Hexenmeister | Foliant der verseuchten Instrumente |
Der Foliant der verseuchten Instrumente, verfasst von Mile Spenstborn, befindet sich auf der Schreckensnarbe.[1]
Jene, die sich um ihre Seele sorgen, wären gut beraten, nicht leichtfertig mit dieser verfluchten Sense umzugehen. Nur wenige unter den Lebenden kennen ihren Ursprung, doch die Toten kennen ihre Macht nur zu gut.
Ulthalesh labt sich an den Seelen ihrer Opfer, und gewinnt mit jedem Massaker an Stärke. Während des Kriegs der Ahnen verlieh Sargeras diese höllische Klinge einem seiner Lieblingsnekrolythen. Zu dieser Zeit war sie nur als Ulthalesh bekannt. Ihren grausigen Beinamen erhielt sie erst, als der Gebirgspass der Totenwinde in ein Leichenhaus verwandelt, seine Bewohner ausgelöscht und das Land selbst allen Lebens beraubt worden war.
Seitdem ist Ulthalesh sogar noch mächtiger geworden.
Ulthalesh, Sense der Totenwinde, Teil eins
Vor seinem Fall verteidigte Sargeras die Schöpfung gegen Dämonen und kerkerte unzählige von ihnen in Mardum, der Ebene der Verbannung, ein. Doch waren diese Dämonen nicht untätig. Der Schreckenslord Ulthalesh herrschte über diese Taschendimension und plante für den Tag seiner Rache.
Als Sargeras Mardum zerschmetterte, um Streitkräfte für die Brennende Legion zu rekrutieren, stellte er seinen ehemaligen Gefangenen ein Ultimatum: ihm zu folgen oder im Nichts zu verschwinden. Die meisten Dämonen akzeptierten sein Angebot, doch lehnten es auch viele ab und sammelten sich um Ulthalesh. Als Antwort schmiedete Sargeras in den Feuern des zerstörten Mardums eine große Sense aus Teufelsstahl, erntete damit die Seelen der aufsässigen Dämonen und sperrte sie so in ein neues Gefängnis. Ulthalesh, der den stärksten Willen besaß, wurde als Letzter verschlungen.
Ulthalesh, Sense der Totenwinde, Teil zwei
Sargeras benannte die Sense nach Ulthalesh, dem Schreckenslord, der sich gegen ihn gestellt hatte. Ulthaleshs Geist verlieh der Waffe unermessliche Stärke, doch kam mit dieser Stärke ein Fluch. Jene, die Ulthalesh trugen, wurden unausweichlich von ihr verschlungen. Die Sense folgte den Befehlen ihres Meisters, bis dieser tödlich verwundet wurde, um sich dann an dessen Seele zu laben. Im Laufe der Jahrhunderte verlieh Sargeras die Klinge listigen Nathrezim, wilden Schreckenslords und sogar mächtigen Halbgöttern, nur um zu sehen, wie ihre Geister am Ende von Ulthalesh verschlungen wurden. Die Sense wurde mit jedem absorbierten Meister stärker, bis Sargeras schließlich kaum noch Diener fand, die die Waffe kontrollieren konnten.
Durch die klagenden Seelen in der Sense hindurch konnte der dunkle Titan das grimmige Gelächter von Ulthalesh hören.
Ulthalesh, Sense der Totenwinde, Teil drei
Während des Kriegs der Ahnen erhoben die Völker Azeroths sich gegen den Einmarsch der Brennenden Legion und Sargeras wollte ihren Willen mithilfe von Ulthalesh brechen. Doch zunächst musste er einen Diener finden, der stark genug war, damit umzugehen.
Er dachte an die Eredar Sataiel. Sie war die erste Nekrolythin mit der Kraft, die Geister der Lebenden und der Toten mittels Teufelsmagie zu beherrschen und kam damit sogar an Kil'jaedens nekromantische Fähigkeiten heran. Sie war außerdem krankhaft ehrgeizig und ihre Furchtlosigkeit grenzte an Arroganz. Ulthaleshs unheilvoller Ruf beirrte sie nicht. Als Sargeras ihr die Waffe schenkte, nahm sie diese nur zu gerne an.
"Ich werde ihre letzte Besitzerin sein", sagte Sataiel.
Ulthalesh, Sense der Totenwinde, Teil vier
Vor Jahrtausenden schenkte Sargeras Sataiel Ulthalesh und befahl ihr, die Seelen der aufständischen Bewohner Azeroths zu ernten. Beginnen sollte sie in dem Gebiet, das später als Gebirgspass der Totenwinde bekannt wurde. Niemand weiß, wie das Land vor der Ankunft Sataiels hieß. Die meisten mögen gar nicht daran denken. Dort befindet sich die Grabstätte zahlloser Trolle, die systematisch niedergemetzelt wurden. Ihre Seelen verleibte sich Ulthalesh ein und vergrößerte so ihre Macht, um weiter zu morden. Die Sense nährte sich so lange, bis alle Einwohner tot waren.
Doch Sataiel wusste, dass dies erst der Anfang war - ein vielversprechender Beginn, durch den sich nur erahnen ließ, wozu Ulthalesh imstande war. Sargeras hatte sie ausgeschickt, um den Willen von Azeroths Bewohnern zu brechen. Es genügte nicht, sie einfach nur zu töten... Leichen konnten vergraben und vergessen werden. Sie beschloss, einen Schlag mitten ins Herz des Landes zu führen, damit sich kein neues Leben niederlassen würde. Mit Ulthalesh wollte sie dafür sorgen, dass der Gebirgspass der Totenwinde zum Denkmal für den Zorn der Legion werden würde.
Ulthalesh, Sense der Totenwinde, Teil fünf
Ulthalesh hatte viele Besitzer gehabt, aber Sataiel war die erste, die die wahren Möglichkeiten der Sense erkannte.
Nachdem sie Ulthalesh dazu benutzt hatte, die Seelen aller lebendigen Wesen im Gebirgspass der Totenwinde zu verschlingen, wandte sie sich mit der Klinge gegen das Land selbst und entzog ihm sämtliches Leben. Die Bäume wurden zu verdorrten Hüllen. Die Sümpfe verwandelten sich in vertrocknete Wüsten. Der Himmel nahm ein düsteres Aschgrau an und verbarg die Sonne wie hinter einem Leichentuch. Sataiel genoss die Verzweiflung der neuen Gefangenen der Sense, während diese ohne es zu ahnen dabei halfen, ihre Heimat zu vernichten. Die Zerstörung war vollkommen. Sogar Azeroths schlummernde Weltenseele verzagte.
Sataiel war von ihrem Werk beeindruckt. Genau wie Ulthalesh.
Ulthalesh, Sense der Totenwinde, Teil sechs
Aus dem Tagebuch von Sataiel, entdeckt in den Ruinden des Gebirgspasses der Totenwinde:
"Ich habe die Vernichtung beobachtet, die ich mit Ulthalesh angerichtet habe, und sie war glorreich. Das Land war ein Mausoleum. Überall Verseuchung, Zerfall und Vernichtung - bis auf einen Bereich. Die explosive Macht unseres Rituals hatte einen riesigen Krater in den Boden gesprengt, in dem unnatürliche Energien strudelten und einen magischen Nexus bildeten. Ich konnte in meinen Knochen spüren, dass ich eine Quelle der Macht erschaffen hatte, die mächtiger war als die Sense selbst."
"Ich muss Sargeras darüber in Kenntnis setzen. Doch etwas lässt mich zögern, etwas, das ich nicht ignorieren kann.
Warum sollte diese Macht Sargeras zustehen? Wer außer mir hätte das volle Potenzial der Sense erschließen können? Niemand. Ulthalesh weiß das. Er drängt mich, unser Vermächtnis nicht aufzugeben.
Er sagt, mit solcher Macht könnten wir irgendwann Sargeras selbst herausfordern."
Ulthalesh, Sense der Totenwinde, Teil sieben
Wie jeder, der glaubte, die bösartige Klinge zu beherrschen, war Sataiel ehrgeizig, willensstark und vermessen. Sie war nach Azeroth gekommen, um sich vor Sargeras zu beweisen, doch als sie erkannte, welche Macht sie mit Ulthalesh erschließen konnte, fragte sie sich, ob ihre Ziele zu niedrig gesteckt waren. Sie hatte Tausende abgeschlachtet, das Land in eine Grabstätte verwandelt und einen magischen Nexus unsagbarer Kraft aufgerissen. Ihr stand eine goldene Zukunft bevor, für die sie keinen Meister mehr brauchte.
Ulthalesh sprach durch die Klinge zu Sataiel und vergiftete ihren Geist. Sie beschloss, den magischen Nexus für sich zu behalten und verbarg ihn durch mächtige Schutzzauber vor der Außenwelt. Dann brach sie jeden Kontakt zur Legion ab und wartete, bis sie und Ulthalesh stark genug waren, um den Dunklen Titanen herauszufordern.
Ulthalesh, Sense der Totenwinde, Teil acht
Jahrhunderte bewachte die Nekrolythin Sataiel Ulthalesh und den von ihnen geschaffenen magischen Nexus. Als Sargeras ihren Betrug bemerkte, war er erbost. Diese Machtquelle gehörte rechtmäßig ihm und Sataiel enthielt sie ihm vor. Außerdem informierten ihn seine Spione, dass sie größenwahnsinnig war und dem Geist Ulthaleshs ein Komplott schmiedete, Sargeras zu töten. Diese Arroganz durfte nicht ungestraft bleiben. Sie musste beseitigt werden.
Sargeras fand seinen Champion in Scavell, dem Wächter von Tirisfal. Er sandte dem Wächter Visionen eines gefährlichen Wesens, das im Gebirgspass der Totenwinde lauerte... ein Dämon, der auf die Rückkehr der Brennenden Legion wartete. Scavell nahm die Herausforderung kühn an, spürte Sataiel auf und tötete sie nach einem epischen Kampf mit ihrer eigenen Waffe. Die Sense verschlang ihre schreiende Seele.
Als der Wächter die Klinge näher betrachtete, wurde er von Grauen erfüllt. Selten hatte er ein so mächtiges Instrument des Todes gesehen, und obwohl er die Trägerin getötet hatte, fragte er sich, ob die wahre Bedrohung noch in vollem Umfang vorhanden war. Also beschloss er, Ulthalesh zu verstecken, wo niemand sie finden konnte.
Ulthalesh, Sense der Totenwinde, Teil neun
Durch Sataiels Geist war die Sense unermesslich viel stärker geworden. Es schien keine Grenzen dafür zu geben, wie mächtig sie werden konnte. Sargeras wusste von Ulthaleshs Komplott und von dessen Versprechen an Sataiel, dass sie eines Tages dem Dunklen Titanen ebenbürtig sein würde. Obwohl er das als reine Prahlerei abtat, weigerte er sich, Ulthalesh die Gelegenheit zu geben, seine Drohung wahr zu machen.
Jahrhunderte, nachdem Scavell Ulthalesh versteckte, korrumpierte Sargeras den Verstand des Wächters Medivh, damit er ihm helfen würde, die Kontrolle über die Sense zurückzuerlangen. Der Wächter wurde von der Aufgabe besessen und er sandte die verfluchten Dunklen Reiter aus, nach der Klinge zu suchen und sie zum Turm Karazhan zurückzubringen. Dieser wurde auf dem magischen Nexus des Gebirgspasses der Totenwinde errichtet: dem Nexus, den Sataiel mit Ulthalesh erschaffen hatte. Sargeras war erfreut. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Dunklen Reiter die Waffe entdecken und Ulthaleshs Streben zum Gespött machen würden.
Ulthalesh, Sense der Totenwinde, Teil zehn
Medivhs Wort hatte so viel Gewicht, dass die Dunklen Reiter ihre Suche nach Ulthalesh sogar noch nach dem Tod des Wächters fortsetzten. Schließlich wurde ihr Anführer Ariden von der Sense angezogen, als er die klagenden Seelen spürte, und er brachte sie in die Katakomben unterhalb von Karazhan.
Ariden fehlte die Willensstärke und der Einfallsreichtum Sataiels und er blieb nicht lange der Diener Ulthaleshs. Es gibt widersprüchliche Berichte zu seinem Tod. Einige behaupten, er wäre dem Fluch der Sense erlegen, nachdem er im Kampf besiegt wurde, doch andere erzählen eine andere Geschichte. Alle gemeinsam besagen, dass Ulthalesh kurz nach Aridens Tod verschwunden ist. Wo sie sich jetzt befindet, ist unbekannt. Den Legenden nach kann nur jemand von enormer Seelenstärke mit außergewöhnlichen Fähigkeiten sie jetzt noch beherrschen.
Ulthalesh, Sense der Totenwinde, Teil elf
Auszug aus 'Eine theoretische Untersuchung zu den Schwächen der Legion', Verfasser unbekannt. Die obersten Archivare von Argus stufen die Echtheit dieses Buches als zweifelhaft ein und es ist in allen legionsbeherrschten Welten verboten.
"Sargeras hat nur vor wenigen Dingen der Schöpfung Angst. Ulthalesh, die Sense der Totenwinde, ist eins davon. Die Nekrolythin Sataiel bedauert, dass sie nicht versucht hat, den gefallenen Titanen zu töten, als sie die Chance dazu hatte. Sie wird jeden auf die Probe stellen, der die Waffe an ihrer Stelle führen will. Ulthalesh ist es egal. Der Meister der Sense wird entweder Sataiel bezwingen oder verschlungen werden, wodurch die Klinge noch stärker würde. Danach nimmt der Nächste den Platz ein, und so weiter.
Ulthalesh spielt dieses Spiel seit Jahrtausenden mit Sargeras. Er weiß, wie wichtig Geduld ist."
Seht, der Schädel von Thal'kiel dem Verleugneten, einst ein großer Anführer der Eredar. Er starrte in die Tiefen der Großen Dunklen Weiten und begrüßte das, was zurückstarrte. Er sah Welten, die von Teufelsfeuer verschlungen wurden und dunkle Kreaturen des Wirbelnden Nether, die sterbliche Zivilisationen überrannten - die Unterwerfung der Schöpfung. Jetzt ist nur noch sein Schädel übrig, der seinem Träger die Macht verleiht, Dämonen zu befehligen.
Wie die meisten Schädel wird auch der von Thal'kiel von einer Warnung begleitet... auch wenn sie niemand beachtet.
Der Schädel der Man'ari, Teil eins
Bevor Sargeras nach Argus kam, brachte der Eredar Thal'kiel seinem Volk ein goldenes Zeitalter. Das Talent des Zauberers war ohnegleichen und gemeinsam mit seinen Erweckern brach er die Grenzen der Beschwörungs- und Bindungsmagien. Die von ihnen beschworenen arkanen Wesen halfen dabei, die wundersamen Bauwerke der Hauptstadt zu erschaffen. Thal'kiel erschuf auch Maschinen, die die ruhende arkane Energie der Welt fokussierten, und verbreitete so Frieden, Harmonie und Lebenskraft auf Argus. Alle bewunderten seine Fähigkeiten, auch sein junger Lehrling Archimonde.
Es gibt Gerüchte, dass Archimonde Thal'kiels Macht und Einfluss begehrte, doch der Anführer der Eredar glaubte ihnen nicht, denn sein Lehrling hatte ihm nichts als Hingabe gezeigt. Archimonde hatte sogar eine Krone für Thal'kiel herstellen lassen und selbst die Maße für seinen Kopf genommen.
Der Schädel der Man'ari, Teil zwei
Thal'kiel führte einen Magierorden der Eredar an, der sich die Erwecker nannte. Sie waren Spezialisten für Beschwörung und Bindung und berühmt für ihre ausgefeilten arkanen Konstrukte, mit denen sie an neue Grenzen der Beschwörung vordrangen. Doch Thal'kiel ruhte sich nie auf seinen Lorbeeren aus. Ihn dürstete nach mehr. Er wollte seinen Orden so weit bringen, wie es nie jemand zu träumen gewagt hatte, und suchte deshalb unbekannte Gebiete ab. Dabei wagte er sich weiter vor als jeder Eredar vor ihm. Seine Zauber loteten die unermesslichen Großen Dunklen Weiten aus und erbaten eine tiefere Quelle der Macht.
Eines Tages erhielt er eine Antwort.
Der Schädel der Man'ari, Teil drei
Thal'kiel war genial, aber nicht weise. Eine dunkle Präsenz flüsterte ihm ungeahnte Machtvisionen ein. Er sah unzählige tödliche Diener, die nur darauf warteten, ihm jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Neben diesen dämonischen Mächten sahen Thal'kiels arkane Konstrukte wie Kinderspielzeug aus. Danach verachtete er das Arkane und widmete seine Leidenschaft ganz der Teufelsmagie.
Thal'kiels mysteriöser Wohltäter verlieh ihm die Fähigkeit, niedere Dämonen zu beschwören, und der Eredar gab dieses Wissen sofort an seine Erwecker weiter. Wichtel und Teufelshunde, Höllenbestien und Abyssale standen unter dem Befehl Thal'kiels und seiner Zauberer. Überzeugt, dass dies der Beginn einer neuen Ära sei, bereitete Thal'kiel sich fieberhaft darauf vor, seine wunderbaren Begleiter den Herrschern von Argus, Velen und Kil'jaeden, vorzuführen.
Genial. Nicht weise.
Der Schädel der Man'ari, Teil vier
In Gegenwart von Velen, Kil'jaeden und dem inneren Zirkel der Eredarherrscher demonstrierte der Zauberer Thal'kiel die Fähigkeiten seiner Teufelswesen. Als Erstes rief er ein paar Einheiten seiner bekannten arkanen Konstrukte herbei und ließ sie in Reih und Glied antreten. Dann verfinsterte sich der Himmel und die Wolken brachen auf, während ein Meteoritensturm niederging und auf dem Boden einschlug. Aus den Kratern erhob sich eine Armee Höllenbestien, die Thal'kiel auf seine Konstrukte losließ. Es war eine symbolische Vorstellung seiner Idee für die Zukunft seiner Leute. Hingerissen beobachtete er, wie die Dämonen die arkanen Wesen in Stücke rissen und zu Asche verbrannten. Der Zorn der Dämonen war so groß, dass selbst die Säulen und Statuen in der Nähe dem Erdboden gleichgemacht wurden. Für Thal'kiel bedeutete dies aber lediglich ein weiteres Opfer auf dem Altar des Fortschritts.
Doch als er in die Gesichter seiner Kameraden sah, erblickte er dort nicht die Zustimmung, die er erwartet hatte. Kil'jaedens Gesichtsausdruck war entrückt und unlesbar, und es konnte keinen Zweifel daran geben, was Velen davon hielt. Er verdammte Thal'kiels neue Beschwörungen, und befahl ihm, dies niemals wieder zu tun.
Der Schädel der Man'ari, Teil fünf
Es folgt ein Bericht über Thal'kiels letzte Tage, der von einem unbekannten Erwecker geschrieben wurde. Man fand ihn in Archimondes Privatarchiv.
"Nach Meister Thal'kiels verhängnisvoller Vorführung verbot Velen ihm, Dämonen zu beschwören, und tat sein 'neues Zeitalter' als misslungenes Experiment ab. Thal'kiel zog sich wochenlang in seine Gemächer zurück. Weder aß, noch schlief er. Seine einzigen Gefährten waren dämonische Diener, die er herbeirief und vermutlich dann wütend wieder verbannte. Wir konnten nur das Gekreische der Wichtel hören, wenn sie zwischen dieser Welt und dem Wirbelnden Nether hin- und hergeworfen wurden. Außerdem spürten wir die Anwesenheit anderer, größerer Wesen bei ihm... schattenhafte Erscheinungen mit unheilvollem Einfluss. Seine Diener schworen allerdings Stein und Bein, dass niemand sein Refugium betreten hätte."
"Als Thal'kiel endlich wieder herauskam, war er verändert. Allein in der Dunkelheit mit seinen Gedanken und Sklaven war er um Jahrhunderte gealtert. Er war bucklig und hatte ein merkwürdiges Glänzen in den Augen. Er rief seine Erwecker zusammen und wir antworteten dem Ruf, weil wir ihn wie einen Vater liebten.
Er sah jeden von uns der Reihe nach an und sagte nur: 'Das neue Zeitalter beginnt.'"
Der Schädel der Man'ari, Teil sechs
Thal'kiel befahl seinen Erweckern, ihre Experimente fortzuführen und weiter Teufelskreaturen herbeizurufen. Er und seine Zauberer beschworen immer gefährlichere Dämonen und wirkten mächtige Zauber, um ihre Diener in geheimen Trainingslagern zu verbergen. Thal'kiel erschuf so nach und nach eine gewaltige Dämonenarmee, die er vor den Augen Velens und Kil'jaedens verbarg, um zum Alleinherrscher über Argus zu werden.
Die Erwecker standen geschlossen hinter Thal'kiel, bis auf einen Lehrling, Archimonde. Er war nicht grundsätzlich abgeneigt und konnte sich durchaus für Dämonen begeistern, war aber von Ehrgeiz getrieben und wollte sich vor Velen und Kil'jaeden beweisen. In der Nacht, bevor die Erwecker ihren Umsturz planten, enthüllte Archimonde Thal'kiels Pläne den Herrschern der Eredar.
"Dafür werdet Ihr seinen Kopf bekommen", sagte Archimonde.
Der Schädel der Man'ari, Teil sieben
Velen und Kil'jaeden waren sprachlos, als sie von Thal'kiels Verrat erfuhren. Er hatte Legionen von Teufelsbestien herbeigerufen, um sein eigenes Reich aufzubauen und die Eredarherrscher zu ermorden. Er hatte eine seltsame neue Machtquelle mit unbekannten Grenzen angezapft und musste schnell und ohne Gnade aufgehalten werden. Um sich vor Velen und Kil'jaeden zu beweisen, brach Archimonde die Schutzzauber, die Thal'kiels Dämonenarmee verbargen, und führte einen Trupp Magier beim Sturm auf das geheime Übungsgelände an.
Der Kampf währte nicht lange. Die Erwecker wurden von den eindringenden Magiern überrascht und überwältigt. Die Dämonen hatten keine Befehlshaber und wurden niedergemetzelt. Archimonde höchstpersönlich trat seinem Meister gegenüber, als dieser Verstärkung herbeirufen wolte. Mit einem Schlag seines Schwerts enthauptete er Thal'kiel.
Der Schädel der Man'ari, Teil acht
Abhandlung über die Phrenologie der Eredar, Auszug aus Kapitel eins:
"Die Wissenschaft der Phrenologie - die Lehre der Schädelformen zur Bestimmung intellektuellen Leistungsvermögens - wurde in Argus zur Zeit des Zweiten Duumvirats beliebt. Ihre Befürworter glaubten, dass man die geistigen Kräfte eines Eredar (wie Willensstärke, Erinnerungsvermögen und Wahrnehmungsfähigkeit) der Form und Größe diverser Knochenvorsprünge an seinem Schädel zuschreiben könne. Einige theoretisierten, man könne den Schädel eines Eredar, wenn er zum Zaubern ausreichend proportioniert war, auch nach seinem Tod zur Kanalisierung magischer Energien nutzen. Eigentlich wurde diese Vorgehensweise als zu barbarisch angesehen, um sie allgemein zu verwenden, aber einige taten es dennoch."
"Zu den bekanntesten Phrenologen dieser Zeit gehörten Thal'kiel und Archimonde. Besonders Thal'kiel war für seinen markanten Schädel bekannt - dem Inbegriff eines Zaubererhauptes -, um den ihn jeder beneidete."
Der Schädel der Man'ari, Teil neun
Nach der Niederschlagung von Thal'kiels Aufstand verbrannten die Magier der Eredarherrscher die Leichen der Erwecker, damit die teuflische Verderbnis sich nicht noch weiter ausbreiten würde. Sie zerstörten auch die Schriften der Rebellen, damit das Wissen um diese widerwärtigen Künste unterdrückt wurde. Archimonde führte die Aufsicht und wurde als Held bezeichnet, nachdem alles erledigt war.
Kurz darauf beauftragte Archimonde einen der besten Juweliere in Argus, Thal'kiels Schädel zu vergolden. Er behauptete, dass er ihn für eine Ausstellung vorbereitete, als Mahnung, dass man Thal'kiels Weg nicht folgen solle. In Wahrheit hatte er ihn mit Metallen verziert, die seine Fähigkeit, magische Energie zu kanalisieren, verstärken würden. Es war die perfekte Dekoration für den perfekten Zaubererschädel, den Archimonde stolz in seinem Haus ausstellte.
Der Schädel der Man'ari, Teil zehn
Archimonde stieg schließlich zum Anführer der Eredar an der Seite von Velen und Kil'jaeden auf. Und dem Anschein nach war er ein umsichtiger und weiser Anführer. Tatsächlich aber hatte sich über Thal'kiels Schädel eine dämonische Präsenz in Archimondes Verstand eingenistet, die langsam ihren schändlichen Einfluss steigerte. Im Schlaf sah Archimonde Visionen von Zivilisationen, die in herrlichem Teufelsfeuer untergingen, und einen dunklen Gott an der Spitze einer ruhmreichen Armee. Das mysteriöse Wesen versprach ihm eine Macht, die Sterbliche nicht begreifen könnten, und Archimonde war begierig, mehr über dieses Wesen und die unbesiegbaren Legionen zu erfahren.
Und als dann der dunkle Titan, Sargeras, nach Argus kam und den Eredar einen Platz in seinem Königreich anbot, nahm Archimonde nur allzu gern an.
Der Schädel der Man'ari, Teil elf
Nachdem Archimonde einer der Generäle der Brennenden Legion geworden war, fand er praktische Verwendung für Thal'kiels Schädel. Zu Lebzeiten war Thal'kiel ein umgeschlagener Meister in der Kontrolle seiner dämonischen Diener, aber auch sein Schädel verfügte weiterhin über diese Fähigkeiten. Archimonde eroberte eine Welt nach der anderen, indem er mithilfe des Schädels ganze Heerscharen von Dämonen so befehligte, dass sie Gegner präzise und elegant wie in einem perfekt eingespielten Tanz vernichteten.
Seitdem wird Thal'kiels Schädel abwechselnd von Sargeras' Elitegenerälen verwendet, um auf den vom dunklen Titanen begehrtesten Welten einzufallen. Als letztes soll der Schreckenslord Mephistroth, Kommandant der Legionsvorhut in Azeroth, mit dem Schädel gesehen worden sein.
Dieser Stab gehört nicht in sterbliche Hände. Er wurde auf Befehl von Sargeras nach dessen Niederlage im Krieg der Ahnen geschmiedet, um damit Azeroth endgültig zu erobern. Dieses Szepter zerreißt das Geflecht der Realität, löscht Barrieren zwischen den Welten aus und zerstört alles, was zwischen Euch und Eurem Ziel steht.
Wenn Ihr Glück habt, ist das der einzige Schaden, den es anrichten wird.
Das Szepter des Sargeras, Teil eins
Während des Kriegs der Ahnen versuchten die Nachtelfenkönigin Azshara und ihre hochgeborenen Zauberer, ein Portal zu öffnen, um Sargeras nach Azeroth zu bringen. So etwas war noch nie versucht worden. Nie zuvor gab es ein Portal, das stark genug für einen Titanen war. Wochenlang arbeiteten die Hochgeborenen ohne Pause. Sie schufen und wirkten Zauber, um einen Weg durch die gewaltige Machtquelle der Nachtelfen zu finden - den Brunnen der Ewigkeit.
Doch gerade als Sargeras in die Welt hinaustreten wollte, unterbrach der Nachtelfenwiderstand die Zauber der Hochgeborenen und zerstörte den Brunnen der Ewigkeit. Sargeras wurde in den Wirbelnden Nether zurückgeworfen. Sein Ziel wurde ihm verwehrt und die beste Gelegenheit zur Eroberung Azeroths entglitt ihm. Der dunkle Titan schwor Rache.
Er würde die Barrieren zwischen sich und seiner Beute niederreißen.
Das Szepter des Sargeras, Teil zwei
Nach seiner Niederlage am Brunnen der Ewigkeit machte sich Sargeras unverzüglich daran, seinen nächsten Invasionsversuch für Azeroth zu planen. Er wusste jetzt, dass er sich auf ein festes Portal nicht verlassen konnte. Ein Portal, das stark genug wäre, einem Titanen Zutritt zu verschaffen, würde Unmengen von Energie benötigen. Und die vielversprechendste Energiequelle war beim letzten Versuch vernichtet worden. Zudem hatten die Bemühungen und Zauberversuche der Hochgeborenen seine Absichten verraten, was den Widerstand der Nachtelfen erst möglich gemacht hatte. Wenn er die Verteidiger von Azeroth besiegen wollte, musste Sargeras möglichst ohne Vorwarnung in diese Welt eindringen.
Aus diesem Grund befahl er den Eredar, ein Instrument anzufertigen, das in der Lage wäre, einen Riss zwischen den Welten zu erzeugen. Selbst wenn dies nur für einen kurzen Moment gelänge, würde es ihm ermöglichen, einen Teil seiner Seele hindurchzuschleusen. In diesem Fall würde er Azeroth zwar nicht in seiner verheerendsten Gestalt heimsuchen können, aber immerhin könnte sein Avatar so die Invasion seiner Legion vorbereiten und andere finstere Pläne umsetzen.
Zudem würde dies die Integrität des physischen Universums gefährden und an den Rand des Zusammenbruchs bringen. Aber diese Folgen wären für Sargeras lediglich willkommene zusätzliche Auswirkungen.
Das Szepter des Sargeras, Teil drei
Vor Jahrtausenden befahl Sargeras den begabtesten Zauberern der Eredar, ihm einen kosmischen Rammbock zu erschaffen. Sie enttäuschten ihn nicht.
Zunächst führten viele Magier dunkle Rituale durch, um zahllose Portale in einen einzigen Stab zu kanalisieren. Dann projizierten sie das machterfüllte Artefakt in jede Ecke der Großen Dunklen Weiten und verwoben es mit dem Geflecht der Realität. Sie schufen einen Faden, an dem das materielle Universum hing und jederzeit aufgelöst werden konnte. Als Antrieb für dieses gewaltige Vorhaben opferten hundert Hexenmeister hundert Dämonen, die sie aus den Legionstruppen der gescheiterten Invasion Azeroths auswählten.
So wurde das juwelenverzierte Szepter des Sargeras hergestellt. So wurde Azeroths Verderben geboren.
Das Szepter des Sargeras, Teil vier
Das Szepter des Sargeras ist bekannt für das funkelnde Juwel, das in seiner Spitze sitzt. Viele behaupten, es würde Sargeras' unheilvolles Auge darstellen, das nur einen Blick auf Azeroth erhaschte, bevor der gefallene Titan in den Wirbelnden Nether zurückgerissen wurde. Doch die Wahrheit sieht ganz anders aus.
Kurz nach dem Krieg der Ahnen hatte Sargeras eine Vision: Der Brunnen der Ewigkeit implodierte noch einmal, doch dieses Mal wurde er mit in den Kern von Azeroth hinabgezogen. Dort blieb er nur ganz kurz, doch in diesem Moment erblickte er Azeroths schlummernde Weltenseele. Diese öffnete ein Auge und richtete ihren Blick auf den dunklen Titanen. Er war entzückt.
Seitdem ging ihm das Auge von Azeroths Weltenseele nicht mehr aus dem Sinn. Er befahl den Eredar, die das Szepter herstellten, es allein mit dieser wunderschönen Kugel zu krönen. Daneben setzten die Eredar zwei Nathrezimschwingen, die Sargeras' Wahrnehmung der Weltenseele symbolisieren sollten: verderbt, dämonisch und - das war das Wichtigste - ihm unterworfen.
Das Szepter des Sargeras, Teil fünf
Das Szepter des Sargeras war ein Wunderwerk der arkanen und teuflischen Zauberei; ein angemessenes Werkzeug für einen Titanen. Es konnte das Bindegewebe des materiellen Universums aufreißen und Portale in jedes von Sargeras angestrebte Reich öffnen. Durch die von ihm geschaffenen Risse passte jedoch nur ein Teil seiner Seele. Das war ein kleiner Rückschlag. Sargeras musste eben mit seinen Plänen erfinderischer sein. Und so wartete er.
Jahrtausende später glaubte Sargeras, seine Gelegenheit sei gekommen. Die Wächterin Aegwynn war zur mächtigsten Magierin Azeroths geworden und nicht einmal der Rat von Tirisfal konnte sie im Zaum halten. Ihr Stolz machte sie zu einem hervorragenden Ziel für die Verderbnis. Sargeras konnte Azeroth nicht in seiner tödlichsten Form betreten, doch er konnte vielleicht die aufmüpfige Wächterin als Mittel für seine Machenschaften nutzen.
Das Szepter des Sargeras, Teil sechs
Aus dem Tagebuch von Aegwynn, Wächterin von Tirisfal:
"Wir hatten den Dienern der Legion eine vernichtende Niederlage zugefügt, als der Himmel sich schwarz färbte. Mein Mund wurde trocken und die Haare in meinem Nacken stellten sich auf, als Reaktion auf Reize, die meine sterblichen Sinne nicht erfassen konnten. Es war wie das Aufziehen eines gewaltigen Sturms, kurz bevor die Gewitterwolken ihre verheerenden Gewalten entfesselten. Doch die Luft war so unbeweglich wie Galakronds Knochen. Etwas stimmte ganz und gar nicht und wir konnten nur warten."
"Das Geräusch werde ich nie vergessen. Dieses aalglatte, hohle KNACKEN, als ob ein Streitkolben den Schädel eines Riesen spaltet. Doch es war lauter und dauerte länger. Es ging mir durch und durch, wie ein Pfeil, der meine Brust durchbohrte, obwohl ich wusste, dass der Riss in einiger Entfernung entstanden war. Die Ränder der Welt schienen zu erzittern und für eine Sekunde dachte ich, sie würden einstürzen. Doch das taten sie nicht.
In diesem Augenblick betrat der Avatar von Sargeras das Schlachtfeld."
Das Szepter des Sargeras, Teil sieben
In den eisigen Wüsten von Nordend verwickelte Sargeras die Wächterin Aegwynn in einen Kampf, während das Portal, das er nach Azeroth aufgerissen hatte, sich hinter ihm schloss. Sein Avatar war nur ein schwacher Schatten seiner wahren Gestalt, doch das spielte keine Rolle. Denn auch, wenn er Aegwynn nicht bezwang, würde er sie für seine Zwecke benutzen können. Er musste nur ihre Verteidigung schwächen und einen Durchbruch als Öffnung für einen Bruchteil seines Geistes schaffen. So, wie er mithilfe des Szepters nach Azeroth eingedrungen war, würde er sich auch in Aegwynns Seele festsetzen und sie zu einem weiteren Werkzeug der Legion machen.
Aegwynn erinnerte sich an den Kampf gegen den Avatar von Sargeras später als die brutalste Schlacht, die sie je bestreiten musste, aber immerhin war es ihr gelungen, den Gegner mit einer Flutwelle arkaner Macht zu besiegen. Als sie triumphierend über dem besiegten Feind stand, konnte sie selbst kaum glauben, dass sie den Kampf gewonnen hatte.
Und sie hatte vor allem keine Ahnung, dass sie ihn in Wirklichkeit verloren hatte.
Das Szepter des Sargeras, Teil acht
Aus dem Tagebuch von Aegwynn, Wächterin von Tirisfal:
"Ich habe den Avatar des großen Feindes Sargeras besiegt, doch ich kann mich meines Sieges nicht erfreuen. In meiner Brust spüre ich Leere - den dauerhaften Schmerz einer Wunde, deren Ursprung ich nicht kenne. Es muss die Anstrengung des Kampfes sein.
Ich werde die Spuren des gefallenen Titanen und seines Übergriffs beseitigen. Sein Avatar war zwar nur ein Bruchstück seiner vollen Gestalt, war Galakrond an Größe aber ebenbürtig und ich kann nicht zulassen, dass seine Knochen neben denen des riesigen Protodrachen ruhen. Wer weiß, welch widerwärtige Verderbnis darin lauert? Selbst im Tod ist der Leichnam bösartig und umklammert sein verfluchtes Szepter, als ob er immer noch herrschen wollte."
"Niemand darf dieses Szepter führen. Es war Sargeras' Instrument, um einen Riss zu erzeugen, der unsere Welt bedroht, und in Azeroth einzudringen. Das Auge an seiner Spitze starrt mich spöttisch an. Ich werde dafür Sorge tragen, dass es niemals wieder das Tageslicht zu sehen bekommt."
Das Szepter des Sargeras, Teil neun
Nachdem Aegwynn Sargeras' Avatar besiegt hatte, begrub sie seinen Leichnam zusammen mit seinen Artefakten in den Ruinen von Suramar. Tief unter dem Meer, abgeschirmt durch verzauberte Siegel der Hochgeborenen, ruhte das Szepter des Sargeras für Jahrhunderte mit ungebrochener Macht.
Sargeras versuchte, durch Aegwynn das Szepter wieder unter Kontrolle zu bekommen, doch die Aufgabe war schwerer, als er gedacht hatte. Er konnte die Wächterin auf vielfältige Art beeinflussen, aber er konnte sie nicht dazu bringen, sein Szepter aus dessen Meeresgrab zu befreien. Etwas hielt sie zurück... ein Urinstinkt, der mächtiger war als Sargeras' Flüstern. Sie wusste, dass das Artefakt gefährlich war und dass seine Benutzung zur vollständigen Zerstörung führen konnte. Obwohl sie von dem dunklen Titanen besessen war, gab sie nicht nach.
Sargeras hatte verstanden, dass er noch subtiler vorgehen müsste. Aus diesem Grund pflanzte er Aegwynn unbemerkt einen Teil seiner schändlichen Essenz ein und weitete somit seinen schändlichen Einfluss auf Medivh, Aegwynns ungeborenen Sohn, aus. Mithilfe dieses neuen Gefäßes wollte Sargeras sein geliebtes Szepter zurückerobern.
Wäre ihm dies gelungen, wäre Draenor vielleicht nicht ausgelöscht worden.
Das Szepter des Sargeras, Teil zehn
Neben dem dunklen Titanen hatten nur wenige das Szepter des Sargeras in ihrem Besitz. Dazu zählte zum Beispiel der Orchexenmeister Ner'zhul.
Nach der Niederlage der Horde im Zweiten Krieg wollte Ner'zhul seine Anhänger wieder aufbauen und öffnete zu diesem Zweck Tore zu neuen Welten, die sie erobern könnten. Aus diesem Grund beauftragte er seine Diener, verschiedene Artefakte aus dem Grabmal des Sargeras zu bergen. Dazu zählte auch das Szepter, das der gefallene Titan Jahrhunderte zuvor verwendet hatte, um nach Azeroth einzudringen.
Ner'zhul war nicht Sargeras, also konnte er dem Szepter nicht einfach befehlen, Portale zu öffnen. Er musste warten, bis die Sterne über Draenor richtig standen, und er konnte das Szepter nur zusammen mit anderen Artefakten benutzen. Der Hexenmeister wurde ungeduldig und war ob seiner Einschränkungen frustriert. Der Schädel des Gul'dan vergiftete seinen Geist und schenkte ihm Visionen seines einstigen Lehrlings, der ihn drängte, seine gottgleichen Mächte zu entfesseln.
Als der Moment zum Handeln für Ner'zhul schließlich kam, tat er es ohne Hemmungen und dachte dabei nicht an Konsequenzen. Die Vernichtung von Draenor war ihm egal, er hieß sie sogar als Teil seines Vermächtnisses willkommen. Mit dem Szepter riss er immer mehr Löcher in das Geflecht der Realität und zerfetzte Draenors Verbindungen zum Rest des materiellen Universums. Er stürzte sich kopfüber in eins der Portale und hörte, wie die Welt hinter ihm zersplitterte.
Das Szepter des Sargeras, Teil elf
Nach der Zerstörung Draenors entriss der Dämonenfürst Kil'jaeden Ner'zhul die Herrschaft über das Szepter. Endlich befand sich das Artefakt wieder im Besitz der Legion und Kil'jaeden plante, es für die Invasion von Azeroth zu nutzen.
Doch er war nicht so mächtig wie Sargeras. Er konnte kein Portal öffnen, das auch nur stark genug für seinen Avatar war. Also verschwor er sich mit Kael'thas Sonnenwanderer zur Erschaffung eines Tors durch den Sonnenbrunnen, die verderbte Machtquelle der Blutelfen. Mit der weltzerfetzenden Macht des Szepters öffnete Kael'thas den Weg für Kil'jaedens wahre Form.
Doch bevor der Dämonenfürst Azeroth betreten konnte, schritt Anveena ein, die Verkörperung der Energien des Sonnenbrunnens. Sie opferte sich selbst und entfesselte all ihre Macht gegen den Betrüger, um ihn mitsamt des Szepters des Sargeras in den Wirbelnden Nether zurückzuwerfen.
Seitdem wurde der Stab nicht mehr auf Azeroth erblickt. Ein schwacher Trost, denn die Legion wird ihn sicher wieder nutzen, um in unsere Welt zu dringen. Doch wer ihn auch trägt, seine Bedrohung ist unvorstellbar. Die Zerstörung von Draenor bezeugt, was für verheerende Kräfte schon einfache Sterbliche mit dieser Waffe entfesseln können.
Anmerkungen[]
Themenportal Teufelsmagie |
---|