Ihr könntet mir helfen?“ Der Elf nickte und Aico beherrschte sich nur mühsam, nicht aufzuspringen und aufgeregt an seinen Schultern zu rütteln. Sie war sprachlos. Die ganze Zeit lag die Hilfe so nah...


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Folter
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[Autor: Vilaren] Noch immer streichelte Aico zärtlich durch das Haar ihres Verlobten. Nach dem Vil nun gut 2 Teller vom Braten samt Gemüse und Obst verschlungen hatte und die Karafe bis auf den letzten Tropfen geleert war, schlummerte er in den Kissen einen erschöpften Schlaf. Während die Augen der Elfe sich an dem Seelenfrieden des Mannes erfreuten, sah der Succubus ein wahres Gewirr an Farben und Formen. Der Dämon, dessen Domänen Lust und Verführung war, betrachtete sich die Lebensaura und die Seele ihres Opfers. Um es verständlich zu halten würde die Regung dieses Wesen am besten mit dem Wort „verzückt“ zu beschreiben sein. Denn sie hatte nicht nur einen der verhassten Hexer in die Hand bekommen, die mit ihren Ritualen und Nethermagie an die Namen der Dämonen gelangt waren und so die Wesen an sich binden konnte. An sich binden war eigentlich noch geschmeichelt, es war versklaven. Kein Dämon war mit Freude in den Dienst eines Hexers getreten, zumal Freude sich auch einfach nicht bei diesen Wesen definieren ließ – aber es sollte ja verständlich bleiben. Und oben drein waren diese Feiglinge dahinter gekommen, dass es immer eine ausgleichende Kraft gab. Denn würde ein Dämon den Namen des Hexers kennen, den wahren Namen – den Geburtsnamen, der an die Seele gebunden war, so wären die Dämonen in der Lage sich den Rufen zu widersetzen. Aber nein, dieses Pack hatte es pfiffig angestellt und sie verschleierten die Geburtsnamen so, dass sie bald selber nicht mehr wussten welchen Namen sie wirklich trugen. Auch dieser Succubus war schon im Dienste der verschiedensten Hexer gewesen. Widerwärtigen Untoten, deren niederträchtige Art ihr doch eine gewisse Freude an ihrer Tätigkeit bereitete, tölpelhafte Orks, arrogante und doch ignorante Menschen, kaum ernst zu nehmenden Gnome und narzisstische Elfen. Aber es spielte jetzt keine Rolle, nun endlich einmal einen Sklavenhalter ungeschützt und ohne Bannkreis in den Fängen zu haben war nahezu berauschend. Doch noch ein weiterer Aspekt versüßte diese Beute. Denn es schlug ein liebendes Herz in der Brust des Elfen, die Seele war umflochten von kleinen Strömen dieser besonderen Lichtmagie. Es würde Jahrtausende dauern, ehe sie sich an diesem Elfen satt gefressen hätte. Zu beginn wollte sie ihn etwas abhängiger an ihre gewählte Form machen. Es war sehr einfach in dieses Erscheinungsbild zu gelangen, denn nichts war dem Hexer präsenter im Geiste als diese Frau, so kurz vor seinem Tod. Aber da waren auch Stärken, ein Zweifler und eines durfte der Succubus nicht vergessen, die Nethermächte. So entschied sie sich für die schönste aller Methoden eine Seele zu geißeln. Erst wird sie gebrochen, dann wieder aufgebaut und dadurch abhängig gemacht. Aico neigte sich vor, umfasste das Gesicht von Vil mit beiden Händen und küsste seine Lippen. Daraufhin zuckte der Elf nervös in seinem Schlaf zusammen. Aico lächelt erfreut. Dann küsste sie seine linke Schläfe – Vil gab einen Laut des Unbehagens von sich, sie küsste die rechte Schläfe – der Elf begann seinen Kopf zu wälzen und mit eine diabolischen Grinsen küsste sie seine Stirn. Der ganze Körper zuckte heftig zusammen, spannte sich an – wobei Vilraen seinen Kopf in den Nacken riss. Sein Gesicht war zu einem grotesken, stummen Schrei verzerrt.

Es war so ruhig, so friedlich und angenehm. Die Kissen waren so weich und der Duft der Kerzen im Raum schienen unsichtbare Verführer des Schlafs zu sein. Mit vollem Magen und ordentlich berauscht vom Wein war ich in diesen wunderbaren Zustand von Ruhe und Harmonie übergegangen. Aico war da…Himmel wie wunderschön sie aussah. Atemberaubend. Ein wenig ärgere ich mich über meinen Körper. Von den ganzen Strapazen ist er außer Stande mehr zu tun als jetzt zu verdauen und zu schlafen. Doch jetzt wo ich klar im Geiste Aico und ihre Aufmachung noch mal Revue passieren lasse, habe ich das verlangen mit ich zu schlafen. Aber ich denke ich werde diesen Wunsch milde lächelnd verschieben müssen bis ich ausgeschlafen habe. Wie auch immer es passierte, es ist mir egal, ich bin zu Hause und bei ihr. Mehr ist nicht wichtig. Hmm was war das…mhh das fühlte sich aber..wow, das war wohl der heißteste Kuss den ich je im Schlaf bekommen habe. Seltsam, dass ich ihn überhaupt wahrnehme. Mein Bewusstsein ist sicher so durch den Wolf gedreht wie so ziemlich alles was mich ausmacht. AU! …au…das war jetzt aber unangenehm…wie ein Blitz im Verstand…uhm sicher von de AU! Ahh..was soll denn das? Ob das vom Sturz kommt? Oh bitte, jetzt keine Gehirnerschütterung…das kann mu aahhh aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!

Mit einem Mal schlugen Blitze durch das ruhende Bewusstsein des Elfen. Helle, grellweiße Blitze und jedes Aufflammen war mit widerlichen Schmerzen verbunden. Ein jedes Mal fühlte es sich an, als würde man lange Metalnadeln in seinen Schädel stechen. Und mit den Blitzen kamen die Bilder. Sie flammten vor seinem geistigen Auge auf, wie explodierende Feuerwerksraketen. Von jetzt auf gleich waren sie da, farbenfrohe Szenen aus seinem Leben. Doch sie lebten alle nur wenige Sekunden, dann froren sie ein, verblasste an Farbe und verliefen als schwarz-grau-weißer Sirup bis das nächste Bild explodierte. Mit jeder Explosion bohrten sich Stimmen in seinen Verstand. Es waren die Stimmen jener, die mit auf den Bildern zu sehen waren. Sie alle redeten, murmelten, schrieen und mit jedem Bild wurde es mehr und immer mehr, bis nur noch ein Gewirr aus Lauten diese Vision begleitete. Vilrean spürte wie er dem ganzen kaum mehr standhalten konnte. Die Reizüberflutung begann wie mit Kanonenkugeln seine Psyche zu bombardieren und jähe Löcher hineinzufetzen.

Aico öffnete Vilraens Robe, schob das Unterziehhemd nach oben und legte den Oberkörper bis zur Brust frei. Geschickt schwang sie sich auf sein Becken und betrachtete sich die rechte Brust. Darin schlug es, ein liebendes Herz. Unwillkürlich leckte sie sich genüsslich über die Lippen. In jenem Moment bekam das Abbild eine Schwäche und die verlängerten Schneidezähne blitzen hinter den roten Lippen hervor. Der Succubus wurde von diesem Anblick erregt und sie wusste zu gut, wie die Beseelten körperliche Lust erfuhren. Sanft bewegte der Dämon seine Hüften auf dem Schoss des Elfen und dessen Körper reagierte. Die Puppillen von Aicos Augen glimmten von einem Augenaufschlag zum anderen rötlich auf. Ein Blinzeln, grüne Augen, ein weiteres Blinzeln und die Puppillen waren geschlitzt wie Katzenaugen. Mit beiden Zeigefingern drückte sie ihre Nägel in die Schläfe des Elfen und seine erstarrte, schreiende Fratze entspannte sich. Rasch war er ganz entspannt und sogleich packte der Dämon sich je ein Handgelenk, riss die Arme über den Kopf von Vilraen und hielt die Gelenke fest umschlossen. Langsam beugte sie sich vor, roch die Angst, den Schmerz und doch die sich nicht davon abhaltende, aufkeimende Lust des Körpers. Sie neigte sich weiter vor, näherte sich dem pulsierenden Licht in der Brust. Es war so köstlich dieses Licht zu sehen, das Herz und die Seele, so pulsierende stark. Gier überkam sie, ein animalischer Hunger. Erneut zeigte das Abbild Schwächen auf. Aicos Gesichtszüge verflüchtigten sich, wie sich rasch auflösender Nebel und darunter kamen die wahren Züge des Succubus zum Vorschein. Mit einem tierischen Laut stürzte sich der Dämon auf Vilreans Brust. Leckte und biss in die organische Schutzhülle, die sie von dem köstlichen Schatz trennte. Dann richtete sie sich wieder etwas auf. Die Haut des Elfen glänzte vom gierigen Speichel, leuchtete stark gerötete und blutete an vielen Stellen. Dann nahm sie ihre reche Hand von seinem Handgelenk und spreizte ihre Hand wie als wenn man einen Fächer aufschlägt. Die manikürten Nägel wuchsen weiter heraus. Mit einem schnellen, peitschenden Schlag schnitt sie mit diesen Nägeln das Fleisch unterhalb der Brust auf. Anschließend leckte sie über die rasch blutende Wunde. Dampf stieg zischend auf und es floss kein Tropfen mehr heraus. Dann ließ der Dämon sich wieder auf Vilraen nieder. Mit beißenden Küssen liebkoste sie seine Lippen, bewegte energischer ihre Hüften, dann glitt sie seinen Hals hinab. Während bereits Blut aus seinen Lippen das Kinn hinab rann und das erste Blut seinen Hals verließ, schob der Succubus die rechte Hand in den Schnitt. Mit einem schmatzenden Geräusch glitt die gesamte Hand unter das Fleisch. Sie fühlte das Blut, sie fühlte die Wärme und ertastete die Rippenbögen. Ein laut der Erregung verließ ihre Lippen, von denen frisches Blut tropfte. Die Hand war dem liebenden Herzen nun so nah, es brannte und es fühlte sich noch berauschender an als zuvor.

Von einem Moment auf den anderen war es still und finster in seinem Bewusstsein. Ein Gefühl von Unwohlsein und Übelkeit wollte sich breit machen. Doch ehe die Ruhe wieder einkehrte, so übermannte ihn von jetzt auf gleich ein starkes Gefühl der Erregung. Fast benommen und betäubt, als schrie seine Libido ihn förmlich an. Bitter süßer Schmerz mischte sich darunter. Wieder wurden Bilder in seinen Verstand gestreut. Bilder von sich liebenden. Mal waren es kurze Bilder wie zu vor, die dann erstarten, dann wieder waren es lange Szenen untermalt von den Lauten der Leidenschaft. Es folgte ein plötzlicher und heftiger Schmerz, der wie ein Messer aus Eis durch die Hitze schnitt. Und dann kamen die Visionen… Er sah sie alle noch einmal…al jene vom ersten Mal an. Sie liebten ihn, saßen auf ihm, doch sie waren nicht der Freude verfallen. Sie blickten ihn mahnend und traurig an. Enttäuscht und mit gebrochenen Herzen in ihren Augen. Doch keine Sprach…erst als Egle ihm erschien, fand die Vision ihre Worte. „Du hast nichts verstanden, gar nichts..alles musste sich immer nur um dich drehen!“ dann verwandelte sie sich in Valeska „Du warst so einfache Beute, du bist was du bist..daran wirst du nie etwas ändern.“ aus Valeska wurde Ashvantha „Du hast mich im Stich gelassen, du hast mich so entsetzlich enttäuscht.“ Aus Ashvantha wurde gar Arcaya „Wenn man es mit großen Mädchen nicht mehr aufnehmen kann, sucht der Herr wohl bei den jungen Dingern nach Aufmerksamkeit und Anerkennung.“ Bis schließlich Arcaya zu Aico wurde „Ist gut mein Liebster…ist gut, sie alle haben dich nicht verstanden. Ich aber verstehe dich. Bei mir darfst du sein, der du bist. Liebe mich, benutz mich…“ Aber Vilraen wollte, dass das alles nur aufhörte. Es war schrecklich. Diese Visionen waren alles andere als erregend, sie waren pervers. Aber er konnte nicht aufhören von seiner Libido dirigiert zu werden. Sein Blickwinkel änderte die Position. Vor ihm legte sich nun Ithilihen nieder und er begann auch sie zu lieben. Nach wenigen Augenblicken klammerte Ithilihen ihre Beine um seine Hüfte, verkrampfte diese und verhinderte so jede Bewegung von Vil. „Du bist so erbärmlich. Dein Selbst ist so kaputt. Glaubst du, du treibst es mit mir? Nein, du treibst es mit dir selbst. Ithilihen ist nur ein Teil von dir. Das eben, das war der Teil den du gerne lebst. Der impulsive, der den Hals nie voll bekommt, der emotionale und dann diese erbärmlichen Schuldgefühle. Geheuchelter Altruismus. Deshalb hast du mich erschaffen. Ich bin die Kontrolle die du gerne wärst. Du hast mir die Fähigkeit gegeben, die dir fehlt. Ich beherrsche meine Gefühle, ich habe mich unter Kontrolle. Ein Teil von dir wäre gern ebenso kalt und leer. JA du hast mich leer erschaffen. Jetzt will ich das du mich mit neuem Samen füllst, ich will wachsen..ich will gedeihen und nicht im Schatten deiner Unzulänglichkeiten vegetieren!“ Vilrean fühlte, dass sich etwas auflöste. Etwas wichtiges, ein Gerüst oder ein Fundament. Es zerbrach während er diese grauenhaften Bilder sah. Und sie waren noch nicht an ihrem Ende. Ithilihen löste ihre Umklammerung und bewegte sich nun ihrerseits. Stürmisch versuchte sie zu bekommen, wonach sie verlangt hatte. Doch dann veränderte sie sich...sie wurde Altair. Ein Gefühl des Ekels überkam ihn, doch das hinderte nicht das Bild sich weiter zu formen. „Ach komm, so erbärmlich bist du doch nicht. Und jetzt stell dich nicht so an. Ich bin auch ein Teil von dir. Wenn du Ithilihen schon nimmst, dann solltest du mich auch nehmen.“ Altair nahm einen Zug von einer plötzlich erschienen Wasserpfeife und blies Rauch mit dem unverkennbaren Duft von fermentiertem Blutdistelkraut aus. „Ich bin deine Sünde. Mit mir lebst du ein anderes Ich. Ich kann sie noch immer reihenweise flachlegen, während du als Saubermann nach Festigkeit, Treue und Ehe strebst. Ich bin dein junges Ich. Ich rauche dieses Zeug, ich betrinke mich – gebe mich allen nur erdenklichen Freuden hin ohne je eine moralische Grenze zu ziehen. Ich töte, weil es mir spaß macht diese Macht auszukosten, weil ich es einfach kann. Du, du suchst nach Moral. Du brauchst eine Rechtfertigung mit der du gut leben kannst um zu morden.“

Der Succubus zog die Hand unter dem Fleisch hervor. Trotz das sie von Blut und Geweberesten verschmiert war, erkannte sie deutlich die Zeichen von Verbrennung. Zufrieden leckte sie sich etwas von der Hand und schwang sich von den Hüften. Das war mehr als sie erwartet hatte. Sie zweifelte ernsthaft daran, die Geduld aufbringen zu können sich wirklich tausende Jahre an ihm zu laben. Sie hätte jetzt sofort das ganze Programm fahren können, aber das wäre Verschwendung gewesen. Sie kniete sich neben den Elfen, der wie tot schlaff da lag. Dann streichelte sie ihm mit der sauberen Hand über die Stirn und seine Lider begannen zu flimmern. Sofort rollte er sich auf die Seite und erbrach sich. Aico war wieder hergerichtet und nahm ihren Liebsten in die Arme, streichelte ihm die verschwitzen Haare aus der Stirn. „Ist schon gut, ich bin ja hier…nur böse Träume. Du bist bei mir und alles wird gut.“


Kalan stand mit dem Rücken zu den anderen und blickte den Gang zurück aus dem sie gekommen waren. Nathdril war in eine kurze Meditation versunken und versuchte durch die Nethermagie dämonische Wesen aufzuspüren. Sollten sich welche vor ihnen im Gang befinden, wären sie vorbereitet. Noch immer hing Kalan der Hypothese nach, die Irafeay aufgestellt hatte. Liebe soll Lichtmagie erschaffen…totaler Quatsch. Das glaube ich nicht. Das muss was anderes sein. Denn er selbst war seid 2 Jahren heimlich sehr glücklich verheiratet. Seine Frau erwartete ihr erstes Kind und seine Fähigkeiten waren seid den Zeit kaum geschwächt oder gar negiert worden. Doch wäre es gefährlich gewesen, direkt mit diesem Gegenargument aufzuwarten. Schließlich waren sie an einem Ort, an dem Wesen sich die Klauen nach Schwächen der Beseelten leckten. Er war nicht erpicht darauf, dass ihm plötzlich seine schwangere Frau erschien und dabei war sie nur ein Abbild um ihn in die Fänge eines Seelenschinders zu locken. „Ein Succubus vor uns. Mehr nicht. Ich bin überrascht wie ruhig es hier unten ist. Vielleicht hat es etwas mit den Massenbeschwörungen zu tun, die wir beim Abstieg mitbekommen haben.“ „Wahrscheinlich tobt ein neuer Vorstoß am Tor der Scherbenwelt. Da schmeißt die Legion gern alles erstmal nach vorn ehe sich die Lords ins Getümmel stützen.“ Mutmaßte Irafeay „Wie dem auch sei, ein Succubus ist kein ernstes Problem würde ich mal behaupten. Kalan!? Wir gehen weiter, hörst du?“ Somit machte sich das Trio auf, dem Gang weiter zu folgen.

Nur einige Ebenen über ihnen regte sich ein Wesen, das vor einiger Zeit bereits die Anwesenheit von Beseelten gespürt hatte. Noch verbarg sie sich im Schatten und hatte sich auf die Wahrnehmung der arkanen Ebenen konzentriert. Da huschten drei Seelen einen Gang entlang, einige Meter unterhalb dieser Höhle. Sie bewegten sich auf eine vierte Seele zu, die interessante Impulse zeigte. Offenbar ein Seelenschinder, der sich ihrer annahm. Und da war noch eine, sie schlich zwischen dieser Ebene und der Höhle mit den anderen Seelen umher. Diese leuchtete besonders stark. Die anderen mussten irgendwelche Zauber gebrauchen, die ihre Signatur verschleierte. Aber er war ein Lord, eine Urgewalt aus der ersten Zeit. Geschaffen aus Feuer und Schatten. Und das Feuer begann zu brennen, der Zorn fachte es an – denn Beseelte hatten in seinem Reich nichts zu suchen. Langsam öffneten sich die Lieder und sogleich leckten die Flammen seiner Augen darunter hervor. Es war an der Zeit den Abyss zu reinigen.


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Anmerkung des Chronisten

Fluchend starrt Grolthok auf die alten Pergamente und wendet einige Blätter hin und her. Da war nichts mehr zu machen. Weg! Einfach weg. Verloren. Er wusste ja, dass er sich beeilen müsste, aber offenbar war er nicht schnell genug gewesen und nun war eingetreten, was er am meisten befürchtet hatte. Der Transport war nicht so gelaufen, wie Pergamente und Bücher es nötig gehabt hätten und nun waren einige Schriften einfach nicht mehr zu entziffern. Der alte Ork grunzt ärgerlich. Er vergewissert sich, dass die angefaulten Blätter nun wenigstens trocken waren, bürstete einige Schimmelflecken weg und konservierte das Blatt. Vielleicht würde sich ja irgendwann eine Möglichkeit ergeben, den Pergamenten doch noch ihre Geheimnisse zu entlocken. Bis dahin bleiben sie hier, wo sie hin gehören.


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Ritual der Kraft
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Stürmisch blies der Wind von Westen her über das Meer. Rasch dahinziehende Wolkenberge verdunkelten den Himmel. Es war kalt. Doch von all dem nahm Aico nur wenig wahr. Unruhig suchte sie den Himmel nach Windreitern ab. Imdhrel sollte längst da sein. Peitschend brach sich eine Woge nahe des Stegs und schlug ihr als eisiger Nieselregen ins Gesicht.

Sie kniff die Augen zusammen und drehte sich in die Richtung aus der sie schwach einen Flügelschlag wahrzunehmen glaubte. Momente später erst konnte sie ihn sehen. Doch war es nicht Imdhrel, der auf dem geflügelten Wesen, halb Löwe, halb Skorpion, daher kam, sondern seine Geliebte. Fhyr.

Aico hatte kein gutes Gefühl dabei, sie oder sonst wen in die Sache hinein zu ziehen. Doch Imdhrel zu Folge blieb ihnen keine andere Wahl. Sie brauchten mindestens noch einen Helfer, wenn das Ritual gelingen sollte. Alles andere war viel zu gefährlich. Und Fhyr war als enge Vertraute Imdhrels, und gute Freundin von Aico, die beste Wahl. Ganz davon abgesehen war die Tatsache, dass Fhyr bereits halbwegs vertraut war mit den dunklen Nethermagien ihres Hexers, in dieser Sache von nicht unwesentlichem Vorteil. Einem gänzlich Unbedarftem hätte sie niemals zumuten können, was sie nun vorhatten.

Wider Willen musste sie schmunzeln. Ausgerechnet Imdhrel entpuppte sich als ihre Rettung. Ausgerechnet er, dessen Wesen ihr stets so herzlich erschien ... ein Hexer. Und sie hatte immer geglaubt, er wäre ein Magier.

Doch dann musste sie daran denken, wie liebevoll auch Vilraen sein konnte. Wie zärtlich schlanke Finger ihr das Haar aus dem Gesicht gestrichen hatten. Wie unsagbar zart seine Lippen ihre Haut berührt hatten und wie feurig seine Küsse sein konnten, wenn in inniger Umarmung die Welt um sie herum versunken war ... Sie konnte ihn beinahe spüren.

Ein Kratzen von Krallen, die auf nassem Holz nach Halt suchten, holte sie schmerzvoll in die Wirklichkeit zurück. Der Windreiter kam mit heftigem Flügelschlagen auf dem halbwegs schmalen Steg zum Stehen und Fhyr schwang sich in einer eleganten Bewegung von dessen Rücken. Sie grüßten einander mit einiger Zurückhaltung. Offenbar war es der Situation kaum angemessen, freundschaftliches Geplänkel auszutauschen. Wenige Worte fielen zwischen den beiden bis ein weiterer Windreiter vor dem düster verhangenen Himmel auftauchte und in ihre Richtung lenkte.

Auch Imdhrel verlor nicht viele Worte und so machten sie sich rasch auf den Weg durch die karge Wüste von Desolace. Wenige Stunden nur waren sie unterwegs, als vor ihnen bereits die ersten Ruinen einer längst vergessenen Stadt auftauchten. Kurze Zeit später wurden auch die Überreste jenen Tempels sichtbar, dessen Runenkreis Aico auch bei ihrem ersten Ritual benutzt hatte. Vorsichtig sahen sie sich um. In dieser Gegend lungerten oft abtrünnige Orks aber auch Verlassene herum, die sich in den schwarzen Ritualen der Hexerei ganz und gar aufgaben. Ob sie der Horde jemals verbunden gewesen waren... wer konnte das schon wissen? Und in diesem Moment war es Aico auch herzlich egal. Sie brauchten ein Opfer. Seltsam kalt und klar strich ihr dieser Gedanke durch den Kopf. Müsste sie nicht wenigstens Mitleid empfinden? Oder eine Art Reue für das, was sie vorhatten? Sich über sich selbst wundernd schüttelte sie den Kopf und schlich um die nächste Säule herum, immer Auschau haltend, suchend ... und dann sah sie ihn.

Seltsam grau erschien ihr die Haut des Orks. Tief lagen seine Augen in den Höhlen und dunkle Ringe zeichneten sich darunter ab. Eine schäbige Kutte lag um die Schultern des weder besonders groß noch klein gewachsenen Hexers. Relativ dünn, ja beinahe ausgemergelt kam er ihr vor. Aber das war nicht wichtig. Sie wollte nur sein Blut und seine Seelenkraft sollte reichen. Lautlos hob sie die Hand und gab Fhyr und Imdhrel das Zeichen. Die beiden umrundeten den Ork, der eben vor dem Altar nieder kniete. Wie passend. Aicos Lippen verzogen sich zu einem freudlosen Lächeln.

Kraftvoll spannte sie ihren Bogen und zog einen Pfeil aus dem Köcher. Mit gewohnter Präzision legte sie an. Sie zielte auf den ungeschützten Hals des Orks. Der Schuss würde ihn nicht gleich töten und Imdhrel genau die Zeit lassen, die er für seine Beschwörung benötigte. Was genau der Hexer vor hatte und welche Rolle das Haar Vilraens spielte, das sie ihm gegeben hatte, konnte sie nicht sagen. Er brauchte es wohl, um seine Signatur zu erkennen, die unsichtbare Linie aufzuspüren, die Aico bereits einmal gewoben hatte. Für sie war nur wichtig dass es gelang. Sie ließ den Pfeil los.

Ein eher überraschtes Grunzen drang dem Ork über die Lippen, als er nach dem schmerzenden Etwas griff, dass in seinen Hals gebissen hatte. Noch ehe er begreifen konnte was geschah, war Fhyr bei dem Wichtel und ließ mit beeindruckender Geschwindigkeit die Klinge ihres Dolches auf den Dämon nieder fahren. Imdhrel indess fing den rasch schwächer werdenden Körper des Abtrünnigen halb auf blickte ihm mit kalten Augen ins Gesicht. Dann konzentrierte er sich...

Aico entzündete die Fackeln links und rechts des Altars, wie sie es schon beim ersten mal getan hatte. Blau flammten sie auf und augenblicklich pfiff ein eisiger Wind um die noch übrig gebliebenen Säulen des einstigen Tempels. In dem ihr bereits bekannten Violett glühte der Runenkreis auf, der den Boden der Ruine zierte. Beinahe schwarz erschien ihr das Blut des Orks, dass in langen Bahnen aus der Wunde am Hals sickerte und überall dort zischend aufbrodelte, wo es den Runen am Boden zu nahe kam. Imdhrel indess, schien in eine Art Trance gefallen zu sein. Seine Lider flackerten und grünliche Flammen schienen um seine Finger zu tanzen. Sie konnte nicht sagen, was genau dort geschah, jedoch hatte Aico dieses Leuchten auch bei Vil manchmal gesehen, wenn sie Seite an Seite gekämpft hatten. Kurz bevor sein Opfer unter scheinbar grässlichen Qualen verging. Auch der Ork gab nun grausam verzerrte Laute von sich und zuckte und wand sich unter Imdhrels erbarmungslos ruhigen Händen.

Aico kniete inmitten den Runenkreises nieder und schickte all ihre Gedanken durch die Tiefen der Dunkelheit zu Vilraen. Sie senkte den Kopf und schloss die Augen und berührte mit den Fingerspitzen die Zeichnungen unter sich. Ein seltsames Kribbeln kroch ihre Finger hinauf und bahnte sich seinen Weg durch ihren Körper. All ihre Liebe und all ihre Sehnsucht schickte sie ihm entgegen. Sie wusste nicht, ob es etwas nützen würde, aber es war alles was sie tun konnte in diesem Moment und ihr Innerstes verlangte danach.

Ein Aufschrei ließ sie in die Höhe fahren. Es war Fhyr. Sie war zu ihrem Liebsten geeilt, der nun schlaff in ihren Armen lag. Aico musste ein paar mal blinzeln um wieder zu sich zu finden. So schnell es eben ging stand sie auf und eilte zu den beiden hinüber. Der Ork lag tot und mit verdrehten Augen vor dem Altar. Unsägliche Qualen zeichneten den letzten Moment seines Lebens in das starre Gesicht.

Fhyr strich immer wieder über Imdhrels Haar und wiegte ihn hilflos hin und her. Aico kniete nieder und griff nach Imdhrels Hand. Schließlich flackerten seine Augen auf und er gab ein erschöpftes Stöhnen von sich. Ein paar mal atmete er durch und blickte seiner Liebsten tapfer lächelnd ins Gesicht. „Ich liebe dich.“

Imdhrel erholte sich erstaunlich rasch und so schnell es ging machten sie sich auf den Rückweg. Erstmal fort hier. Kein Wort war mehr zwischen ihnen gefallen, seit sich Aico des Gelingens dieses Rituals versichert hatte. Er hatte es geschafft. Die Lebensenergie des Orks war durch die Dunkelheit geschickt worden und Imdhrel hatte alles getan um sie den Pfad entlang zu schicken, den Aico vormals gewoben hatte, bis hin zu Vilraen selbst, der irgendwo in der Dunkelheit gefangen war. Doch etwas Angst einflößendes hatte er dabei erfahren. Er hatte einen Dämon gespürt, eine Succubus...


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Die schwarze Lady
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Getriebenheit, der schieren Verzweiflung entsprungen, verdammt in ihrer Hilflosigkeit veranlassten die Elfe dem letzten Wunsch ihres Liebsten nachzugeben und neben der bisher erfolglosen Suche nach ihm auch den Spuren des Komplotts im schwarzen Berg zu folgen. Viele Streiter des Siegels schlossen sich dem Vorhaben an, bis hin zu jener mysteriösen, verderbten Gestalt, die sich in einer Höhle in den Sümpfen verbarg. Dann schließlich war es soweit. Alle nötigen Beweise lagen in den Händen der Gemeinschaft. Die Vorbereitungen konnten beginnen. Das Siegel ging gründlich vor. Nichts durfte überstürzt werden, denn es würde nur eine Chance geben.


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Das Siegel wird tiefer und tiefer verstrickt
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[Autor: Imdhrel] Es war schon spät als Imdhrel zurück im Gasthaus bei den Sehern in Shattrat einkehrte, um sein Nachtlager aufzusuchen. Er war immer noch erschöpft von dem Ritual, aber was noch viel mehr wog, waren die aufkommenden Zweifel, ob dies wirklich der richtige Weg sei. Er hatte sich in vielem getäuscht. Vilraen schwebte bereits in größerer Gefahr als angenommen. Daher war auch das Ritual wesentlich kräftezehrender und gefährlicher, als Imdhrel vermutet hatte.

Schwerwiegender allerdings war, dass er seine Liebste mit in das Ritual hineingezogen hatte. Fhyr, die schon zu Beginn ihrer Beziehung Angst wegen seiner dunklen Magie hatte und nun diese nicht nur erleben sondern sogar daran teil hatte. Welch Wahnsinn !

Ihre Reaktion war mehr als deutlich und völlig zurecht. Auf was hatte er sich da nur eingelassen? Andererseits, wie weit würde er gehen, wenn Fhyr in ähnlicher Gefahr schweben würde? Imdhrel wollte diesen Gedanken nicht zu Ende denken, denn er wusste genau was er tun würde. Deshalb musste er Aico helfen, denn spätestens jetzt würde sie nicht mehr unter uns weilen.

Doch konnte er Fhyr noch ein solches Ritual zumuten? Große Zweifel stiegen in ihm auf. Er dachte daran was zu tun sei, dann lachte er kurz und trocken auf. Das würde um einiges Fordernder als das heutige Ritual. Doch wer sonst könnte bei der finalen Beschwörung dabei sein? Jemand mit einer solchen Seelenverwandschaft wie Fhyr. Es fiel ihm niemand ein. Unruhig warf sich Imdhrel auf das Bett. Er würde noch einige Tage darüber nachdenken müssen.


[Autor: Gernod] Gernod betrat langsamen Schrittes das Apothekarium in Unterstadt. In der Tür musste er sich ein wenig Ducken und schnaubte. Dieser Ort war einfach nciht für Tauren geschaffen. Auch die Dämpfe, die hier herumwaberten und das fahle, düstere Licht waren nicht gerade dazu geeignet, ihn aufzuheitern. Einem Verlassenen mochten diese Umstände wenig kümmern, ja ihn vielleicht sogar erfreuen - falls sie dazu überhaupt in der Lage waren - aber für einen Tauren der weiten, sonnendurchfluteten, grünen Ebenen Mulgores war das alles nur... bedrückend.

Er schnaubte wieder energisch, um diese Gedanken abzuschütteln und begab sich zu dem Alchemielabor. Deswegen allein war er hierher gekommen. Wenn die Verlassenen sich auf eines verstanden, dann auf die Alchemie. Sie hatten die besten Geräte und die meisten klugen Köpfe - oder was von den Köpfen eben übrig war. Und sie hatten scheinbar die nötige Skrupellosigkeit, neue Tränke und Elixiere zu testen, ohne sich um die Folgen für die Tester zu kümmern... Gernod verabscheute das, musste aber zugeben, dass es die Entwicklung rasant vorantrieb.

Er nickte dem Verlassenen, der gerade an einer Apparatur arbeitete kurz zu, obgleich er ihn nicht erkannte.

"Wohl einer der neuen Lehrlinge", murmelte er abwesend. Dann legte er seinen prall gefüllten Kräuterbeutel auf den Tisch und sammelte ein paar Ingredienzien heraus. Nun würde er sich an einen Trank begeben, den er so noch nie gemischt hatte... Er sollte in der Lage sein, die Teilnehmer des Rituals von der dämonischen Befleckung zu säubern, wenn Vilraen letztlich wieder zurückgeholt wäre.

Er schnaubte wieder. Auch wenn es nicht gelingen sollte, würde er sie Reinigen. Er verabscheute es, dass seine lieben Freunde sich auf solch verderbliche, dämonische Praktiken einlassen mussten, aber er hatte seiner geliebten Aico geschworen, ihr zu helfen. Er würde ihr ihren Verlobten und angebeteten Vilraen zurückbringen, oder zumindest dabei helfen. Dieser Widerspruch hämmerte in seinem Kopf und forderte ihn ein erneutes Mal dazu auf, alles abzublasen. Ebenso wie alle die anderen Widersprüche, in die ihn dieses Ritual warf.

Er, als Kind der Erdenmutter und als Druide der Pflege und dem Fortbestehen allen Lebens verpflichtet, unterstützte seine treusten Freunde bei einem Ritual, was dem Wirken der Erdenmutter zutiefst entgegen stand und sich den Mächten der Dämonen, der Feinde allen Lebens, bediente. Er würde sein Vorgehen Hamuul Runetotem niemals erklären können. Er wandte sich damit ja quasi gegen seine heilige Pflicht.

Und doch... Er tat es, um Leben zu retten. Nicht nur das Vilraens, sondern auch - und was ihm viel wichtiger war - das Aicos. Denn ohne diese Hoffnung auf ein Wiedersehen wäre sie wohl zerbrochen und verbittert, wenn nicht vor Kummer gestorben.

Auch dass er die Alchemischen Geräte derjenigen benutzte, die mit ihren Tränken und Elixieren unzähliges Leid über viele Lebewesen gebracht haben, um seine Freunde von genau solcher Verderbnis zu befreien, war ein Widerspruch, allerdings einer, der ihn schmunzeln ließ.

Er hatte nun eine ganze Weile gedankenverloren Blätter zerstoßen und Kräuter zerrieben, und begab sich nun daran, den Trank zu mischen. Mit äußerster Konzentration gab er die Zutaten in genau dosierten Mengen zusammen und erhitzte sie in Wasser über einer kleinen Flamme. Als das Wasser die Essenzen der Blätter aufgenommen hatte, nahm er den Kolben zur Hand und betrachtete den Sud. Er war bläulich geworden, wie das helle Blau eines sonnigen Tages, aber noch zu matt.

Gernod schnaubte.

Er nahm ein paar Terozapfen und zerstieß sie mit ein wenig Wasser zu einer ebenso blauen Paste und gab das Ganze dazu. Nach ein wenig Schütteln und nochmaligem Erhitzen hatte der Trank die gewünschte Farbe und Konsistenz. Er öffnete den Kolben und schnupperte daran. Ja, auch der Geruch stimmte. Nun wurde er leicht nervös und schnaubte abermals heftig gegen den Kolben. Einen Moment betrachtete er abwesend das beschlagene Glas, wo sich die matte Fläche langsam verkleinerte und wieder das klare, glänzende Glas zum vorschein kam, durch den das helle Blau des Trankes schien.

Gernod griff erneut in seine Tasche und holte ein kleines, in Leder gewickeltes Paket hervor. Er wickelte es mit seinen großen Fingern aus und entnahm ihm eine der aus ihrem Inneren grün leuchtenden Kugeln. Sie fühlten sich an wie weiche Früchte mit sehr dünner Schale, die eine eigenartige, aber angenehme Wärme ausstrahlten. Gernod wog die Kugel eine Weile in der Hand und drückte sie leicht, wobei sie nachgab und sich verformen ließ, aber dann wieder in ihre kreisrunde Form zurückkehrte. Wie ein Schlauch mit Wasser gefüllt, dachte er.

Dann nahm er de Kolben mit dem angerührten Trank zur Hand und zögerte. Schließlich entschloss er sich, das Urleben einfach hineinzuwerfen und den Kolben nochmal zu erhitzen, um es darin aufzulösen. Also lies er es fallen und mit einem leisen 'Platsch' fiel es in den Sud. Nun begann das Urleben zu pulsieren und wie als ob es wüsste, warum es dort war, löste es sich in dem Trank auf und gab ihm eine leicht türkise Färbung. Doch dieser Trank lebte jetzt. Die Farbe pulsierte leicht und sie strahlte eine unglaubliche Kraft aus.

Gernod schnaubte zufrieden. Dieser Trank würde helfen, seine Freunde von innen zu reinigen und sie dem Geiste der Erdenmutter zu öffnen, damit sich die dämonische Verderbnis aus ihnen würde austreiben lassen. Nun blieb es ihm nur noch, sich gesitig auf das Säuberungsritual vorzubereiten. Also packte er seine Sachen zusammen und verstaute alles in seinen Taschen, bevor er ein leises Knurren vernehmen ließ und sich in einen agilen Gepard verwandelte. Die Katze witterte kurz und zuckte mit ihren Schnurrhaaren, um sich auf die neuen, viel stärkeren Sinne einzustellen, dann drehte sie sich vom Tisch weg und lief zielstrebig aus dem Apothekarium heraus.


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Balsam für die Seele
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[Autorin: Aico]

Heilsame Begegnung
Aico stürmte in das Gasthaus und sah sich wild um. „Wo ist mein Buch? Verdammt nochmal, ich sollte meine Sinne zusammen nehmen. Wie konnte das geschehen?“ Unwirsch sah sie sich in dem düsteren Raum um. Da waren zwei kleinere Tische, bei den Sofas... war sie dort gewesen? Ein Elf mit silberweißem Haar saß dort, wo sie als nächstes suchte. Ohne lange nachzudenken sprach sie ihn an: „Verzeiht, Habt Ihr hier ein rotes kleines Buch liegen sehen?“ Fast hektisch hob sie ein Buch nach dem anderen an, das auf dem Tisch lag. Ihres war nicht dabei. Der Elf schmunzelte amüsiert.

„Dort drüben vielleicht?“ Er deutete auf ein kleines rotes Buch, das gegenüber in dem Regal lag. Aico wirbelte herum: „Wo? ... Nein, das ist es nicht. Verflixt noch mal ...“ „Wo seid ihr denn zuletzt gewesen?“ Aico starrte ihn kurz an und machte plötzlich auf dem Absatz kehrt, wandte sich zur Treppe und eilte hinauf.

„Da ist es!“ rief sie von oben herunter. Sie eilte zum Geländer, beugte sich beinahe ein wenig zu weit über und schwenkte es triumphierend in seine Richtung. „Wie kann ich Euch dafür nur danken?“ „Ich habe nichts getan!“ war seine Antwort und ein helles Lachen begleitete seine Stimme.

„Oh, doch, Ihr habt den richtigen Anstoß gegeben.“ sprach sie und eilte schon die Treppe wieder hinunter. „Habt vielen Dank.“ Sie deutete eine leichte Verbeugung an und wollte schon wieder nach draußen, als eine Frau den Raum betrat. „Aico, kommt Ihr?“

Die junge Elfe hatte bereits einige Zeit auf Aico warten müssen. Sie wollten nur ein wenig draußen sitzen und reden. Aico war dankbar gewesen für ihre Einladung, denn sie konnte ein paar ablenkende Gedanken weiß der Himmel gebrauchen. „Ja, ich bin schon unterwegs. Entschuldigt bitte, ich habe mein Buch vergessen. Aber Dank des jungen Mannes dort hinten...“ sie deutete mit dem Daumen in seine Richtung „... hab ich es.“ Sie schwenkte das Büchlein.

Ein helles Auflachen klang hinter ihr. Sie drehte sich fragenden Blickes um. „Ich bin wohl um einiges älter, als Ihr glaubt.“ lachte der Elf. „Ich könnte wohl Euer Großvater sein.“ Aico warf einen genaueren Blick auf ihn und zuckte schließlich schmunzelnd die Schultern. Was sagte das Alter eines Elfen schon aus? Abgesehen davon, dass man es ihm ohnehin nur in vergleichsweise geringem Maße ansah. „Das mag wohl sein,“ kam ihre freche Antwort, „... aber sollte ich Euch auch so betiteln?“ Der Elf winkte immer noch lachend ab und wandte sich bereits wieder seiner eigenen Lektüre zu.

Aico wollte schon der Elfe nach draußen folgen, als sie noch einmal zögerte. Sie kramte in ihrer Tasche und zottelte eine ihrer Karten hervor. Darauf standen ihr Name und eine kurze Wegbeschreibung in ihr Atelier. Außerdem die Ankündigung der neuesten Ausstellung. Sie ging auf den Elfen zu und reichte ihm die Karte, der sie fragenden Blickes entgegen nahm. „Falls ich noch einmal etwas vergesse und Ihr es zurück bringen wollt.“ Aico zwinkerte und deutete auf ihr Buch. Der Elf warf einen Blick auf die Karte und verstaute sie schließlich in der Brusttasche seines Hemdes. Er nickte ihr freundlich zu: „Das werde ich tun, Fräulein Drachenjäger.“

Draußen angekommen, stolperte sie geradewegs in einen kleineren Tumult. Ein paar Elfen hatten sich ganz offenbar daneben benommen und ein ziemlich aufgeblasener Fazke von adligem Blutritter nahm diese Situation zum Anlass, sich ordentlich aufzuspielen und in seiner Macht zu baden. Auch der weißhaarige Elf von eben wurde offenbar aufmerksam ob des Geschreis und kam nach draußen. Es entstand ein recht unschönes Wortgefecht, ohne wirklich wichtigen Inhalt. Zwei Eindrücke nur blieben in Aicos Erinnerung. Der eines ziemlich unsympathischen gewissen Astinos Dareios, sowie der, eines umso sympathischeren Rithorin, dessen ruhige Beherrschtheit und kühle Disziplin sie sehr beeindruckten.

Die Situation ging vorüber und schließlich blieben drei Elfen zurück, die sich einen Moment lang anschwiegen. „Wollt Ihr Euch nicht zu uns setzen?“ fragte Aico ihn schließlich. Rithorin schien sorgfältig abzuwägen, doch schließlich nickte er. „Ja, warum eigentlich nicht?“

Sie saßen nicht lang in Gesellschaft, denn die Elfe, mit der Aico eigentlich einen Schluck Wein hatte trinken wollen, verschwand plötzlich unter einem Vorwand und sie blieben allein am Brunnen zurück. „Welche Sorte mögt Ihr am liebsten, Aico?“ fragte er, als er sich erhob um ihnen etwas zu trinken zu holen. Sie musste schmunzeln. „Meine Sorte gibt es hier leider nicht, also werde ich mich Euch anschließen.“

Fragend hob er eine silberne sanft geschwungene Braue. „Ich mag die sonnige Sorte aus dem Schlingendorntal. Dschungelrankenwein.“ „Limonade.“ Sagte er, und grinste frech dabei. Sie musste lachen. „Wenn Ihr es so nennen wollt, von mir aus. Ich mag ihn eben.“ Ihr zuzwinkernd deutete er eine Verbeugung an und machte sich auf den Weg in die Taverne.

Aico blieb einen Moment allein zurück. Sie atmete tief die milde klare Luft ein und genoss einen Moment die letzten warmen Strahlen der bereits untergehenden Sonne auf ihrem Gesicht. Sie beobachtete das Lichtspiel auf den sachten Wellen und strich mit den Fingern über den schwarzen Samt ihrer Robe. Sorgenvolle Gedanken lenkten sich auf Vilraen, doch tun konnte sie nichts. Nichts desto trotz breitete sich ein schlechtes Gewissen aus und schnürte ihr ein Kloß die Kehle zu. Vilraen...

Sie brauchte all ihre Kraft. Unabhängig davon würde sie in wenigen Tagen eine kleine Schar mutiger Kämpfer in einen Drachenhort führen.

Tief hinein in die Höhle eines schwarzen Großdrachen. Jeden Tag verbrachte sie nunmehr damit, möglichst viel zu erfahren über jene Wesen. Über die Fähigkeiten ihrer Kampfgefährten, über die Lage der Höhle und alles, was man erfahren konnte über den Kampf gegen einen Drachen. Eine derartig große Verantwortung hatte sie bislang nicht tragen müssen. Bisher war sie stets nur für ihr eigenes Leben verantwortlich gewesen. Nun aber würde sie das Leben eines ganzen Dutzends in den Händen halten. Sie durfte keinen Fehler machen.

Alles, was sie sich zurecht legte für den Kampf stand in jenem roten Büchlein, das sie vorher beinahe verloren hätte. Sie hoffte inständig, dass dies kein böses Omen sein würde... Ärgerlich schalt sie sich selbst eine Närrin und wischte den Gedanken beiseite. Sie brauchte ihre ganze Kraft. Und warum nicht einen Moment nutzen, der ihr ein wenig Kraft geben könnte, für all die Dinge, die noch vor ihr lagen?

Der Elf stellte zwei Gläser und eine Flasche Wein auf dem Rand ab und riss sie damit jäh aus ihren Gedanken. Er reichte ihr ein nachtblaues Seidentuch. Sie half ihm, das Tuch auf dem Rand auszubreiten und schließlich nahmen beide Platz. Ein wenig amüsiert beobachtete sie, wie geschickt Rothorin die Flasche Wein auf seine eigene Weise öffnete. Mit raschen Bewegungen führte er die Diamantfeile, das Werkzeug eines Juwelenschleifers und drehte die Flasche dabei Stück für Stück. Letztlich brach er den oberen Teil des Flaschenhalses sauber ab und schenkte ein.

Eine Weile lang redeten sie über dies und jenes. Sie kam nicht umhin, den Elfen immer wieder anzusehen. Wie er die geschwungen silbernen Brauen amüsiert anhob, oder sich das weißglänzende Haar nach hinten strich. Sie nahm einen weiteren Schluck des dunkelrot glimmenden Weins, der ihr bereits ein wenig zu Kopfe stieg.

Etwas an ihm, war wie Vilraen. Doch strahlte er größere Ruhe aus. Stillere Gelassenheit. Vielleicht war es das höhere Alter? Vilraen hatte lange Jahre erlebt und vieles gesehen, doch dieser Elf schien noch um einiges älter zu sein. Sie kam nicht umhin sich eine Frage zu stellen und ohne nachzudenken sprach sie diese auch aus. „Habt Ihr eine Frau, Rithorin?“ Die Züge des Elfen erkalteten schlagartig. Und Aico wusste, dass sie die falsche Frage gestellt hatte.

Er konnte nicht ahnen, wie tief es sie traf, als er berichtete, dass er sie vor langer Zeit verloren hätte. Angst und Zweifel schnürten ihr plötzlich die Kehle zu. Seine Gegenfrage kam promt. Doch sie wusste, dass sie Rithorin nichts erzählen konnte, und auch nicht wollte und so schüttelte sie nur den Kopf.

Schon einmal hatte sie den Fehler gemacht, für kurze Zeit nur an Vilranes Tod zu denken. Nun ließ sie den Elfen in dem Glauben, dass ihr Schicksal seinem ähnlich war, doch etwas anderes erklären konnte und wollte sie nicht. Ein unbehagliches Schweigen breitete sich aus zwischen den beiden und schien förmlich zu wachsen. Aico räusperte sich schwer.

„Bitte verzeiht. ... da habe ich uns wohl beide in ein paar Fettnäpfe manövriert.“ versuchte sie die Situation herunter zu spielen. Rithorin lächelte sanft. Dann stand er auf und ließ sich elegant den Rand hinab in das Wasser gleiten, dass bis zur Hälfte seiner Waden reichte. Aico blinzelte ungläubig. Er streckte die Arme aus und forderte sie so auf, ihm zu folgen. „Dann sollten wir uns das Fett von den Füßen waschen!“ lachte er und Aico lachte mit.

Noch zögerte sie kurz doch schließlich ergriff sie seine Hand und ließ sie sich vom Brunnenrand gleiten. Rithorin legte sacht die freie Hand an ihre Taille und hob die andere leicht, die ihre Finger umschloss. Unsicher lächelte sie ihn an und er begann eine Melodie zu summen. Sachte bewegte er sich im Takt und plötzlich wurde sein Griff fester. Aico atmete überrascht ein und schon führte er sie in sicheren Schwüngen im Kreis um die Statuen des Brunnens herum. Aico musste lachen! Das Wasser spritzte leicht und für ein paar Augenblicke vergaß sie alles um sich und ließ sich entführen im sachten Taumel des Tanzes.

Als sie die Mitte des Brunnens schließlich einmal ganz umrundet hatten, hielt er inne. Das Lächeln verschwand aus seinen Zügen, doch nicht weniger warm sah er sie nun an, blickte tief in ihre Augen. Aico hielt den Atem an und ward sich der Nähe plötzlich überdeutlich bewusst. Sie senkte den Blick. Dann legte er beide Hände an ihre Hüften und hob sie mühelos zurück auf den Brunnenrand.

Aico schüttelte ungläubig lächelnd den Kopf, doch viel zu schnell waren ihre Gedanken wieder bei Vilraen und ein schmerzhaftes Band zog sich noch enger um ihren Magen zusammen. Sie schluckte schwer. Was tat sie hier nur? Ihr Liebster war gefangen in dunkelster Hölle und erlitt wer weiß was für grausame Stunden... und sie tanzte mit einem Fremden durch die Brunnen von Silbermond?

Sie schloss kurz die Augen und zwang sich zur Ruhe. Dann nahm sie das Glas und trank den letzten Schluck des Weines. Sie wollte nicht, dass Rithorin etwas spürte von ihrer Unruhe und so saßen sie schließlich noch eine Weile und redeten nur. Trotz aller Zweifel genoss Aico diese Gesellschaft sehr und sie schöpfte Kraft. Kraft, die sie zur Rettung Vilraens brauchen würde und zu allem, was ihr noch bevor stand, versuchte sie sich selbst zu beruhigen.


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Feuer und Schatten
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[Autorin: Aico] Urplötzlich explodierte ein greller Lichtblitz vor ihren Augen, begleitet von einem sengenden Schmerz. Sie riss die Hände an die Schläfen, taumelte einen Schritt rückwärts und prallte hart gegen die Wand hinter ihr. Sämtliche Luft entwich aus ihren Lungen, begleitet von einem erstickten und eher überraschten Keuchen. Wie in Zeitlupe sackte sie in die Knie...

Sie blinzelte. Als wäre nichts geschehen, war der Schmerz verschwunden. Zurück blieb eine Art Übelkeit. Schwerfällig rappelte sie sich hoch und wischte sich über die Stirn. Kalter Schweiß glänzte auf ihrem Handrücken. Auch die Finger waren eiskalt. Ihr Herz hingegen schlug, als wollte es heraus springen und auch nachdem sie lange Zeit nur da gestanden hatte, versucht hatte ruhig zu atmen und sich zu ordnen ... ihr Herz wollte sich nicht mehr beruhigen.

Sie wanderte in ihrem Zimmer auf und ab. Hin und her ... immer wieder. Schnelle kurze Schritte. Ihr Atem ging immer schneller. Der Puls war so hoch, wie vor wenigen Tagen, als sie vor dem riesigen Schwarzdrachen gestanden hatte. Dies war erklärbar gewesen. Doch was geschah jetzt mit ihr? In diesem Moment? Sie zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen ... „Ruhig, Mädchen, ruhig...“ Es half nichts. Sie spürte wie Panik in ihr hoch kroch... Ihre Kehle brannte. Dann hielt sie es nicht mehr aus.

Nachtmähne sprang ihr vor die Füße, kaum dass sie die Tür aufgerissen hatte. Offenbar spürte er die Unruhe seiner Herrin deutlich. Er stellte die Ohren auf, drehte sie ein wenig nach hinten und winselte leise. Sie ließ das Zaumzeug links liegen und schwang sich so auf den Rücken des riesigen schwarzen Wolfes. Ihre Finger fuhren nervös durch seine dicke Mähne und fanden dort sicheren Halt. „Lauf Nachtmähne. Lauf!“

Ohne dass sie wusste wohin, sprang der Wolf los und galoppierte mit geschmeidigen und kraftvollen Bewegungen hinaus aus der Stadt. Sie wusste selbst nicht, was sie oder den Wolf leitete. Wie Schatten sausten beide durch die Steppe, eine staubige Spur hinter sich her ziehend und sie wusste nur eines: „Schneller, mein Herz! Schnell, wie der Wind, wie Gedanken müssen wir sein!“

Lange Stunden später erst wurden sie langsamer. Heißer Wind zerrte an ihren Kleidern und bließ ihr feinen Sand ins Gesicht, der sich auf der Haut anfühlte wie Schleifpapier. Sie zog die Kapuze tiefer und band sich ein schwarzes Tuch vor Mund und Nase. Im Schritttempo liefen sie weiter durch die brennende Steppe. Schwarze Felsen zogen an ihr vorüber, hier und dort zog glühende Lava blutrote träge Bahnen über die Flanken der Berge. Oh ja, die Steppe hatte ihren Namen zurecht. In einiger Entfernung sah sie eine Horde schwarzer Drachkin. Sogar einen fliegenden Sengschuppendrachen, der seine Bahnen über dem Nest zog. Doch die Drachenjagd war heute nicht ihr Ziel.

Lang zog sich der Weg und die Felsen links und rechts schienen immer näher zu rücken. Als sie die Kuppe des nächsten hohen Hügels erreichte, schnalzte sie kurz mit der Zunge und Nachtmähne blieb stehen. Einer Offenbarung gleich, öffnete sich der Fels vor ihr wie ein riesiges Tor. Am Horizont dahinter war nichts, als blutroter Himmel.

In einer fließenden Bewegung ließ sie sich vom Rücken des Wolfes gleiten und setzte ihren Weg zu Fuß fort. Nachtmähne knurrte unruhig neben ihr und drehte die Ohren immer wieder nach allen Richtungen. Seine Mähne sträubte sich. Dicht blieb er jedoch an ihrer Seite und Aico setzte ihren Weg unbeirrt fort. Sogar ihr Herzschlag schien nun endlich ruhiger zu werden. Trotz der sengenden Hitze, waren ihre Hände noch immer eiskalt. Auch das Brennen in ihrer Kehle blieb, doch sie verschwendete nicht mal einen Gedanken daran, ob sie hätte etwas Proviant, oder doch wenigstens Wasser hätte mitnehmen sollen.

Als sie schließlich durch das Felsentor trat, weiteten sich ihre Augen zu einem ungläubigen Starren. Sie stand ... vor einem riesenhaften Altar. Gigantische Statuen, scheinbar aus dem selben Felsen gehauen, der diese Gegend beherrschte, reckten sich in den Himmel. Riesenhafte Steinschädel waren wie aufgeschichtet und bildeten einen weitläufigen Kreis. Der Boden überall war mit Runen bedeckt und rund um diese Insel floss träge und blutrot eine breiter Ring aus flimmernder Lava. Ein sich windender Weg erhob sich über dem Fluss und führte in die Mitte des Altars. Und dort, bedeckt von unzähligen teils herunter gebrannten Ritualkerzen, erhob sich der Torso eines gigantischen Skeletts...

Aico schnalzte erneut mit der Zunge und Nachtmähne blieb winselnd stehen. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Wie von unsichtbaren Banden gezogen strebte sie der Spitze des riesigen Knochenbogens entgegen. Ohne zu wissen was sie tat, kniete sie schließlich nieder und senkte den Kopf. Sie zog die Kapuze herunter und nahm auch das Tuch ab. Beides ließ sie achtlos auf den Boden fallen und fiel ... in eine Art Trance ... Die Finger ihrer rechten Hand umschlossen die Linke, da wo sie einen zierlichen Ring trug. Einen Diamanten, der funkelte, wie tausend Sterne. Der Ring, den sie trug, seit sie sich dem Mann, den sie liebte versprochen hatte. Ihr Verlobungsring.

Fest drückte sie so beide Hände an ihr Herz ... und schloss die Augen.

Galerie - Feuer und Schatten[]


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Anmerkung des Chronisten

Auch an dieser Stelle fehlen nachweislich Dokumente, die den Verbleib und das Geschehen auf der anderen Seite hätten beschreiben sollen. Ich vermute, dass jemand sie bewusst und absichtlich entfernt hat, vielleicht um zu verhindern, dass bestimmte Dinge noch einmal geschehen.


[Autorin: Aico] Ihr Atem wurde langsamer, tiefer. Ihr Herzschlag beruhigte sich. Sie hielt die Augen geschlossen, die Sinne auf die Umgebung gerichtet. Sie hörte... das zähe Fließen der Lava in dem steinernen Becken um sich herum. Das leise Winseln ihres Wolfes der unruhig die Gegend beobachtete. Das Heulen des Windes, das in weiterer Ferne um die Felsen pfiff und das Fauchen eines Infernos irgendwo weiter draußen.

Sie spürte... die nervöse Bewegung der heißen Luft, die über dem Becken flimmerte und kleinere Wirbel bildete, die unruhige über die Plattform tanzten. Ein glühender Hauch zerrte an ihrem Haar und schon war er wieder verschwunden. Ein warmer zärtlicher Wind streichelte ihr Gesicht, doch schon folgte ein feuriger Wirbel, der ihr in die Wangen biss. Ohne darüber nachzudenken wob Aico einen leichten Zauber, den sie in ihrer Kindheit gelernt hatte. Wie ein seidiger Schleier legte er sich um sie und schütze sie vor der Hitze.

Tief und ruhig holte sie Luft. Staub und Asche und ein Beigeschmack von Schwefel. Sie leckte sich über die aufgesprungenen Lippen. Ein nächster Atemzug. Sie spürte wie das Blut durch ihre Adern floss. Lebendig und stark. Für kurze Zeit... dachte sie gar nichts mehr. Stille.

Vilraen. Sein Name nur und leicht leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Vilraen... Nur Dunkelheit und Leere, schien es, doch ihre Gedanken streckten und wanden sich wie Fühler durch jene Schatten. Suchend. Vilraen... Ein tiefes Atmen und sie konnte ihn beinahe spüren. Keine Gedanken voll Panik und Verzweiflung. Kein Schmerz, keine Angst... nur seine Nähe. Und die Wärme ihrer tiefen Liebe erfüllte sie, lenkte sie. Führte sie auf sicheren Pfaden durch die Finsternis. Vil...

Dann glomm ein Licht auf. Wie in unendlich weiter Ferne. Aicos Körper bewegte sich lang schon nicht mehr, doch nun versuchte sie instinktiv auch ihren Geist still zu halten. Aus Angst dieses Licht, das so zart war und so fern, durch einen unbeabsichtigten Gedanken zu erschrecken. Zaghaft und vorsichtig lenkte sie ihre Aufmerksamkeit auf diesen Funken. Das Licht näherte sich. Unendlich langsam, so schien es ihr, doch es gewann an Intensität. Näher... und näher... Dann formte es Konturen.

Oder nein... waren es Linien? Sanfte Schwünge. Ein Kreis. Und ein Stern. Zeichen. Wie Buchstaben doch ihr vollkommen unbekannt. Immer komplexer wurden die Zeichen und sie ließ sie auf sich wirken. Wie ein komplizierter Tanz wanden sich die Linien aus Licht in der Dunkelheit. Ohne es wirklich zu merken hatte sie ihre Hände gesenkt. Ihre Finger strichen über den Staub bedeckten Boden. Sie zeichneten. Die selben verschlungenen Linien, die noch immer vor ihrem geistigen Augen wuchsen und sich wanden, malte sie nun in den Staub um sich herum. Und die Linien begannen zu glühen.

Immer schneller fuhren ihre Finger über den Boden des riesigen Altars. Sie riss die Augen auf. Die Verbindung jedoch war nicht verloren. Sie sah nicht anderes mehr, nahm nichts mehr wahr. Nur Linien und Zeichen. Immer größere Kreise zog sie um sich herum, einem Tanzen gleich. Schon wischte der schwarze Samt ihrer Robe über den Staub, doch die Zeichen verschwanden nicht. Sie glommen und glühten immer stärker in einem tiefen und düsteren Violett.

Mit einem tosenden Rauschen entzündeten sich sie Kerzen um die Plattform herum wie von selbst. Auch die Zeichen an den Säulen begannen nun zu leuchten. Aico vollführte einen Tanz wie von Schatten gejagt und zunehmend verfärbten sie die Runen, die sie mit bloßen Fingern auf den Stein malte in ein dunkles Rot. Ein Brennen fühlte sie auf den Fingerkuppen, doch sie achtete nicht darauf. Schwärzlicher Rauch quoll aus der letzten Rune, die sie gemalt hatte. Das Brennen wurde stärker. Schon setze sie zu einem neuen Zeichen an. Es zischte. Schmerzerfüllt zuckte sie zurück und starrte auf ihre Finger, die schwarz waren und blutig. Dicke Blasen hatten sich auf der weißen Haut gebildet und träge quoll Tropfen um Tropfen hervor. Mit schreckgeweiteten Augen zeichnete sie weiter. Sie konnte nicht aufhören, sie konnte nicht! Ein widerlicher Gestank breitete sich aus, doch sie hielt nicht inne. Tränen rannen über ihre Wangen und zogen schneeweiße Bahnen über ihr Ruß- und Staubverklebtes Gesicht. Ein gequältes Schluchzen entrann ihrer Kehle.

Immer heftiger zogen und zerrten Mächte an ihr, die viel zu stark für sie waren. Panik erfüllt versuchte sich gegen den Zauber zu stämmen, doch es war längst zu spät. Die letzen Runen hatte sie mit ihrem eigenen Blut gezeichnet und nun zischten und qualmten sie und glühten hell auf. Ein sengender Schmerz schoss ihre Arme hinauf und fuhr durch ihren ganzen Körper. Das Feuer brannte in ihr und es schien sie zu verzehren. Mit einem gellenden Aufschrei brach sie zusammen.

Und Nachtmähne rannte los!


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Anmerkung des Chronisten

Auch an dieser Stelle fehlen nachweislich Dokumente.


[Autor: Vapuljin]

Vapuljin steckt die Silberstück in die Tasche und nickt dem Händler zu. Schon während er herausgeht sieht ein ein aufgescheuchtes Tier über die nahen Hügel laufen. Er sieht den schwarzen Wolf, dessen Bewegungen dem Troll vertraut erscheinen näher auf das Dorf zulaufen. Vapuljin ruft seinen Raptor von der nahen Wiese und beschliesst sich den Wolf genauer anzusehen. Vielleicht gibt es heute lecker Wolfsbraten. Der Raptor scheint das Tier mühelos zu erreichen, da der Wolf immer zielloser scheint und stetig die Richtung ändert.

"Nachtmähne?" Der Troll erkennt endlich den Wolf und dieser scheinbar auch den Magier. Vapuljin steigt schnell vom Raptor ab und betrachtet das glänze zerzauste Fell des Wolfes und schaut sich misstrauisch nach seiner Herrin um. Nach mehrmaligem rufen ihres Namen zerrt Nachtmähne kurz an Kleidung von dem Troll und beginnt in eine Richtung laufen. Dabei schaut er mehrfach zu Vapuljin zurück, bis dieser ihm endlich folgt.

Mehrfache anfragen über das Funkodings bringen weder einen Laut von Aico noch Informationen zu ihrem Aufenthaltsort. Kurz hinter Tarrens Mühle erreichen die beiden eine Gruppe Elfen um die der Wolf aufgeregt kreisst und dann wieder in in die ursprüngliche Richtung läuft. Mit kurzen Worten wird klar, dass sie ebenso Freunde von Aico sind aber schon lange kein Wort mehr von ihr gehört oder gelesen haben. Vapuljin bittet die Elfen ihm zu folgen und zu helfen, sollte Aico in Gefahr sein. Erst danach wird die Angst ihn im größer. "Aico in Gefahr? Sie würde nie ohne ihren Wolf ziehen es sei denn, ihr ist etwas großes passiert." Vapuljin denkt an die Schlacht gegen Onyxia und wie wehrhaft Aico dort stand. Wenn es diesmal etwas größeres ist, brauche ich Hilfe. Viel Hilfe.

Er fragt erneut im Funkodings, dieses mal nicht nach Lebenszeichen der Drachenjägerin sondern nach Hilfe. Fhy und Imdhrel antworten aber scheinbar stehen sie gerade im Kampf. Vapuljin merkt, dass ihr Stimmen lauter wurden, nachdem er Aicos Namen und das Wort Gefahr gesprochen hatte. Der Troll hat nicht lange Zeit darüber nachzudenken. Nachtmähne hat inzwischen die Bauten der Zwerge erreicht und die Elfen scheinen keine großen Kämpfer zu sein, so dass Vapuljin immer wieder eingreifen muss um sie zu retten. Plötzlich wird Nachtmähne schnell langsamer und setzt seine Pfote nicht mehr komplett auf. Der Troll holt ihn ein und schaut sich die Pfote an. Nach wenigen Sekunden hat er unter dem stetigen knurren des Wolfes den Dorn einer Pflanze entfernt. Er reibt die Pfote mit einer Salbe ein, die die Wunde nicht heilen kann, aber die Schmerzen stark lindert. Erst eine der Elfen die ihm gefolgt sind kann einen Zauber auf die Pfote sprechen nachdem Nachtmähne wieder aufspongt und jaulend weiter läuft.

Sein Funkodings knistert und jemand spricht etwas über ein Einzelgespräch. Nicht viel nutzen diese Funktion um ihn zu erreichen. Es scheint eine männliche Elfenstimme zu sein. Er hat das Funkodings von einer leblosen Elfe die der Beschreibung nach Aico sein könnte. Das wissen um den Ort an dem die Elfe liegt, will die Stimme im Funkodings nur teilen, wenn Vapuljin ihm ein genaues Erkennungszeichen von Aico nennt. Noch immer im Kampf mit den Zwergen und bei dem Versucht Nachtmähne nicht aus den Augen zu lassen überlegt der Troll wie er Aico genau beschreiben kann. Bei einem Zauber sieht er den Ring an seinem Finger. Eben jenen Ring, den Aico ihm also Drachenjäger geschenkt hat und sie ebenso trägt. Der Elf antwortet ihm kurz darauf, dass er sich mit Aico in der Brennenden Steppe am Altar aufhält. Der Keim der Hoffnung wird gestärkt, als Fhyr und Imdhrel erklären sie wären bereit Aico zu helfen. Vapuljin versucht ihnen die Situation zu schildern und die beiden fliegen sofort zum Altar. Ohne Umwege durch Berge und Flüsse erreichen die neue Helfe den Altar lange vor Nachtmähne und seinen Verfolgern. Imdhrel ruft alle zum Altar vor dem Aico zusammengekauert liegt und die Stimme im Funkodings sich tatsächlich als Blutelf entpuppt.

Fhyr und Imdhrel scheinen genauer zu wissen was vorgefallen ist und beginnen einige Formeln zu sprechen und Zauber zu wirken. Plötzlich bricht Fhyr zusammen und kurz darauf auch Imdhrel. Ihr Ziel den Elfen, der sich mit Vilraen vorstellt, zum Altar zu holen scheinen sie erreicht zu haben. Während Vapuljin zu der sich mehrenden Schar Elfen, die vor dem Altar liegen schaut ertönt Gernods Stimme im Funkodings und fragt nach Gefahr. Der Troll sieht eine Rettung. Er fragt den Blutelfen, der Aico gefunden hat und den Vapuljin durch den Dämon als Hexer erkannt hat, ob dieser ihm den Tauren herbeiholen könnte. Nur wenige Momente später steht Gernod am Altar und beginnt sich um die zusammengebrochenen zu kümmern. Vapuljin stellt sich neben Nachtmähne und beginnt langsam über sein Fell zu streichen um den Wolf zu beruhigen, während er selber hilflos das weitere Geschehen betrachte.


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Anmerkung des Chronisten

Auch an dieser Stelle fehlen nachweislich Dokumente.


[Autor: Imdhrel] Bald schon wird die Zeit kommen. Ich werde mit Fhyr reden müssen. Heute. Oder morgen. Die Vorbereitungen zum Ritual sind abgeschlossen und es gilt keine Zeit mehr zu verlieren.

Dann höre ich über das Funkodings Fhyr, die mich bat mit drei Kämpfern gemeinsam eine Anomalie im Tiefensumpf zu bekämpfen. Sofort sagte ich zu - danach würde ich eine gute Gelegenheit haben, mit Fhyr zu sprechen.

Aber es kam alles anders.

Viele der verderbten Nagas hatten wir bereits besiegt, als wir auf einmal einen Hilferuf über das Funkodings vernahmen. Vapuljin hatte etwas von Aico gehört, wusste aber ihren Aufenthaltsort nicht. Offensichtlich verhandelte er gerade mit einem anderen Blutelfen, der sie gefunden hatte. Manchmal schämte ich mich einfach für die Arroganz meines Volkes !

Ich erklärte Vapuljin kurz unsere Situation und versprach sofort zu kommen, sobald wir die Situation hier bereinigt hatten. Fhyr hatte alle mitgehört und wortlos war auch ihr klar, daß nun die Zeit gekommen war.

Doch wo war Aico? Was hat sie schon wieder gemacht? Die Gedanken kreisten in meinem Kopf und wurde nur von immer wiederkehrenden Angriffen der Nagas unterbrochen. Ich versuchte erneut über die Signatur Vilraens einen Kontakt herzustellen, aber unter den gegebenen Umständen war das alles andere als einfach. Endlich hatten wir die Quelle der Anomalie gefunden und wollten uns gerade in den Kampf stürzen, da spürte ich Vilraen ... und auch Aico ! Sie hat erneut eine Art Verbindung zu ihm hergestellt. Doch wo war sie? Ich wollte diesen Faden nicht verlieren ... und dann, ganz schwach, spürte ich sie in der brennenden Steppe bei einem alten Altar der Orks. Was in aller Welt wollte sie dort?

Schnell brachten wir den Kampf hinter uns und sofort machten Fhyr und ich uns auf den Weg. Wir wollten gerade auch mit Vapuljin im Funkodings sprechen, da erzählte er uns, daß er nun endlich den Elfen überzeugen konnte. Aico liegt tatsächlich beim alten Altar in der brennenden Steppe ! Wir sicherten ihm zu, sofort dorthin zu kommen.

Die Reise dauerte nicht länger wir sonst, aber mir kam es vor als vergingen Ewigkeiten. Endlich landete der Windreitermeister an der Thoriumspitze. Wir verabschiedeten uns kurz, bestiegen unsere Pferde und ritten so schnell wir konnten los. Hoch wirbelte der Staub der Steppe als wir querfeldein dahin jagten. Es dauerte nicht mehr lange bis wir das alte Monument und der Altar sahen. Abrupt hielten wir die Pferde an und liefen zum Altar. Ich schenkte dem Blutelfen nur wenig Beachtung, grüßte ihn kurz und wand mich dann gleich Aico zu, die am Boden lag. Sie schien bewußtlos, doch als ich sie ansprach, antwortete sie schwach. Ich hörte die Worte "Portal", "Vilraen", "Orks" und sie zeigte auf den Boden.

Mit stockte der Atem. Uralte Runden bedeckten den Boden, doch die Symbole waren frisch ... und mit Blut gezeichnet, Aico's Blut ! Woher kannte sie diese Symbole? Was hat sie hier getan? Gedanken wirbelten durch meinen Kopf, viele Fragen, keine Antworten. Doch die Antworten mussten warten. Wir mussten beenden, was Aico begonnen hat.

In diesem Moment kamen Vapuljin und weitere Blutelfen. Ich war froh den Troll zu sehen. Er hatte damals schon bei der Rettung von Suri durch seine, für uns Blutelfen fremdartige Magie eine wesentliche Rolle gespielt. Damals hatte ich ihm bei seinem Ritual geholfen, ohne tatsächlich zu verstehen, was er tat. Dieses Mal könnte er mir eine große Hilfe sein.

Ich nickte zu Fhyr und gab ihr zu verstehen, daß es gleich beginnen würde. Gefasst sah sie mich an. Ich atmete schwer ein, dann wand ich mich an Vapuljin und bat ihn um seine Hilfe. Kurz erläuterte ich was zu tun sei, dann willigte er ein.

Dann betrachtete ich die Runen ... versank in ihnen ... konzentrierte mich ... Wie von selbst zeichnete ich die fehlenden Symbole. Die Umgebung verschwand um mich herum ... ein Portal entstand.

Und dann sah ich Vilraen.

Tief im Abyss war er bei einem alten Orkportal. Das war also die Verbindung. Aber da war noch jemand. Offensichtlich ein Mitstreiter.

Ich spürte wir meine Kräfte schwanden als Vilraen durch dieses Portal zurück in unsere Welt geholt wurde. Aber ich wollte auch seinen Mitstreiter retten. Niemand verdient es dort unten sterben zu müssen.

Auf einmal durchfährt mich ein tiefer Schmerz im Herzen. Ganz kurz nehme ich die Gegenwart war uns sehe, daß Fhyr zusammengebrochen ist. Erneut versuche ich die Verbindung herzustellen und auch den anderen noch zu holen, aber ich spüre wie meine Kräfte schwinden ...

Dunkelheit.

Verschiedene Kräfte zerren an mir.

Gedankenfetzen fliegen durch den Raum.

Auf einmal: Stimmen, leise und dumpf.

Aus schwarz wird grau. Langsam versuche ich die Augen zu öffnen. Dann sehe ich das riesige, aber freundliche Gesicht eines Tauren direkt vor mir. Gernod ! Beinahe wäre ich ihm um den Hals gefallen, aber meine Beine versagten mir noch den Dienst. Aber was war mit Fhyr? Erneut spürte ich den Schmerz in meiner Brust. Mit gebrochener Stimme fragte ich Gernod. Er beruhigte mich - sie schlafe noch, aber es gehe ihr gut. Mit fiel ein Stein vom Herzen.

Langsam spürte ich, wie Leben meinen Körper durchströmte und vorsichtig versuchte ich aufzustehen. Ich sah Fhyr, tief versunken in einem ruhigen Schlaf. Dann sah ich Aico und Vilraen. Aico sah sehr glücklich aus. Ich lächelte. Und dann waren da noch mehr Blutelfen, die ich alle nicht kannte.

Auf einmal gab es einen Streit. Einer der Blutelfen beschuldigte Vilraen ein Dämon zu sein. Ich verstand nicht, was ihn dazu bewog. Mir fehlte einfach die Kraft mich einzumischen - aber eines war sicher, Vilraen ist gewiß kein Dämon, denn dann hätte bereits die Locke, die mir Aico von ihm gab, die eines Dämon sein müssen. Offensichtlich konnte auch Aico und Vilraen den heißblütigen Blutelfen überzeugen.

Dann ging ich vorsichtig zu den beiden. Aico war einfach überglücklich - aber auch noch etwas schwach auf den Beinen. Dann fiel mir noch der andere ein, der ebenfalls mit Vilraen im Abyss war. Ich fragte Vilraen, aber meine Stimme war wohl noch zu schwach, denn er antwortete nicht.

Gernod kam schließlich zu uns und meinte, daß wir durch den Kontakt mit den Dämonen gereinigt werden müssten. Ich stimmte zu und so hielten wir, Gernod, Aico, Vilraen und ich uns an den Händen während ein einige reinigende Worte in der dunklen Sprache der Tauen sprach. Ein warmes und wohliges Gefühl durchstömte meinen Körper, beinahe so als würde ich meine Kraft direkt aus der Erde bekommen.

Danach verabschiedeten wir uns von Aico und Vilraen und Gernod half mir und Fhyr noch nach Shattrat. Ich war einfach noch zu schwach um Fhyr zu tragen und so war ich dankbar, sie sicher in den kräftigen Armen von Gernod zu sehen. Vorsichtig legte er sie in ein Bett im Shattrater Gasthaus. Dann verließ er uns.

Ich legte mich zu Fhyr und srich ihr zärtlich über das Gesicht. Dann fiel ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.


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Anmerkung des Chronisten Der Archivar überträgt die nächsten Seiten in die Memoiren. Sie werden hier ausgestellt, sobald gebunden.

Engste Freunde[]

Gernod, Fhyr, Imdhrel, Kerttu, Hegel, Bilè, Typhis, Kazzam