Allgemeines | Geschichte vom Weg des Glaubens |
Euphenia Augustina Moldan, die Letzte ihrer Familie und Tochter einer Bauernfamilie, die in Westfall vor einigen Jahrzehnten einen kleinen Hof ihr eigen nannten. Es reichte um die kleine Familie zu versorgen, nicht mehr und auch nicht weniger. Im Laufe ihre frühen Kindheit stellte sich heraus, dass das kleine Mädchen nur Unsinn im Kopf hatte. Kein Baum war ihr zu hoch, kein Bach zu tief. Die Kirschen des Nachbarn schmeckten immer besser als die eigenen, nicht einmal die Pferde waren vor ihr sicher. Da sich die eigenen Eltern außer einem Kaltblut für die Feldarbeit kein weiteres Pferd leisten konnten, nahm sie sich eben andere. Schnell war man über die Zäune der Koppel geklettert und ebenso schnell preschten Pferd wie seine junge Reiterin über Feld und Flur. Doch sorgte sie auch für frischen Fisch, regungslos verharrte sie in Bachläufen, an überhängenden Grasbüscheln um schnell nach den dicksten Forellen zu packen. Eine Angel, wozu.Dass es nicht wo weitergehen konnte, wurde dem Vater schnell bewusst und da er ein sehr gläubiger Mann war, stand der Entschluss eines Tages fest. In der Obhut eines alten Freundes würde sie den richtigen Weg gehen können. So fand der Weg des Mädchens im Alter von zehn Jahren die erste Wende. An der Hand eines alten Priesters, in der Hand einen kleinen schäbigen Koffer, nahm er sie mit. Die damals schon langen Haare sorgsam zu dicken Zöpfen geflochten. Wirklich verstanden hat sie es damals nicht und so war es auch das letzte mal, dass sie ihre Eltern lebend gesehen hat.
Ihr Weg war wie bei vielen Priestern und Paladinen, lang und auch beschwerlich, doch erhielt sie durch Führung und Weisung einen guten Unterricht und mit der Zeit wurde aus der jungen Novizin, eine Priesterin. Unzählige Stunden in Abteien und auch der Kathedrale zu Sturmwind bestimmten ihr Leben. Über viele Jahre lebte sie später als Seelsorgerin und auch als Heilerin in Schlachten und Krieg. Schmutz, Dreck und Blut bestimmten ihr Leben, bis zur kalten Eiskrone hinauf.
Eines Tages erreichte sie die Nachricht eines sterbenden Paladin, einer Freundin, die sie über viele Jahre begleitet hatte. Es war die Art der Worte, die den Schluss auf den bevorstehenden Tod dieser Frau zuließen und so begann eine mehrwöchige Reise nach Sturmwind zurück, immer in der bangen Hoffnung diesen Paladin noch lebend zu sehen. Um Mitternacht legte das Schiff an und mit einem Seesack bepackt, schritt sie die Stufen der Kathedrale hinauf. Ein ungewohntes wie auch vertrautes Gefühl beschlich sie. Doch fand sie nicht nur den auf dem Sterbebett liegenden Paladin, sie fand Brüder und Schwestern, Novizen und Paladine. Etwas aber war nicht so, wie es hätte sein sollen und viele waren im Begriff zu gehen.
So begannen Gespräche und mit den Wochen, in denen sie in Sturmwind weilte, schloss sie diese Menschen in ihr Herz. Der Paladin starb und fand seine letzte und erbetene Ruhe in den Katakomben der letzten Bastion des Lichts. Oft fragte sie sich, ob sie dem allem hier gewachsen sei, der Krieg schien so weit entfernt. Und doch geschah es eines Tages, dass sie das schriftliche Gesuch an die Heilige Kirche einreichte, jene Schwestern und Brüder zu geleiten und das hier in Sturmwind, wo sie heute noch als Priorin der Kathedrale mit der Geschwisterschaft ihre Berufung fand, im festen Glauben an das Licht und an das Gute. Sie hatte nicht nur Brüder und Schwestern gefunden, es wurde ihr neues Zuhause. Dass es nicht einfach werden würde, darüber bestand kein Zweifel.
Unter den einigenden Worten ~ Der Weg des Glaubens ~ und dem Zeichen der aufgehenden Sonne, fand die Geschwisterschaft einen neuen Zusammenschluss ihrer Berufung nachzugehen. Novizen und Knappen in ihrem sicher oft beschwerlichen und langen Weg zum Priester und Paladin zur Seite zu stehen, sie auszubilden und zur Weihe zu führen. Mithilfe des Paladin und späteren Vikar der Kathedrale Galahâd Ardantius von Stratholme begann dieser Weg. Er kannte die Brüder und Schwestern und so gewann man Vertrauen zueinander. Ruhige und unruhige, gute sowie auch schlechte Zeiten begleiteten diesen Weg der neuen Geschwisterschaft. Novizen gingen und neue kamen, Paladine fanden neue Aufgaben. Es gab Momente der Veränderungen und auch des Stillstandes. Die schwerste Zeit, war gewiss die Zeit der Beben und dem Erscheinen Todesschwinge. Unzählige Verletzte und Sterbende begleiteten diesen Weg, wie Anschläge und immer wiederkehrende Unruhen der unterschiedlichsten Art.
Der Ruhe und Beharrlichkeit der Brüder und Schwestern, der unterstützenden Hilfe von Volk, den Orden und auch Wachen im festen Glauben an das Licht, im immerwährenden Hoffen an das Gute, ist es zu verdanken, dass man bis heute die Tugenden des Lichts lehren und sich ganz der klerikalen Bestimmung und Ausbildung der Priester und dem Streitarm des Lichts widmen kann. Regelmäßiger, öffentlich gehaltener Unterricht gehören ebenso dazu wie die Seelsorge, dem Halten von Messen und die Beichte, dem an die Hand nehmen Büßender um sie auf neue Aufgabenbereiche vorzubereiten, die Versorgung Schwerverletzter im Lazarett, wie dem Verfassen neuer Schriften, da vieles an Wissen durch bekannte Ereignisse der Vergangenheit vernichtet wurde. Unterstützend in der Obrigkeit führen der Kaplan Bruder Konstantin, der heutige Hochkomtur Bruder Kavoras mit Priorin Euphenia Augustina diese Geschwisterschaft und gehen mit ihnen den Weg des Glaubens, das Licht und das Gute hinaus in die Welt zu tragen.