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Ein Buch von Maelyra Laubgold[1][2].
Grundlagen der Runenmagie

Jeder angehende Arkanist weiß, dass die Leylinien die Quelle der Arkanen Magie sind. Je mehr Leylinien sich auf einem Punkt befinden, desto mächtiger der Nexus. Der Runenwirker weiß jedoch, dass nicht nur die Kreuzung mehrer Linien für Arkane Macht wichtig ist – die Form der Leylinien selbst ist es ebenso. Leylinien können bestimmte Formen annehmen und allein dadurch einen magischen Effekt auf ihre Umgebung ausüben. Das bekannteste Beispiel dieses Phänomens dürften die Leylinien in den Bergen Sturmwinds sein. Allein durch ihre Form, ihren Verlauf, sorgen sie für die heftigen Winde, die der Stadt ihren Namen gaben.

Wo immer Leylinien sich so treffen und verlaufen, dass sie einen natürlichen magischen Effekt auf die Umgebung haben, der allein durch ihre Form und ihren Verlauf bedingt ist, nennt man dies ein Leymuster, auch Runenmuster genannt. Aus einem Leymuster lassen sich Runen ableiten, und demgemäß ist jede Rune nichts anderes als eine zweidimensionale Abbildung eines Leymusters irgendwo auf Azeroth.

Das Wirken einer Rune geschieht in zwei Schritten: Erstens dem Zeichnen der Rune, zweitens die Aktivierung derselben. Ein Runenmuster besteht üblicherweise aus zehn Runen, die Spruchzaubern gleich einem Zauberzirkel zugeordnet wurden. Ein Runenmuster enthält demgemäß eine Rune des nullten Zirkels, eine des ersten Zirkels, eine des zweiten Zirkels und so weiter.

Der größte Vorteil der Runenmagie liegt darin, dass sie keine Arkane Korruption hervorruft. Da der Runenwirker die Macht des Leys nicht durch Willenskraft, Formel, Gestik und Material in den gewünschten Effekt zwingt, sondern der Ley in diese für ihn natürlichen Formen freiwillig fließt, hinterlässt er keine negativen Rückstände beim Wirker. Des Weiteren können Runen vorbereitet und erst später aktiviert werden, statt den gesamten Zauber in einem Schritt wirken zu müssen. Dies ist jedoch gleichzeitig der Nachteil der Runenmagie. Wenn die Rune nicht vorbereitet ist, dauert es deutlich länger, sie zu zeichnen und zu aktivieren, als es dauert, sie schlicht als Zauberspruch zu wirken. Ihr müsst stets bedenken, dass die Runenmagie weder besser noch schlechter als die Spruchmagie ist. Sie ist lediglich eine andere Facette der Arkanen Magie und vermag das Repertoire eines Spruchmagiers zu erweitern – sie gibt keine reine Macht, sondern Versatilität.

Neben diesen natürlichen Runen haben Arkanisten, die in Spruch- und Runenmagie bewandert sind, die Möglichkeit, Spruchzauber in Runen zu überführen, die den gleichen Regeln und Gesetzen unterliegen wie natürliche Runen. Dies ist ein komplizierter, aufwändiger Prozess, auf den an dieser Stelle nicht länger eingegangen werden soll.

Arten von Runen

Man unterscheidet drei Runentypen: Zeichen, Glyphen und Siegel. Ein Zeichen wird auf einer Kreatur aufgebracht, ihr magischer Effekt betrifft nur diese Kreatur. Das selbe gilt für eine Glyphe – sie wird auf einem Objekt aufgebracht und betrifft nur dieses. Ein Siegel kann wahlweise auf eine Kreatur oder ein Objekt aufgebracht werden und betrifft stets einen bestimmten Bereich um die Rune herum.

Schreiben von Runen

Um eine Rune zu aktivieren, muss sie vorher physisch existieren. Eine Rune kann auf drei verschiedene Arten gezeichnet werden, man unterscheidet hier zwischen spontanen Runen, geschriebenen Runen und permanenten Runen.

I. Spontane Runen

Spontane Runen sind das Mittel der Wahl, wenn der Runenwirker keine Zeit oder Gelegenheit hat, eine Rune auf andere Weise zu zeichnet. Hierbei zeichnet der Runenwirker die Rune vorher auf ein Stück Holz, ein kleines Steinplättchen oder etwas ähnliches. Diese Gegenstände kosten fast nichts und können im Reagenzienbeutel getragen werden. Um sie zu nutzen, drückt der Runenwirker das Runenplättchen auf die Haut oder Oberfläche des Zieles und aktiviert sie. Die Rune verschwindet vom Trägermedium und erscheint auf dem Ziel – bei Objekten wirkt es so, als wäre die Rune darauf gebrannt worden. Bei Kreaturen erscheint sie leuchtend auf der Haut. Sobald der Effekt der Rune endet, verschwindet sie. Der größte Unterschied zwischen dieser und anderen Arten eine Rune zu schreiben ist, dass bei dieser Art das “Zeichnen” der Rune auf das Ziel und die Aktivierung im gleichen Schritt erfolgen. Es unterscheidet sich damit von anderen Arten, Runen zu schreiben und zu aktivieren. Der Vorteil dieser Art liegt in ihrer Schnelligkeit. Der Nachteil ist, dass diese Runen leichter zerstört und gebannt werden können als andere.

II. Geschriebene Runen

Geschriebene Runen sind die präferierte Möglichkeit, eine Rune aufzubringen. Weder sind so leicht zu bannen und zu zerstören wie spontane Runen, noch sind sie so teuer und aufwändig wie permanente Runen. Solche Runen werden mittels spezieller Farbe oder Tinten auf die Oberfläche der Kreatur oder der Person aufgetragen, und bleiben dort für einige Tage bestehen, je nach Macht des Runenwirkers, oder bis sie aktiviert wurde. Diese Runen können aus gewisser Distanz aktiviert werden und sind schwerer zu bannen und zerstören als spontane Runen. Auch diese Art von Rune wird aufgebraucht, wenn sie aktiviert wurde und die Wirkdauer endet.

III. Permanente Runen

Permanente Runen sind die nach fast allen Gesichtspunkten beste Art, eine Rune zu schreiben. Sie sind fast unmöglich zu zerstören, verschwinden nicht im Laufe der Zeit und werden nicht aufgebraucht. Permanente Runen werden auf Kreaturen tätowiert oder in Objekte gemeißelt oder graviert. Der größte Nachteil dieser Runen liegt in den kostspieligen Materialien, die für sie gebraucht werden. Sie eignen sich besonders für Runen, die immer wieder aktiviert werden müssen. Da sie nicht verbraucht werden, kann ein Runenwirker sie direkt wieder aktivieren, und muss sie nicht erst neu zeichnen, worin ihr großer Vorteil liegt.

Die Runen eines Runenmusters bauen aufeinander auf; würde ein Runenwirker eine Rune des vierten Zirkels schreiben, könnte er damit alle einfacheren Runen des gleichen Musters ebenso wirken. Bei geschriebenen Runen oder spontanen Runen wird jedoch die gesamte Rune dabei verzehrt; da die höhere Rune die niedereren Runen beinhaltet, ist die Rune schlicht nicht mehr vollständig.

Erkennen von Runen

Einer der größten Nachteile der Runenmagie liegt darin, dass Runen oftmals leicht erkennbar sind. Da das Muster in irgendeiner Form auf dem Gegenstand oder der Kreatur aufgebracht werden muss, ist sie im inerten Zustand gegebenenfalls zu entdecken. Aktivierte Runen leuchten darüber hinaus in heller Farbe, des Weiteren mag sie sich durch andere magische Effekte bemerkbar machen.

Eine weitere Möglichkeit zum Entdecken von aktivierten Runen ist die Nutzung des Zaubers “Magie entdecken”, der auf aktivierte Runen aufmerksam macht. Ein Magier erfährt dabei nicht den Effekt der Rune, sondern nur ihre Existenz.

Bannung und Zerstörung von Runen

Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Rune unbrauchbar zu machen. Dies sind das Zerstören der Rune selbst und das Bannen. Auch besteht die Möglichkeit, einen Runenwirker daran zu hindern, eine Rune zu aktivieren. Es gilt zu beachten, dass Runen aufgrund ihrer arkanmagischen Natur selbsterhaltend und dementsprechend schwierig zu zerstören und zu bannen sind.

I. Zerstören von Runen

Sobald die aktivierte Rune selbst zerstört ist, schwindet auch ihr magischer Effekt. Das Zerstören von Runen ist schwierig – aufgrund ihrer Größe sind sie schwerer zu treffen als die Kreatur oder das Objekt, auf dem sie gezeichnet ist. Gleichzeitig wird sie von etwaiger Rüstung des Trägers geschützt. Darüber hinaus regenerieren sich geschriebene und permanente Runen über relativ kurze Zeit wieder – die Rune muss also gegebenenfalls in kurzer Zeit oft getroffen werden, um sie zu zerstören. Aktivierte Runen fangen Angriffe mittels ihrer arkanen Macht ab. Dies bedeutet, dass das Objekt oder die Kreatur, auf dem die Rune liegt, nicht beschädigt wird, wenn man die Rune angreift. Die Kreatur nimmt nur den überschüssigen Schaden, der vom letzten Angriff, der die Rune zerstört, übrig bleibt.

Da die Rune zerstört ist, kann sie nicht wieder aktiviert werden. Ein Runenwirker muss sie neu zeichnen.

II. Bannen von Runen

Aktivierte Runen können, wie alle andere Magie auch, gebannt werden. Bei spontanen Runen geschieht dies wie üblich: ein Bannzauber der ausreichenden Stärke bannt die Rune. Geschriebene und permanente Runen sind schwieriger zu bannen. Man muss die Rune bereits schwer beschädigt haben, damit eine Bannung erfolgen kann. Alternativ kann ein Bannzauber gewählt werden, der zwei Zirkel über dem Zirkel der Rune liegt.

Auch beim Bannen einer Rune wird sie zerstört und kann nicht wieder aktiviert werden.

III. Gegenzauber

Es ist möglich, einen Runenwirker mittels Gegenzauber daran zu hindern, eine bereits gezeichnete Rune zu aktivieren. Dies geschieht analog zum Gegenzaubern eines Spruchmagiers. Auch hier gilt, dass geschriebene und permanente Runen, die aktiviert werden sollen, deutlich schwieriger gekontert werden können als spontane Runen.

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