Die Aldor Wiki
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Ein Buch von Elisabetha Le Faye[1][2].
Die Rückkehr des Kriegers

Der Sommer ist die Jahreszeit des Lichts und der Leichtigkeit in allen Dingen.

Der Herbst hingegen öffnet zwar ein reiches Füllhorn der Ernte für uns, aber dennoch ist es vorbei mit der Leichtigkeit.

Viel Arbeit muss getan werden auf den Feldern, aber auch sonst müssen die Häuser winterfest gemacht werden und alles bereitet sich auf die harte Zeit des Winters vor.

Die Sonne wird seltener und Dunkelheit, Nässe und Nebel bestimmen die Tage, es wird kälter und nicht nur die Luft, auch die Gedanken werden trüber.

Nicht ohne Grund sind die Schlotternächte in dieser Jahreszeit zu finden und an den Lagerfeuern werden häufig Geschichten erzählt aus der Schattenwelt.

Spürt die schwere Nebelluft, riecht die feuchte schwere Erde und hört die Geräusche des nächtlichen Waldes mit dem Heulen der Wölfe und dem Ruf der Eulen.

In diese Zeit ist die folgende Ballade geschrieben, alt ist sie sicherlich, doch könnte sie auch heute geschehen.


Die Rückkehr des Kriegers

Herbst herrscht nun im ganzen Land

Statt Farben und Grün, nur graue Wand

Das Licht verschwindet mehr und mehr

versinkt im kalten Nebelmeer

Vogelgesang ist längst verschwunden

Raben drehen nun ihre Runden

Ein Krächzen durch die Stille hallt

Die Augen des Raben glitzern kalt


Der Krieger kehrt heim nach langem Krieg

Lang schon glaubt niemand mehr an einen Sieg

Mann gegen Mann starben viele dahin

Verborgen blieb ihnen der tiefere Sinn

Bis tief in die Träume verfolgt ihn das Blut

Er hofft auf die Heimat, dort wird alles gut

Der Vogel schwebt durch den dunklen Wald

Die Augen des Raben glitzern kalt


Dem Krieger wird plötzlich so eng ums Herz

Ganz unvermittelt kommt der Schmerz

Bange Gedanken an die Lieben daheim

Er war nicht da, zu schützen sein Heim

Visionen kommen ihm in den Sinn

Schreckliche Ängste lasten auf ihm

Auf dem Baum sitzt eine dunkle Gestalt

Die Augen des Raben glitzern kalt


Der Weg wird schwerer mit jedem Schritt

doch er muss weiter, die Angst kommt mit

Das Land versinkt in dunkler Nacht

Bilder jagen den Krieger mit Macht

Die Luft ist kalt, doch ihm wird heiß

Von seiner Stirn rinnt nun der Schweiß

Sein Schatten kommt näher, macht niemals halt

Die Augen des Raben glitzern kalt


Aus dem kalten Boden rings um her

erhebt sich nun ein untotes Heer

All die Gegner, die er erschlagen

heben jetzt an zum letzten Jagen

Er wehrt sich noch mit aller Kraft

und doch wird er schnell dahin gerafft

Seine Klauen in die Beute gekrallt

Die Augen des Raben glitzern kalt


Plötzlich Stille, dem Krieger wird warm

spürt im Rücken einen stützenden Arm

“Willkommen Geliebter, nun wirst Du gesund”

Die Lippen der Liebsten spürt er auf dem Mund

“Du lagst hier im Fieber so lange Zeit”

“doch wir haben gekämpft und Dich wieder befreit.”

Das Krächzen hört man noch von fern

Die kalten Augen entbehrt man gern

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