Die Aldor Wiki
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Ein vorwitziger Sonnenstrahl kitzelte Sal an der Nase und weckte das Mädchen. Die anderen schliefen noch, über dem Raum lag die friedliche Atmosphäre schlafender Körper, Wärme und Stille wurden von ihnen ausgestrahlt. Der Sonnenstrahl schien nicht bestrebt zu verschwinden also runzelte sie lediglich die Stirn und öffnete blinzelnd die hellen blauen Augen. Das Licht hatte seinen Weg durch ein Astloch in der Bretterwand des Schuppens gefunden in dem sie diese Nacht verbracht hatte.

Bauer Wollerton war ein netter Kerl, er ließ immer wieder Leute in dem Schuppen schlafen in dem er auch seine geernteten Kürbisse lagerte. Die einzige Bedingung war: Finger weg von der Ernte! Manchmal schenkte er den Leuten einen Kürbis, aber wer klaute durfte sich sicher sein hier keinen Unterschlupf mehr finden zu dürfen. Das würden auch die anderen Obdachlosen verhindern, denen Wollerton Zuflucht gewährte.

Sal drehte und streckte sich auf dem Heu aus, noch immer machten sich die vom Umzug strapazierten Muskeln bemerkbar, aber es war auf ein erträgliches Maß herabgesunken. Sie hatte den Doc am Vortag bereits wieder getroffen. Er hatte schon einiges von seinen Utensilien aufgebaut und vorbereitet, auf Sal wirkten die rätselhaften Geräte beinah magische Anziehungskraft aus, merkwürdig verdrehte gläserne Flaschen, getrocknete Pflanzen, staubartiges Pulver und was es dort nicht alles gab. Aber reichte Neugier allein aus, um so ein schwieriges Gebiet wirklich zu erlernen? Der Doktor hatte etwas angedeutet aber….nein. Sie schob den Gedanken fort. Erst einmal wollte sie endlich richtig lesen und schreiben lernen.

Der Doktor hatte versprochen es ihr und Van zu zeigen. Ach und wo sie beim Lesen und Schreiben war…das Onkelchen das es ihr angefangen hatte beizubringen hatte sie gestern auch wieder gesehen! Bertros Müller hieß er, wenn sie sich richtig erinnerte, ein alter freundlicher Mann der nun wohl auch im Labor angestellt war. Und dann war da noch etwas passiert. Der Doktor hatte ihr erzählt, dass Tule die Stadt verlassen wollte! Unglaublich aber konnte das stimmen? Der komische Kerl hatte wohl Arbeit beim Doktor gesucht, was dieser aber aus Rücksicht auf sie selber abgelehnt hatte. Hoffentlich war Tule nun nicht noch wütender auf sie. Ein wenig Schiss hatte sie schon, aber wenn er wirklich weg sein sollte…

Und sie hatte Al getroffen, der wohl eigentlich Aleduur hieß. Ein Draenei der in der Taverne Wolfenwut arbeitete für die Sal schon Ausrufe gemacht hatte. Er hatte sie in seinem mechanischen Maschinendings mitgenommen und sie hatte so laut gebrüllt wie es ihre Lungen zuließen. Die meisten Draenei fand Sal einfach nur merkwürdig, aber Al gefiel ihr. Er war witzig und lockerer als die meisten anderen, auch wenn er seltsam redete und viele schwere Wörter benutzte.

Langsam regten sich auch die anderen Schläfer im Stall und Sal rieb sich über die Augen und zupfte etwas Heu aus ihren Haaren. Zeit zu verschwinden und durch die Stadt zu stromern. Vorher würde sie an dem kleinen See neben dem Kürbisfeld Halt machen und sich waschen. Das kalte Wasser war erfrischend und würde ihr einen guten Start in den Tag geben. Sal hatte das Gefühl, dass ein guter Tag bevorstand…

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