Medivh | Zitate |
Magus Medivh (thal. "Behüter der Geheimnisse"[2]) war der letzte Wächter von Tirisfal, einer alte Linie von Beschützern welche es sich zur Aufgabe gemacht hatten, gegen die Brennende Legion vorzugehen. Er galt als Berater König Llanes und war ein Kindheitsfreund Lothars.[2][3] Zudem war er der einzige menschliche Zauberer, vor dem selbst Todesschwinge Respekt hatte.[4] Zu seinen Spezialgebieten zählte die Astronomie.[5]
Bereits vor seiner Geburt wurde er im Mutterleib vom Geist Sargeras' besessen[6] und eröffnete mit Gul'dan das Dunkle Portal, welches der Horde erlaubte, nach Azeroth zu gelangen und ihre Verwüstung zu beginnen.[7] Medivh wurde schließlich durch Garona, Lothar und Khadgar aufgehalten.[8] Kurz vor dem Ausbruch des Dritten Krieges wandelte Medivh erneut auf Azeroth, diesmal als mysteriöser Prophet, welcher die sterblichen Völker zur Entscheidungsschlacht am Berg Hyjal führte.[9]
Hintergrund[]
Medivhs Ursprünge (45 vDP)[]
“ | Ich bin so. Ich war von Geburt an befleckt, beschmutzt vom Moment meiner Zeugung, ein Samen, der zu einer bitteren Frucht wuchs. Du hast den wahren Medivh nie gekannt.[8] | ” |
Viele Jahrhunderte vor Medivhs Geburt bekämpfte seine Mutter Aegwynn den Avatar von Sargeras in den eisigen Einöden Nordends und ging, so dachte sie, als Siegerin hervor. Die Wächterin ahnte nicht, dass der Dunkle Titan ihre Angriffe genutzt hatte, um einen Teil seines Geistes in die Seele der Magierin zu übertragen, wo er zunächst schlummerte und wartete.[10][11][12][13][14] Über die Jahrhunderte entfremdeten sich der Rat von Tirisfal und die Wächterin voneinander, was Sargeras geschickt förderte, und als sie ihre Macht aufgeben sollte, weigerte sie sich. Aegwynns Ungehorsam führte schließlich zur Gründung der Tirisgarde, welche die rebellische Wächterin in Gewahrsam nehmen sollte.[15] Aegwynn war allerdings nicht so leicht zu fassen, und verschwand für mehrere Jahrhunderte, bis 45 Jahre vor der Öffnung des Dunklen Portals schließlich Nielas Aran Erfolg zu haben schien. Der unnachgiebige Jäger der Wächterin sympathisierte allerdings schließlich mit ihr und stimmte ihrem Plan zu, ein Kind zu zeugen, welches als ihr Nachfolger frei von den Regeln des Rates agieren könne.[16] Als Aegwynn Medivh gebar, hatte sie keine Ahnung, dass auch die Dunkelheit, die in ihrem Herzen lauerte, auf ihn übergegangen war.[12]
Aegwynn verließ Nielas und Medivh anschließend und Medivh wuchs am Hof von Sturmwind auf, wo ihn Nielas in den arkanen Künsten unterrichtete.[17] Da Nielas damit Teil des Hofstaates war, wuchs auch Medivh zunächst bei Hofe auf und verbrachte viel Zeit mit dem Thronerben Llane sowie Anduin Lothar, einem Nachfahren der Arathi. Obschon die Kindheitsfreunde zu allerlei Schabernack neigten, waren sie im Königreich recht beliebt und Medivh genoss die Ausflüge, die ihn der strengen Obhut seines Vaters entzogen. Nielas offenbarte seinem Sohn schließlich, wieso er Medivh so streng unterrichtete, und berichtete ihm von Rat von Tirisfal, den Wächtern und Medivhs Bestimmung. Die harten Studien und der Druck, der auf seinen Schultern lastete, nagten an Medivh. In der Nacht vor seinem vierzehnten Geburtstag übermannte ihn die Macht der Tirisfalen und er tötete versehentlich seinen Vater, woraufhin er in ein langes Koma fiel.[18][19][20]
Medivhs Erwachen und der Gurubashi-Krieg (21-18 vDP)[]
“ | Er schlief als Junge ein und erwachte als erwachsener Mann.[21] | ” |
Llane und Lothar brachten Medivh in die Abtei von Nordhain zur Pflege, wo er mit Brühe gefüttert wurde, damit er während seines langen Schlafs nicht starb. Das Koma, so Lothar, hatte etwas Unnatürliches an sich, allerdings nannte Medivh selbst es lediglich ein "Nickerchen" und wollte nach seinem Erwachen die Vorgänge auch nicht näher untersuchen.[21][18] Nach den fast zehn Jahren, die er im Koma verbracht hatte, genoss Medivh die Zeit, die er mit seinen Freunden verbringen konnte, auch wenn sich die Welt um ihn herum geändert hatte. Llane bereitete sich bereits darauf vor, die Nachfolge des alten Königs Barathen anzutreten und Lothar war zu einem Ritter in Sturmwinds Armee geworden. Allmählich wurde ihm die Macht bewusst, die für ihn zum Greifen nahe lag und äußerlich schien er sich gut zurechtzufinden.[18] Innerlich allerdings haderte er mit seiner Schuld am Tod seines Vaters und wurde immer wieder von verstörenden Träumen geplagt, in welchen ihm manchmal eine Frau erschien, die ihn nach Karazhan rief, oder eine dunkle Präsenz spürte, die seine Gedanken verdrehte. Er beschloss allerdings, die Träume zunächst zu ignorieren.[22]
Zwischen Sturmwind und den Gurubashi kam es indes immer wieder zu Scharmützeln, da sich die Bauern und Siedler weit nach Süden vorgewagt hatten.[22] Der amtierende König, Barathen Wrynn, wollte allerdings eine Deeskalation vermeiden, auch wenn viele Soldaten darauf brannten, gegen die Trolle vorzugehen. Llane und Lothar konnten Medivh schließlich zu einer geheimen Mission überreden und so zogen die drei unbemerkt ins Schlingendorntal, um den Anführer der Trolle, Jok'non, aus dem Weg zu schaffen. Als es zum Gefecht kam, erregten die drei Menschen große Aufmerksamkeit und mussten in einer brutalen Schlacht um ihr nacktes Überleben kämpfen. Medivh blieb nichts anderes übrig, als seine Bedenken zu vergessen und seine ganze Macht zu entfesseln. Der folgende Zauber vernichtete jeden Troll innerhalb des Tempels und selbst Llane und Lothar waren von Medivhs Macht überwältigt. Medivh selbst war höchst beunruhigt, da er nicht einmal verstand, woher er das Wissen über den Zauber hatte, den er gewirkt hatte.[23]
Die Gurubashi versammelten sich anschließend unter dem Banner des Sohns des gefallenen Kriegsfürsten, Zan'non, und marschierten gegen Sturmwind in den Krieg. Die Zahl der Toten stieg auf beiden Seiten rasch an und Barathen wagte einen verzweifelten Gegenangriff, der ihn das Leben kostete. Llane, der nun von Schuldgefühlen geplagt das Kommando übernehmen musste, bat Medivh abermals, seine Macht zu entfesseln, wie er es im Schlingendorntal getan hatte, um die Stadt zu retten. Der Wächter begab sich auf den Wehrgang und ließ Feuer und Eis auf die Gurubashi herniederregnen. Er ließ die Gegner mitten in der Bewegung erfrieren; er ließ sie von innen heraus verbrennen; er riss sie durch pure, arkane Energie in Fetzen - und mit Erschrecken stellte er fest, dass er es genoss. Medivh erkannte, dass er nicht die nötige Willenskraft oder geistige Stärke besaß, seine Fähigkeiten zu kontrollieren und hörte diesmal bereitwillig auf die Frau in seinen Träumen, die ihn nach Karazhan rief.[24]
Die Bürde des Wächters[]
Als Medivh Karazhan erreichte, erwartete ihn Aegwynn bereits. Mehr als ein Jahr lang holten Mutter und Sohn die Zeit nach, die sie getrennt gewesen waren. Aegwynn nutzte diese Gelegenheit und lehrte Medivh, was es bedeutete, ein wahrer Wächter zu sein. Geheimhaltung war das A und O - das war ihre erste Lektion. Er konnte niemandem trauen, ganz besonders nicht dem Rat von Tirisfal. Einer von Aegwynns engsten Freunden, Moroes, erklärte sich bereit, bei Medivh zu bleiben und im Turm von Karazhan nach dem Rechten zu sehen. Abgesehen vom Kontakt zu Moroes sollte Medivh sich jedoch vom Rest der Außenwelt zurückziehen. Als Medivh ihr von der seltsamen Dunkelheit in seinem Innern berichtete, tat sie seine Sorgen als Bürde der Macht ab und kehrte wieder ins Exil zurück. Medivh seinerseits zog sich in die Bibliotheken von Karazhan zurück und widmete sich seinen Studien.[25]Der Rat von Tirisfal erfuhr, wie Aegwynn vermutet hatte, von Medivh. Da sich die Ratsmitglieder allerdings sicher waren, dass jeder Versuch, Medivh ihren Willen aufzuzwingen, ihn erzürnen würde, wählten sie einen anderen Weg. Sie überzeugten zahlreiche Magierorden und -schulen, junge Schüler zu Medivh zu schicken, doch niemand hielt es lange bei dem schroffen und anspruchsvollen Lehrer aus. Zudem spürte er, wie die Dunkelheit in ihm wuchs, und glaubte, seine Abgeschiedenheit sei ein Grund dafür. Moroes überzeugte ihn, Bankette und Festlichkeiten für die Leute aus der Region abzuhalten und die Freude der Gäste hob kurzzeitig auch Medivhs Stimmung.[26]
Medivhs Niedergang (10 vDP)[]
Wenn er nicht gerade Feste oder Empfänge abhielt, widmete sich Medivh weiter seinen Studien. Aegwynns Worte hatten bei ihm eine bleibende Wirkung hinterlassen: Er akzeptierte seine Bestimmung als Wächter und wollte lernen, wie er Azeroth am besten beschützen könnte. Medivh verschlang die Schriften in den Bibliotheken, so schnell er nur konnte, und die Überlieferungen zum Krieg der Ahnen inspirierten ihn besonders.[26] Medivh hatte nicht den geringsten Zweifel an einer Rückkehr der Brennenden Legion und befand, dass drastische Maßnahmen nötig waren, um Azeroth auf ihre Rückkehr vorzubereiten. Der Wächter ahnte nicht, welche dunklen Mächte ihn auf diesen Pfad der Verzweiflung führten, aber er kam zu dem Schluss, dass Azeroth mit einem fundamentalen Makel behaftet war, und sich von selbst nicht ändern würde.[27]Jemand musste alles zerstören, was die Welt spaltete - Nationen, Kulturen, Regierungen und Könige. Chaos war die Krankheit, an der Azeroth litt und um Azeroth zu heilen, würde er eine Armee brauchen. Medivh nutzte seine Macht als Wächter, um über die Grenzen von Azeroth hinaus in den Kosmos zu reisen. Er besuchte andere Welten und bislang unbekannte Winkel des Wirbelnden Nethers. Durch Sargeras' Manipulation richtete sich Medivhs Aufmerksamkeit rasch auf eine Welt im Bestimmten: Draenor. Mehrere Jahre lang beobachtete Medivh die Orcs, wobei er die Gestalt eines Raben annahm, um durch das Land zu reisen. Er erkannte, dass die Brennende Legion diese Horde ohne Mühe manipuliert hatte und Medivh wusste, dass er dazu ebenfalls imstande war. Die Orcs waren die perfekte Armee, um Azeroth für immer zu verändern und er würde es genießen, die Marionetten der Legion gegen die Dämonen selbst einzusetzen. Während er auf dieses Ziel hinarbeitete, schrieb er seine Gedanken nieder und fasste seine wichtigsten Entdeckungen und magischen Techniken zusammen - im Buch des Medivh, wie es später genannt werden sollte.[27]
Ein Fremder aus einer fremden Welt (1 vDP)[]
Unter den Augen Medivhs schlitterte die Horde auf Draenor immer weiter auf ihre Selbstzerstörung zu. Schwarzfaust bedrängte Gul'dan auch weiterhin, eine Rettung für sein Volk zu finden, doch der Hexenmeister konnte ihm keine bieten. Medivh offenbarte sich schließlich um 1 vDP in Gestalt eines kapuzenverhüllten Fremden. Nach einer kurzen Konfrontation mit Gul'dan offenbarte er den Orcs, dass sie mit seiner Hilfe von Draenor entkommen könnten, falls sie ein gewaltiges, magisches Portal errichteten, welches sie nach Azeroth führen würde. Gul'dan verlangte eine Belohnung für seine Unterstützung und Medivh offenbarte ihm eine Vision des Grabmals des Sargeras. Er versprach ihm zudem, den exakten Standort der Gruft preiszugeben, wobei Medivh nicht vorhatte, dieses Versprechen einzulösen, aber dem machtgierigen Gul'dan blieb keine andere Wahl, als dem Fremden zu vertrauen, und die Bauarbeiten am Dunklen Portal konnten beginnen.[28][29][30][31]Der Verdacht des Rates (Im Jahr des Dunklen Portals)[]
Gelegentlich reiste Medivh nach Draenor, um den Fortschritt beim Bau des Dunklen Portals zu begutachten, doch sein wiederholtes Verschwinden blieb nicht unbemerkt. Zunächst führte es zu Beschwerden von Adeligen und Unterhaltern, die in Erwartung diverser Festivitäten nach Karazhan kamen und den Abend als Enttäuschung betrachteten, wenn ihr Gastgeber nicht zugegen war.[28] Diese Enttäuschung sprach sich bis zum Rat von Tirisfal herum, welchem Medivh immer noch ein Rätsel geblieben war. Es genügte dem Rat nicht länger, einfach nur zu warten, bis Medivh von sich aus enthüllte, was er mit seinen außergewöhnlichen Kräften vorhatte, und so schickten sie verdeckte Magier der Kirin Tor nach Karazhan, doch Medivh unterband diese Bestrebungen mühelos. Dennoch musste er der Einmischung des Rates deutlicher Einhalt gebieten, denn er war sicher, dass sie seinen Plan zur "Rettung" Azeroths nicht billigen würden. Binnen einer Woche wurden vier Mitglieder des Rates von Tirisfal tot aufgefunden, doch es gab keine Beweise, die den Wächter mit den Morden in Verbindung brachten.[32][33]
Kampf der Wächter[]
Das schiere Ausmaß magischer Macht, die für die Öffnung des Dunklen Portals nötig war, machte es unmöglich, dieses Ereignis geheimzuhalten. Medivh hatte seine bisherigen Aktivitäten verschleiert, so gut es ihm möglich gewesen war, aber jede Kreatur in Azeroth, die empfänglich für Magie war, musste die Wogen der Energie spüren, als das Portal zum Leben erwachte. Gleichwohl, die meisten vermochten nicht zu erfassen, woher diese Störung rührte. Mit einer Ausnahme: Aegwynn brach sofort auf, um den Ursprung der Energien zu ergründen.[34]Nachdem sie schweren Herzens erkannt hatte, dass Medivh, dessen Energie mit der Präsenz von Teufelsmagie verwoben war, dafür verantwortlich war, eilte sie los, um ihn aufzuhalten. Gemeinsam mit einem Blauen Drachen namens Arcanagos reiste sie nach Karazhan, wo sie Medivh zu stellen hoffte. Aegwynn betrat den Turm zunächst allein, in der Hoffnung, Medivh kampflos davon überzeugen zu können, seine Kräfte abzugeben. Doch es kam anders. Das Wesen, das sie an diesem Tag bekämpfen sollte, war nicht ihr Sohn, sondern Sargeras, der inzwischen die völlige Kontrolle über Medivhs Geist erlangt hatte. Aegwynn war schockiert, als ihr die Wahrheit offenbar wurde.[35] So traten sich Aegwynn und Sargeras erneut gegenüber. Sargeras verbrannte Arcanagos von innen heraus und während sie in einem epischen Duell durch den Turm wüteten, gewann Aegwynn tatsächlich Stück für Stück die Oberhand. Sargeras mobilisierte seine Macht, um Hunderten von Menschen die Lebensenergie zu entreißen, die gerade aus Karazhan fliehen wollten, und drängte Medivh, Aegwynn zu vernichten, doch ein kleiner Teil von Medivhs Geist verweigerte sich diesem Befehl. Stattdessen nutzte er seine Macht, um Aegwynn aus Karazhan zu verbannen. Sargeras zog sich anschließend wieder in die Tiefen von Medivhs Geist zurück und der Wächter besaß nur lückenhafte Erinnerungen an das, was sich soeben zugetragen hatte.[36]
Garona und der Wächter[]
Während Aegwynn gegen Sargeras kämpfte, strömten weitere Truppen der Horde durch das Dunkle Portal, darunter auch Garona, die von Gul'dan geschickt wurde, um mehr über den mysteriösen Fremden herauszufinden.[36] Dank ihres Sprachentalentes konnte sie einigen menschlichen Gefangenen wertvolle Informationen entlocken und erfuhr von einem mächtigen Zauberer namens Medivh, der in Karazhan wohnte. Die Attentäterin gedachte, den Turm unbemerkt in Augenschein zu nehmen, wurde aber gefangen genommen, kaum dass sie in Sichtweite des Turms kam.[37]Medivh tötete die Halborcin allerdings nicht, sondern betrachtete sie als Kuriosum. Er hatte sie während seiner Besuche auf Draenor nicht gesehen. Sie war eine Ausgestoßene, was sein Mitleid weckte, und besaß überdies eine bemerkenswerte Intelligenz. Für Medivh war offensichtlich, dass sie keine Bedrohung für ihn darstellte und dank Gul'dans grenzenloser Grausamkeit auch keine Liebe für die Horde hegte. Er beschloss, dass ihm eine Verbündete - vielleicht sogar eine Freundin - unter den Orcs mehr nützen würde, als ein weiterer Geist in Karazhan. Er ließ sie frei und lud sie ein, nach Karazhan zurückzukommen, wann immer es ihr beliebte.[37]
Khadgar und die Alte Horde[]
Nach jahrelangen Streitigkeiten mit den Kirin Tor, welche begierig darauf waren, zu erfahren, was Medivh alles in seinem Turm ausheckte, gab dieser schließlich nach. Die Kirin Tor schickten ihm den jungen Khadgar. In Dalaran schien zwar jeder ehrfürchtig Medivhs Namen zu nennen, allerdings konnte Khadgar dort kaum Aufzeichnungen finden, außer dass es sich um einen Mann in seinen Vierzigern handelte, der nichts Großartiges bislang geleistet oder verbrochen hatte.[38][2][39] Medivh war allerdings auch dafür bekannt, einen außerordentlichen "Verschleiß" an Assistenten zu haben.[2] Umso überraschter wirkte er jeden Morgen aufs Neue, wenn er Khadgar noch am Frühstückstisch sah.[3]“ | Medivh pflegte einen Arbeits- und Lebensrhythmus, den man nachsichtig »launenhaft« bezeichnen konnte, und Moroes und Köchin hatten schon vor langer Zeit gelernt, wie man ihm mit einem minimalen Maß an Unannehmlichkeiten für die eigene Person gefällig war.[2] | ” |
Im Gegensatz zu den anderen Schülern bestand Khadgar Medivhs Prüfungen. Selbst, wenn er sich mit gefährlichen Aufgaben konfrontiert sah, behielt der angehende Magier einen kühlen Kopf und Medivh beschloss, diesen neuen Lehrling nicht wieder fortzuschicken.[39][20] Recht früh zu seiner Zeit bei Medivh sah Khadgar seine erste Vision von Draenor und den Kämpfen gegen die Brennende Legion[2][20], von welcher er Medivh berichtete.[40] Der Wächter täuschte Ahnungslosigkeit vor und gemeinsam begaben sich Wächter und Lehrling zum Schwarzen Morast. Khadgar erblickte das erste Mal die Orcs und die beiden trafen zudem auf Anduin Lothar, der Medivh bat, ihnen beizustehen. Lothar offenbarte Khadgar zudem, dass er sich Sorgen um seinen eigenbrötlerischen Jugendfreund machen würde und bat ihn, ein Auge auf Medivh zu haben.[21][40] Einige Zeit später wurde der Wächter nach Sturmwind gerufen, um den Tod zweier Magier, Huglar und Hugarin, zu untersuchen.[33][41] Khadgar durchstöberte weiterhin die Bibliotheken auf eigene Faust und wurde Zeuge einiger Visionen[20][42][33][41], während Medivh immer öfter mit Abwesenheit glänzte und seine Menschlichkeit zur Gänze zu verlieren schien. Dieser Umstand hatte auch Auswirkungen auf Karazhan selbst und die anzahl gequälter Geister, die durch den Turm wanderten, wuchs an.[43] Indes starben weitere Magier, darunter auch Guzbah, einer von Khadgars ehemaligen Lehrern.[44]
Irgendwann in dieser Zeit wurde Medivh von zwielichtigen Händlern aufgesucht, welche ihn mit gefälschten arkanen Artefakten betrügen wollten. Medivh durchschaute ihr Spielchen und tötete und verfluchte sie. Brink Spannercrank zufolge ist dies der Ursprung der Dunklen Reiter, welche seitdem an Karazhan gebunden waren und immer wieder ausritten, um Artefakte von großem Wert zu stehlen und bei sich zu horten.[45]
Nach zahlreichen Versuchen, den Büchern Medivhs ihre Geheimnisse zu entlocken, machten Khadgar und Garona schließlich eine schockierende Entdeckung: Medivh selbst hatte die Horde nach Azeroth geführt.[44][7][7] Die beunruhigende Vision war kaum verblasst, da erfuhr auch Medivh, was Khadgar und Garona entdeckt hatten. Die Halb-Orcin und der Novize entgingen dem Zorn des Wächters nur mit knapper Not und flohen nach Sturmwind, um Llane und Lothar zu warnen.[46][47] Lothar betraute Gavinrad mit der weiteren Verteidigung Sturmwinds und schweren Herzens führte er einen Trupp nach Karazhan, um seinem Jugendfreund Einhalt zu gebieten.[47][8]
Genau wie beim Kampf gegen Aegwynn übernahm Sargeras auch diesmal die Kontrolle über Medivhs Handeln und Denken. Er warf den Eindringlingen die ganze Macht seiner Fähigkeiten entgegen und die Schlacht in Karazhan war ein Mahlstrom aus Feuer, Stahl und Magie. Khadgar verlor während des Kampfes beinahe sein Leben. Sargeras wollte ihm die Seele aus dem Leib reißen, und als ihm das nicht gelang, raubte er dem Novizen stattdessen einen Teil seiner Lebenskraft. Das ließ Khadgar vorzeitig altern, und der junge Mann verwandelte sich in einen ergrauten Greis. Dennoch war es letztlich Khadgar, der eine Klinge in die Brust seines Lehrmeisters stieß und ihn tödlich verwundete.[47][48] Als der Kampf vorbei war, bestattete Khadgar Moroes und die Köchin und versiegelte Karazhan mit Schutzzaubern[8][49], dann kehrte er inmitten der zweiten Belagerung Sturmwinds mit Lothar in die Stadt zurück.[50][49]
Gefallene Wächter (18 nDP)[]
“ | Wir alle haben uns gefragt, wie Medivh von den Toten zurückkommen konnte, nachdem Khadgar und Lothar ihn besiegt hatten. Man brauchte schon machtvolle Magie dafür. Ich wäre dazu fähig gewesen, und auch noch ein oder zwei andere. Aber wenn sie es getan hätten, hätten sie es eingestanden. Ihr habt gesagt, Ihr wärt bei dem Kampf mit Medivh ausgezehrt worden. Aber es gibt etwas, das als Ersatz für die notwendige Kraft dienen konnte und das ist das Band zwischen Mutter und Sohn.[51] | ” |
Während die Pläne des Lichkönigs Gestalt annahmen und Kel'Thuzad und der Kult der Verdammten damit begonnen hatten, die Seuche des Untodes im Ostwald Lordaerons zu verbreiten, streifte Medivhs Geist an den Grenzen der Wirklichkeit dahin, unfähig, jemand über die Machenschaften der Brennenden Legion zu warnen. Die einzige Person, die er erreichen konnte, war Aegwynn, die ihrerseits an den östlichen Gestaden Kalimdors einsam wanderte.[52]
Medivhs Tod war kein Trost für sie und sie gab sich die Schuld für alles, was Medivh angerichtet hatte. Während dieser dunklen Tage hatte Aegwynn einen seltsamen Traum. Darin sah sie Medivh, gekleidet in einen Umhang mit Rabenfedern. Er erklärte ihr, dass er eine Nachricht für die Welt hätte, und er bat seine Mutter um Hilfe, ihn nach Azeroth zurückzubringen. Nachdem sie gespürt hatte, dass Medivhs Seele frei von Sargeras' Berührung war, sah sie darin eine Chance, ihre Fehler wiedergutzumachen und mobilisierte das Wenige an magischer Kraft, das ihr noch geblieben war, um mit Medivhs Geist in Kontakt zu treten. Nach mehreren Monaten gelang es ihr, Medivh nach Azeroth zu rufen und Medivh berichtete, was er gesehen hatte, während sein Geist jenseits der materiellen Welt umhergestreift war.[53]
Aegwynn drängte ihren Sohn, seine Wächterfähigkeiten gegen die Legion einzusetzen, aber Medivh hatte anderes im Sinn. Sein eigener Fall hatte ihn gelehrt, wie gefährlich es war, den Schutz der Welt in die Hände eines einzelnen Wächters zu legen. Stattdessen wollte er die Welt bereisen, ihre Bewohner warnen und sie unter einem Banner vereinen.[54]
Dritter Krieg[]
Die Warnung des Propheten[]
Die Seuche des Untodes breitete sich schneller aus, als Medivh erwartet hatte und er wusste, dass wer infiziert war, nicht mehr zu retten war. Zudem wusste er von den Plänen der Legion und dem zweiten Brunnen der Ewigkeit und musste alle Ressourcen mobilisieren, um Nordrassil zu schützen. Er beschloss, möglichst viele Einwohner Lordaerons, die nicht von der Seuche befallen waren, um sich zu scharen und nach Kalimdor zu führen. Manchen erschien er im Traum, wobei er die Gestalt eines Raben annahm; andere suchte er persönlich auf, als kapuzenverhüllte Gestalt, die nur "der Prophet" genannt wurde. Ihnen allen verkündete er eine grimmige Warnung: Sie mussten die Östlichen Königreiche verlassen und nach Westen in die uralten Lande Kalimdors ziehen, andernfalls wäre die gesamte Welt dem Untergang geweiht.[55]Zwei der einflussreichsten Menschen, an die Medivh herantrat, waren Lordaerons König Terenas II.[56] und der Herrscher von Dalaran, Antonidas.[57] Doch keiner der beiden beherzigte die Warnung des Propheten.[58] Während er bei den Menschen wenig Erfolg hatte, ließen die Orcs Medivh hoffen. Die Ironie der Situation entging dem ehemaligen Wächter keinesfalls.[59][60][61]
Als Arthas sich auf seinem verhängnisvollen Weg nach Stratholme befand, versuchte Medivh erneut sein Glück, doch seine Worte fanden auch hier keinen Anklang - außer bei Jaina, welche das Gespräch heimlich belauscht hatte und zur Ansicht gelangte, dass dieser "Prophet", wer auch immer er sei, eine sehr mächtige Person sei.[62][63] Jaina war es schließlich auch, welche auf Medivh hörte und nach dem Ausmerzen Stratholmes mit einer Flotte nach Kalimdor aufbrach.[64][65]
Der lange Marsch[]
Medivh spürte die Brennende Legion auf Azeroth, und er wusste, dass der Angriff der Dämonen auf Kalimdor unmittelbar bevorstand. Immerhin war es ihm gelungen, sowohl die Allianz als auch die Horde auf den Kontinent zu rufen, doch er wusste, dass beide Fraktionen zunächst viel böses Blut überwinden und zusammenarbeiten mussten, bevor sie gegen die Legion bestehen konnten. Er beschloss, sie an einen besonderen Ort zu locken: den Steinkrallengipfel.[66]
Vom Schicksal zusammegeführt[]
Während Grommash Höllschrei gegen Cenarius und die Nachtelfen kämpfte, führten Thrall und Jaina Prachtmeer ihre Anhänger wie geplant ins Steinkrallengebirge. Als sie aufeinandertrafen, schien eine Konfrontation beinahe unausweichlich, doch ehe Blut vergossen werden konnte, zeigte sich Medivh. Medivh erzählte ihnen von den Plänen der Brennenden Legion und um sie davon zu überzeugen, wie viel wirklich auf dem Spiel stand, enthüllte er außerdem, was mit Grom und dem Kriegshymnenklan geschehen war. Thrall und Jaina handelten einen unsicheren Waffenstillstand aus und waren willens, die alten Feindseligkeiten zurückzustellen und bis auf Weiteres zusammenzuarbeiten.[67][68]
Die Schlacht am Berg Hyjal (21 nDP)[]
Schließlich konnte er auch die Nachtelfen überzeugen, nachdem er Malfurion Sturmgrimm im Traum erschienen war[69] und die verbündeten Truppen konnten die Brennende Legion in der Schlacht am Berg Hyjal zurückschlagen.[70] Medivh bekundete, die Wurzeln Nordrassils würden mit der Zeit heilen und zog sich zurück.[71][72]
Anmerkungen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Ultimate Visual Guide, S. 74
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Der Letzte Wächter, Kap. 2
- ↑ 3,0 3,1 Der Letzte Wächter, Kap. 3
- ↑ Der Tag des Drachen, Kap. 13
- ↑ Jenseits des Dunklen Portals, Kap. 16
- ↑ Aluneth, Teil 10
- ↑ 7,0 7,1 7,2 Der Letzte Wächter, Kap. 12 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „DLW Kap12“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges<ref>
-Tag. Der Name „DLW Kap12“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ 8,0 8,1 8,2 8,3 Der Letzte Wächter, Kap. 16
- ↑ Warcraft III: Reign of Chaos
- ↑ Feuer im Norden: Die Schlacht zwischen Aegwynn und Sargeras
- ↑ Aluneth, Teil 9
- ↑ 12,0 12,1 Chroniken, Bd. 2, S. 104
- ↑ Chroniken, Bd. 1, S. 150
- ↑ Das Szepter des Sargeras, Teil 7
- ↑ Schwarzfrost, Teil 5
- ↑ Chroniken, Bd. 1, S. 161
- ↑ Teufelskreis, Kap. 14
- ↑ 18,0 18,1 18,2 Chroniken, Bd. 1, S. 162
- ↑ Chroniken, Bd. 2, S. 105
- ↑ 20,0 20,1 20,2 20,3 Der Letzte Wächter, Kap. 5
- ↑ 21,0 21,1 21,2 Der Letzte Wächter, Kap. 4
- ↑ 22,0 22,1 Chroniken, Bd. 2, S. 106
- ↑ Chroniken, Bd. 2, S. 107
- ↑ Chroniken, Bd. 2, S. 109
- ↑ Chroniken, Bd. 2, S. 111
- ↑ 26,0 26,1 Chroniken, Bd. 2, S. 112
- ↑ 27,0 27,1 Chroniken, Bd. 2, S. 113
- ↑ 28,0 28,1 Chroniken, Bd. 2, S. 114
- ↑ Aluneth, Teil 10
- ↑ Aufstieg der Horde, Kap. 21
- ↑ Aufstieg der Horde, Kap. 22
- ↑ Chroniken, Bd. 2, S. 115
- ↑ 33,0 33,1 33,2 Der Letzte Wächter, Kap. 7
- ↑ Chroniken, Bd. 2, S. 116
- ↑ Chroniken, Bd. 2, S. 116-117
- ↑ 36,0 36,1 Chroniken, Bd. 2, S. 117
- ↑ 37,0 37,1 Chroniken, Bd. 2, S. 118
- ↑ Der Letzte Wächter, Kap. 1
- ↑ 39,0 39,1 Chroniken, Bd. 2, S. 119
- ↑ 40,0 40,1 Chroniken, Bd. 2, S. 120
- ↑ 41,0 41,1 Der Letzte Wächter, Kap. 8
- ↑ Der Letzte Wächter, Kap. 6
- ↑ Chroniken, Bd. 2, S. 132
- ↑ 44,0 44,1 Der Letzte Wächter, Kap. 9
- ↑ Dunkle Reiter, S. 88
- ↑ Der Letzte Wächter, Kap. 13
- ↑ 47,0 47,1 47,2 Chroniken, Bd. 2, S. 133
- ↑ Im Strom der Dunkelheit, Erster Prolog
- ↑ 49,0 49,1 Der Letzte Wächter, Epilog
- ↑ Chroniken, Bd. 2, S. 135
- ↑ Teufelskreis, Kap. 16
- ↑ Chroniken, Bd. 3, S. 37
- ↑ Chroniken, Bd. 3, S. 38
- ↑ Chroniken, Bd. 3, S. 39
- ↑ Chroniken, Bd. 3, S. 45
- ↑ Die Warnung
- ↑ Menschenkampagne: Jainas Zusammenkunft
- ↑ Arthas: Aufstieg des Lichkönigs, Kap. 9
- ↑ Introkampagne 1: Visionen
- ↑ Thralls Vision
- ↑ Chroniken, Bd. 3, S. 45-46
- ↑ Arthas: Aufstieg des Lichkönigs, Kap. 11
- ↑ Menschenkampagne: Der Prinz und der Prophet
- ↑ Menschenkampagne: Auf ungleichen Wegen
- ↑ Chroniken, Bd. 3, S. 64
- ↑ Chroniken, Bd. 3, S. 66
- ↑ Chroniken, Bd. 3, S. 73-74
- ↑ Orckampagne 7: Das Orakel
- ↑ Nachtelfenkampagne: Der letzte Wächter
- ↑ Nachtelfenkampagne 7: Götterdämmerung
- ↑ Ende der Ewigkeit
- ↑ Chroniken, Bd. 3, S. 80-81
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